meinung zu direkten aktionen am beispiel: tierbefreiung

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greenxscare
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meinung zu direkten aktionen am beispiel: tierbefreiung

Beitrag von greenxscare » 15. Jun 2008 22:32

mich interessierts einfach grad, was haltet von tierbefreiungen? nehmen wir ein hypothetisches beispiel.... die gruppe "blabla" befreit um die 20 hunde und ein paar nager aus einem tierversuchslabor. tatbestand: landfriedensbruch, einbruch, sachbeschädigung und diebstahl. würdet ihr die anklage fordern?

die motivation zu dieser frage entstand aus einem thread zum thema festnahmen in österreich
fiel der zensur zum opfer

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 15. Jun 2008 22:38

greenxscare hat geschrieben: würdet ihr die anklage fordern?
ja. weil straftaten geahndet werden müssen - wenn hier jeder seine eigenen vorstellungen durchsetzen will dann gibts mord und totschlag. als nächstes kommt vielleicht einer und findet es nicht in ordnung dass meine balkonpflanzen nicht genug wasser kriegen; bricht bei mir in die wohnung ein und klaut mir die um sie bei sich gesundzupflegen.

außerdem finde ich tierbefreiungen dumm, wo dann zb 2000nerze freigelassen werden, und in der natur jämmerlich verenden weil sie in der freien wildbahn überhaupt nicht überleben können bzw. von autos überfahren werden.
ansonsten sind sie auch wenig effektiv - klar, da werden 20 hunde gerettet, die haben dann ein schönes leben. aber löst das das problem? der züchter wird wohl versichert sein, kauft sich einfach neue und hat dann noch nicht mal nen finanziellen schaden...
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greenxscare
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Beitrag von greenxscare » 15. Jun 2008 22:45

Vampy hat geschrieben:
greenxscare hat geschrieben: würdet ihr die anklage fordern?
ja. weil straftaten geahndet werden müssen - wenn hier jeder seine eigenen vorstellungen durchsetzen will dann gibts mord und totschlag. als nächstes kommt vielleicht einer und findet es nicht in ordnung dass meine balkonpflanzen nicht genug wasser kriegen; bricht bei mir in die wohnung ein und klaut mir die um sie bei sich gesundzupflegen.

außerdem finde ich tierbefreiungen dumm, wo dann zb 2000nerze freigelassen werden, und in der natur jämmerlich verenden weil sie in der freien wildbahn überhaupt nicht überleben können bzw. von autos überfahren werden.
ansonsten sind sie auch wenig effektiv - klar, da werden 20 hunde gerettet, die haben dann ein schönes leben. aber löst das das problem? der züchter wird wohl versichert sein, kauft sich einfach neue und hat dann noch nicht mal nen finanziellen schaden...
hatten wir heut schon ein "erst denken dann antworten klicken"? da steht TIERVERSUCHSLABOR und nciht züchter, wobei das prinzipiell egal ist. ein finanzieller schaden ist immer dabei und wenn nur die versicherungsprämie steigt dadurch. bei der frage ob jetzt eine einfache freilassung von 2000 nerzen in die freie wildbahn sinnvoll ist oder nicht kann mensch geteilter meinung sein. die tiere werden so oder so sterben, stellt sich dann die frage ob in "freier wildbahn" oder so, dass noch profit aus ihnen gezogen werden kann. ich würd mich da für ersteres entscheiden, denke ich.
fiel der zensur zum opfer

