Geld spenden

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 16. Feb 2012 08:07

Toxa hat geschrieben:was ist daran Unsinn ??? Menschen verbreiten sich obwohl sie wissen , sie können sich eigentlich garnicht finanziell um ihre Kinder kümmern ... obwohl es Verhütungsmethoden gibt xD

DAS IST UNSINN
Nein, Menschen vermehren sich idR, weil sie wissen dass sie sich dadurch finanziell absichern koennen.

@ZageismÖ
Ich moechte eure Diskussion um die aktuell neuesten Trends in der Entwicklungsoekonomik nicht unterbrechen, aber der feinen Unterschied zwischen "Geld spenden" und staatlicher Entwicklungshilfe sollte auch in den lichten Hoehen eurer Spezialdiskussionen beruecksichtigt werden.
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untitled
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Re: Geld spenden

Beitrag von untitled » 16. Feb 2012 08:42

Dann ist das wahrscheinlich nicht deutlich geworden, aber auf den Unterschied wollte ich eigentlich hinaus, weil eingangs ja gemeint wurde (auch wenn das sicher überspitzt dargestellt war), dass insb. private Spenden Abhängigkeiten schaffen und Landwirte ruinieren würden.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 16. Feb 2012 08:53

Achso, okay. Wenn etwas wirklich problematisch in diesem Sinne ist, dann dieser Entwicklungstourismus wo gutmeinende Westler dafuer bezahlen irgendwo eine Schule zu bauen oder Waisenkinder zu pflegen. Da darf man dann gerne schimpfen. Bei letzterem werden tatsaechlich a) Abhaengigkeiten geschaffen (da man das Angebot ja am Laufen halten muss) und b) oertliche Ressourcen vernachlaessigt (man setzt ja statt oertlichem Personal zahlende KundInnen ein). Aber doch nicht, wenn eine NGO oder staatliche Entwicklungshilfegesellschaft innerhalb eines Projekts ein Krankenhaus aufbaut?!
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kiara
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Re: Geld spenden

Beitrag von kiara » 16. Feb 2012 11:36

Also gerade Geschichten wie die SOS-Kinderdörfer (oder meinte Akayi was anderes?) sind ja nun wirklich nachhaltig und sinnvoll. Das ist weder punktuelle Spenderei noch undurchsichtiges Versickern der Gelder, sondern eben ganz konkrete Unterstützung, die über Jahre anhält.
corn + floor = cloorn?

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untitled
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Re: Geld spenden

Beitrag von untitled » 16. Feb 2012 11:53

Was Akayi meint ist als Entwicklungshilfe verpackter Armutstourismus (was im Prinzip nichts anderes ist als Besuch aus Blankenese in Wilhelmsburg, bei dem dann ein Baum gepflanzt wird, damit es dort netter aussieht).
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Re: Geld spenden

Beitrag von kiara » 16. Feb 2012 12:35

Da kann ich mir jetzt nicht so wirklich was drunter vorstellen?
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untitled
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Re: Geld spenden

Beitrag von untitled » 16. Feb 2012 14:09

Es gibt Leute, die Geld dafür bezahlen, dass sie mit einer Entwicklungshilfeorganisation in arme Regionen fahren um dort zwei Steine beim Bau einer Schule zu legen, um "etwas sinnvolles im Urlaub zu machen" statt am Strand zu liegen. Das ist zweifelsohne sicher gut gemeint, doch nicht immer gut und hilfreich. Früher machte man sowas, sofern man das Geld dazu hatte, im Zuge eines "Sabbatjahrs". Heute gibt es Leute die in den entsprechenden Regionen zwei Wochen Urlaub machen, im Prinzip vor Ort mehr Arbeit bedeuten als sie leisten können und gleichzeitig Stellen belegen, für die auch Menschen vor Ort geeignet wären. Im schlimmsten Fall ist es dann das, was ich Armutstourismus nannte.
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Re: Geld spenden

Beitrag von kiara » 16. Feb 2012 14:30

Ah, ok. Danke, jetzt hab ich ne bessere Vorstellung davon. Ja, n Jahr sich irgendwo zu engagieren scheint mir u.U. sinnvoll, aber zwei Wochen ist schon irgendwie Quatsch^^
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Re: Geld spenden

Beitrag von untitled » 16. Feb 2012 14:59

Auch bei Sabbatjahren in der Entwicklungshilfe könnte man sich fragen, ob das immer so sinnvoll ist (bspw. wenn die betroffene Person garnicht die Qualifikationen für die Stelle hat oder wenn dadurch Menschen vor Ort, die diese Stelle eigentlich zwingend benötigen, dauerhaft von dieser Arbeit ausgeschlossen werden). Aber die Absurdität kurzfristiger Beschäftigungen in dem Bereich (insb. mit Urlaubsfaktor) ist natürlich ungleich höher.
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Beitrag von Akayi » 17. Feb 2012 10:16

Insbesondere wenn man Geld damit verdient, andere Leute helfen zu lassen hat man auch ein Interesse immer wider Hilfsbedarf zu produzieren.
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