Sexarbeit von der Sexarbeitslobby beschönigt

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schwarz
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Sexarbeit von der Sexarbeitslobby beschönigt

Beitrag von schwarz » 13. Okt 2016 14:44

http://diestoerenfriedas.de/wenn-frauen ... sexarbeit/
Memo an mich: meinen Gebrauch des Begriffs "Sexarbeit" überdenken.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 13. Okt 2016 15:06

Mh. Food for thought.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 13. Okt 2016 20:20

Damals hatten sich die Freier des Pussyclubs in einschlägigen Foren darüber beschwert, dass die Frauen mittags schon wund waren und die ganze Zeit weinten, so dass die versprochene „Dienstleistung“ nicht abgerufen werden konnte.
wtf?! dumme Sch..., die euch ärgert.
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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illith
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Beitrag von illith » 13. Okt 2016 21:24

schwarz, könntest du kurz zusammenfassen? (waren die störenfriedas in intersec-zusammenhang nicht letztens mal in kritik oder verwechsel ich das?)
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schwarz
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Beitrag von schwarz » 14. Okt 2016 05:28

Zusammenfassung:
Sexarbeit ist ein zynischer Euphemismus und eine Verharmlosung, gepusht durch Pro-Prostitutions-Lobbys wie z.B. Hydra, deren Interessen das Geld verdienen ist über die Prostitution, nicht als Prostituierte (sprich: Bordellbetreiber etc.).
Der Aspekt des Zwangs, selbst wenn "freiwillig" gewählt, geht dabei verloren.
Ausserdem geht dabei unter, das auch die Lohnarbeit der Massen ein Zwang ist uns nichts mit Freiwilligkeit zu tun hat (der anarchistische Gedanke).

Ja, die Intersec-Kritik kam auch kurz zur Sprache, finde ich aber in Anbetracht des Artikels nochmal überdenkenswert. Muss mich damit nochmal befassen.
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schwarz
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Beitrag von schwarz » 14. Okt 2016 13:04

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tibo
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Beitrag von tibo » 14. Okt 2016 14:35

@schwarz' interessante Links
In dem Zusammenhang: der Vorwurf, dass manche Hurenorganisationen eigentlich Lobbyarbeit für Freier und Bordellbetreiber betreiben, wurde im Falle Emma gegen Dona Carmen schonmal vom Gericht kassiert. Die Vorwürfe scheinen also teilweise mindestens fragwürdig.
http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Hur ... 675,689563
https://de.wikipedia.org/wiki/Do%C3%B1a ... #Rezeption

Der von dir gepostete Artikel bringt mich erneut zur Reflexion meiner Meinung zu dem Thema; einige Argumente, die z.B. Kapitalismus und Patriarchat in Zusammenhang mit dem Thema bringen, sind wirklich interessanter Input. Ich bin trotzdem weiterhin der Meinung, dass die Einstellung, Prostitution sei generell sexueller Missbrauch, eine unzulässige Pauschalisierung ist und eben doch Prostituierte stigmatisiert. Die Prämisse dieser Ausschließlichkeit kann und will ich absolut nicht teilen, da sie einfach aufgrund keiner Zahlen und Daten haltbar ist. Auch in dem Artikel werden ja Studien zu z.B. psychischen Problemen herangezogen, die sehr erschreckende Zahlen liefern (!), aber auch zeigen, dass es anscheinend nicht alle Prostituierten betrifft. So gibt es darüber hinaus auch zu dem Vorurteil, dass alle Prostituierten aufgrund irgendeiner Gewalterfahrung o.ä. in diese Situation kommen, Studien, die auch diese absolute Aussage widerlegen. Des Weiteren gibt es diverse Meinungsumfragen dazu, wer sich aus welchen Gründen vorstellen könnte, sich zu prostituieren, die zeigen, dass es anscheinend auch einen Reiz abseits des Geldverdienens an diesem Beruf gibt.
Also wenn unter dieser Prämisse der Absolutheit argumentiert wird, finde ich dies wie jede Pauschalisierung sehr kritikwürdig. Eine Argumentation ausgehend von der Masse an Leid und Übel in und durch diese Branche fände ich wesentlich nachvollziehbarer und legitimer als diesen Absolutheitsanspruch.
Ebenso widerstrebt es mir, dass die Autorin des Artikels immer den Eindruck erweckt / erwecken will, dass sie für alle sprechen kann und will, wohinter genau dieser Anspruch steht.

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 14. Okt 2016 14:43

@tibo:
Danke, von der Emma-Geschichte habe ich auch bereits teilweise etwas gelesen.
Ich hab mir noch keine abschließende Meinung zu dem Thema gebildet, momentan wäge ich noch die einzelnen Argumente gedanklich ab.
Die Tendenz geht aber im Moment ziemlich deutlich in Richtung Huschke Mau. Ich denke, ich muss mir mehr Zeug dazu durchlesen.
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Beitrag von Kim Sun Woo » 14. Okt 2016 18:58

tibo hat geschrieben:Ich bin trotzdem weiterhin der Meinung, dass die Einstellung, Prostitution sei generell sexueller Missbrauch, eine unzulässige Pauschalisierung ist und eben doch Prostituierte stigmatisiert.
und sie wundert mich auch angesichts der Position zu anderen Themen... typisches populäres Beispiel der letzten Jahre wäre das Tragen von muslimischer Verhüllung, ob nun Hijab oder Burka - da wird von den gleichen Leuten argumentiert, daß man in diesem Kontext nicht pauschal Frauen als Opfer männlicher Unterdrückung begreifen sollte, sondern diesen Entscheidungsfreiheit bzgl. religiöser Symbole zugesteht. im Falle von Prostitution wird aber genau das (salopp sozusagen: es kann gar nicht sein, daß Frauen freiwillig sexuelle Dienstleistungen verkaufen) behauptet.

tibo hat geschrieben:Ebenso widerstrebt es mir, dass die Autorin des Artikels immer den Eindruck erweckt / erwecken will, dass sie für alle sprechen kann und will, wohinter genau dieser Anspruch steht.
wenn (aus der Perspektiver der Schreiberinnen nur logischer- und richtigerweise) kritisiert wird, daß die "Mädchenmannschaft" sozusagen die Deutungshoheit an sich reißen möchte und nur ein bestimmtes "Narrativ" zuläßt, mutet es etwas seltsam an, daß dies auf dem blog imo in ähnlicher Weise passiert (nur halt mit anderer Haltung).

passender thread hier im Forum dazu: (Anti)Prostitution und die Alt-Feministen
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Beitrag von Akayi » 15. Okt 2016 08:06

Erklären mal. Also wo dieselben Personen diese Haltungen geäußert haben und wo auf diesem Blog die Mädchenmanschaft Positionen gelöscht wurden wie du unterstellst.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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