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 15. Jun 2008 22:51

xentex hat geschrieben:
Vampy hat geschrieben: außerdem finde ich tierbefreiungen dumm, wo dann zb 2000nerze freigelassen werden, und in der natur jämmerlich verenden weil sie in der freien wildbahn überhaupt nicht überleben können bzw. von autos überfahren werden.
wer sagt, dass die nicht überleben? ach stimmt, die farmbetreiber....das glauben wir dann direkt mal so...
die haben durchaus überlebenschancen....
setz ein tier was sein ganzes leben im käfig verbracht hat in die freie natur und es wird sterben, denn:
- es hat nicht gelernt sich nahrung zu suchen
- es weiß nicht dass autobahnen gefährlich sind
- es ist wahrscheinlich gesundheitlich eh angeschlagen
- es hat keinen bau o.ä. wodurch es sich vor der kälte schützen kann
xentex hat geschrieben:und selbst wenn nur die hälfte überlebt sind das 50% mehr als überleben würden wenn sie in ihren käfigen bleiben und kurz darauf das fell abgezogen bekommen
ja, dafür züchtet der farmer sich 2000 neue nerze, die er sonst nicht gebraucht hätte weil er ja 2000 potentielle pelze im käfig hatte!
wenn dir deine freundin den kühlschrank leerfuttert sitzt du doch auch nicht tagelang davor, sondern kaufst neu ein; es muss also neuer kram produziert werden.
xentex hat geschrieben:welche versicherung? die antitierbefreiungsversicherung? LOL)
gegen sachbeschädigung kannste dich versichern.
xentex hat geschrieben:und so einfach mit dem nachkaufen ist das nicht...grade in versuchslaboratorien können durch befreiungen ganze testreihen sabotiert und evtl auch zunichte gemacht werden.....
ja, schön, die eine testreihe ist für die katz. das produkt muss aber so oder so getestet werden; die sagen ja jetzt nicht "och, da haben uns ein paar spinner die häschen geklaut, wir schicken die neue nivea-creme jetzt einfach mal so auf den markt" - da wird dann halt ein anderes labor beauftragt oder neue tiere rangeschafft.
xentex hat geschrieben:ein hoch auf die ignoranz
wieso ist es ignorant, wenn ich gegen tierbefreiungen argumentiere dass sie 1. ineffizient sind, 2. keinen nennenswerten effekt auf die öffentlichkeit haben, 3. den betroffenen tieren nicht automatisch geholfen ist und 4. das problem an sich nicht lösen.
da steht TIERVERSUCHSLABOR und nciht züchter, wobei das prinzipiell egal ist.
es ging um Tierbefreiung (wer den threadtitel lesen kann ist klar im vorteil), und ich habe mich von dem von xen gegebenen hypothetischen beispiel losgelöst.
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Beitrag von greenxscare » 15. Jun 2008 22:55

Vampy hat geschrieben:
xentex hat geschrieben:
Vampy hat geschrieben: außerdem finde ich tierbefreiungen dumm, wo dann zb 2000nerze freigelassen werden, und in der natur jämmerlich verenden weil sie in der freien wildbahn überhaupt nicht überleben können bzw. von autos überfahren werden.
wer sagt, dass die nicht überleben? ach stimmt, die farmbetreiber....das glauben wir dann direkt mal so...
die haben durchaus überlebenschancen....
setz ein tier was sein ganzes leben im käfig verbracht hat in die freie natur und es wird sterben, denn:
- es hat nicht gelernt sich nahrung zu suchen
- es weiß nicht dass autobahnen gefährlich sind
- es ist wahrscheinlich gesundheitlich eh angeschlagen
- es hat keinen bau o.ä. wodurch es sich vor der kälte schützen kann
xentex hat geschrieben:und selbst wenn nur die hälfte überlebt sind das 50% mehr als überleben würden wenn sie in ihren käfigen bleiben und kurz darauf das fell abgezogen bekommen
ja, dafür züchtet der farmer sich 2000 neue nerze, die er sonst nicht gebraucht hätte weil er ja 2000 potentielle pelze im käfig hatte!
wenn dir deine freundin den kühlschrank leerfuttert sitzt du doch auch nicht tagelang davor, sondern kaufst neu ein; es muss also neuer kram produziert werden.
xentex hat geschrieben:welche versicherung? die antitierbefreiungsversicherung? LOL)
gegen sachbeschädigung kannste dich versichern.
xentex hat geschrieben:und so einfach mit dem nachkaufen ist das nicht...grade in versuchslaboratorien können durch befreiungen ganze testreihen sabotiert und evtl auch zunichte gemacht werden.....
ja, schön, die eine testreihe ist für die katz. das produkt muss aber so oder so getestet werden; die sagen ja jetzt nicht "och, da haben uns ein paar spinner die häschen geklaut, wir schicken die neue nivea-creme jetzt einfach mal so auf den markt" - da wird dann halt ein anderes labor beauftragt oder neue tiere rangeschafft.
xentex hat geschrieben:ein hoch auf die ignoranz
wieso ist es ignorant, wenn ich gegen tierbefreiungen argumentiere dass sie 1. ineffizient sind, 2. keinen nennenswerten effekt auf die öffentlichkeit haben, 3. den betroffenen tieren nicht automatisch geholfen ist und 4. das problem an sich nicht lösen.
da steht TIERVERSUCHSLABOR und nciht züchter, wobei das prinzipiell egal ist.
es ging um Tierbefreiung (wer den threadtitel lesen kann ist klar im vorteil), und ich habe mich von dem von xen gegebenen hypothetischen beispiel losgelöst.
und wenn alle so gedacht hätten, dass sich eh nichts ändern wird in dieser welt und dafür gekämpft hätte, dann dürften "schwarze" jetzt noch immer hinten im bus sitzen in den usa, frauen nicht wählen und homosexuelle nicht öffentlich auftreten oder gar gesetzlich heiraten.
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John Doe
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Beitrag von John Doe » 15. Jun 2008 22:59

Also ich finds lobenswert und legitim.

