Beteiligung an Tierschutz-Kultur-Projekt?

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illith
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Beteiligung an Tierschutz-Kultur-Projekt?

Beitrag von illith » 9. Jun 2010 02:46

ein paar bekannte meiner mutter, die mitglieder der örtlichen kultur-initiative sind, sind gerade dabei, hier in der region ein einjähriges "kulturelles tierschutz-projekt" zu planen. es steckt gerade noch in der konzeptionierungsphase, drum steht noch nicht viel fest, aber es soll wohl um massentierhaltung gehen, "gesunde ernährung", klimaschutz und dergleichen. das ganze soll größer aufgezogen werden mit event-manager und regelmäßigen events und aktionen.
eine komponente soll auch sein, omnis ohne holzhammer, sondern durch lecker essen den vegetarismus (und veganismus?) schmackhaft zu machen.
ich wurde gefragt, ob ich mich nicht auch in irgendeiner form einbringen will, da ich mit der thematik ja schon länger/intensiver zu tun hab, als die meisten der beteiligten.
bin da irgendwie noch zwiegespalten, weils da ja eher um den klassischen tierschutz geht, der ja nun nicht mein anliegen ist, andererseits das ja eine chance wäre, da die vegan-thematik mit einfließen zu lassen und potentiell einem größeren publikum nahezubringen (mit welchem ergebnis dann auch immer).
gah. -.-
wie seht ihr sowas?

und die aktivistInnen unter euch: womit habt ihr gute und womit schlechte erfahrungen gemacht, in sachen überzeugungsarbeit bei omnis und vegets? (zb snuff-vids vs. veganbake sale etc)
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 9. Jun 2010 10:22

Das ist ja in etwa das klassische Dilemma von Reform und 'Revolution'. Nach wie vor scheint mir das am besten (vulgär)-dialektisch zu begreifenzu : Das eine geht nicht ohne das andere. Es wird also Schwierig mit der globalen veganen Umstülpung, wenn man nicht auch bereit ist kleine Schritte (also Tierschutz) zu gehen. Voraussetzung dafür, dass die Strategie (also die Ausrichtung auf eine vegane Gesellschaft) nicht der Taktik (Orientierung an Tierschutz) geopfert wird, ist das Verhältnis zueinander genau abzuwägen.
Ganz offensichtlich geht es in dem Fall nicht um Veganismus. Allerdings bietet sich die Möglichkeit den Vegetarismus Bereich mit einer Veganerin (Dich!) zu besetzen. Das allein hilft aber noch nichts, wenn du gewzungen bist Konzessionen zu machen die zu weit gehen. Andererseits bietet sich die Möglichkeit aktiv mit Menschen an einem tendenziell richtigen Projekt zu arbeiten und ihnen in der Zusammenarbeit zu verdeutlichen, dass die VeganerInnen auf ihrer Seite stehen und konsequent weiterdenken. Das kann zu einer Verankerung veganer Gedanken beitragen. Andererseits, besteht die Gefahr sich aufzureiben und keinen Nutzen darauszuziehen, sondern im Gegenteil als Agitatorin für bspw. Biomilch zu wirken.
Das kann man alles wirklich nur konkret entscheiden wenn man für sich selbst einschätzen kann, wohin die Reise gehen soll und was der Weg dazu ist. Dazu muss man dann auch ganz grundsätzlich Position beziehen, ob die vegane Umstülpung tatsächlich über die periodische Bespaßung von Menschen (Eventcharakter) erreichbar ist, oder ob der Aufbau dauerhafter Strukturen (vegane Vokü etc.) mit der beständigen Einbindung der Menschen im Vordergrund steht. Da wären wir dann wieder beim Menschenbild: Gehen wir von Konsumdrohnen aus, denen man nur was gescheites Vorzusetzen brauch oder sind das Menschen die in ihrer Gesamtheit die Geschicke der gesellschaftlichen Entwicklung in der Hand haben? Ja, gut okay jetzt schweife ich ab. Sorry.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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illith
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Beitrag von illith » 7. Jan 2012 19:32

das ganze hatte btw doch seinen sinn: durch mehrere gespräche mit meiner mutter darüber ist sie für sich ("von innen heraus") zu dem schluss gekommen, dass sie sich auch nicht daran beteiligen will und durch die entstanden denk-(und "fühl-")prozesse ist sie jetzt mehr oder weniger auf dem weg in richtung veganer ernährung und vattern zieht auch mit :) (der isst gelegentlich aber noch fisch oder meeresfrüchte)
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