Vampy lieber ein Leben in Qualen und auf kleinsten Käfigraum, oder wenigstens die Chance auf ein Leben?

Also mir wäre da zweitens lieber, denn wenn sie dort bleiben leiden sie auch nur Qualen bis sie sterben.
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SxEric
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Beitrag von SxEric » 15. Jun 2008 23:06

ich bin ziemlich geteilter meinung was direkte aktionen angeht.. kommt immer auf die durchführung und das ziel an..

Wenn du Tiere befreist, ist das zwar für das einzelne Individuum cool, aber es ändert nichts an der Gesamtsituation. Wenn ich mich jetzt Beispielweise an Sabotagen beteilige.. Nehmen wir an, du hast vor ne Fensterscheibe von nem Fleischerbetrieb einzuwerfen oder derren Fahrzeug zu zerstören. Dann fügst du dennen zwar nen Finanziellen schaden zu und sie können evtl. am nächsten Tag nicht die ganze Zeit ihrer regulären Arbeit nachgehen, aber entweder die Versicherung ersetzt ihnen alles, dann haben die garkeinen schaden oder sie gehen vielleicht irgendwann pleite. Aber dann gehen die Leute eben zu nem anderen Betrieb und kaufen mehr. Die Nachfrage bleibt ja trotzdem (leider) bestehen. Jeder Fleischer oder Metzger oder Betrieb ist durch einen anderen Ersetzbar. Für die Tiere ändern sich dabei nicht mehr, als das sich ihr Henker wechselt. Ihre Situation bleibt die gleiche. Deswegen halte ich mehr von Aktionen wie: Infostände organisieren, Demos und Kundgebungen. Aktionen bei dennen die Leute evtl. bisschen zum nachdenken angeregt werden. Aufklären und Informieren bringen meiner Meinung nach mehr als Zerstörung. Zumal Sabotage (bei Jagd, oder Baumbesetzungen sehe ich das wieder bisschen anders) meistens nur ein schlechtes Licht, in den Medien, auf Tier-schützer/rechtler wirft.

schwieriges thema auf jedenfall..
i'll be back...

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Beitrag von Vampy » 15. Jun 2008 23:15

Knorbel hat geschrieben:Also ich finds lobenswert und legitim.
Vampy lieber ein Leben in Qualen und auf kleinsten Käfigraum, oder wenigstens die Chance auf ein Leben?
Also mir wäre da zweitens lieber, denn wenn sie dort bleiben leiden sie auch nur Qualen bis sie sterben.
und wenn an deine stelle dann sofort ein anderer tritt? du frei kommst, aber deine kleine schwester dafür eingesperrt wird und dieselbe scheiße durchmachen muss?
für sowas gibts sowas wie INSTINKTE
das ist einfach nur blödsinn. ein tier was nicht von der mutter beigebracht bekommen hat, wie man jagt, verhungert, wenn es nicht gerade mülltonnen durchwühlen kann; jedenfalls bei raubtieren u.ä. ist das so.
ja, da sterben trotzdem nicht alle
na mensch, wenn nur 1500 und nicht alle 2000 sterben war die aktion ja ein voller erfolg.
eher unwahrscheinlich, weil farmer kranke tiere nicht gebrauchen können
dass die muskeln von käfigtieren total geschwächt sind und die vielleicht aufgrund des engen käfigs haltungsschäden haben weil sie sich kaum umdrehen können ist dem pelzfarmer doch egal, der braucht ne unversehrte haut sonst nix.
dann baut er/sie sich einen bau?!
hat er/sie vielleicht auch nicht gelernt bzw. ist zu schwach zu bzw. die gegend völlig ungeeignet?
Im übrigen wurden in den letzten Jahrzehnten schon tausende Nerze in Deutschland und Europa ausgesetzt und die meisten haben überlebt.
was für die einheimischen wildtiere auch super ist; da das das ökologische gleichgewicht ganz schön rausbringt wenn auf einmal 2000 nerze rumlaufen, die eichhörnchen, singvögel u.ä. wegfangen. http://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Invasion
Das gleiche gilt auch für Tiere: Viele Haus- und Nutztiere stellen eine große Gefahr für native Arten dar. Besonders Raubtiere können sehr schnell enorme Schäden verursachen. Außerdem verwildern die Tiere häufig und können so eine Population aufbauen, die noch weitreichendere Schäden nach sich zieht. Häufig werden zum Beispiel Besatzfische zu einer großen Gefahr, wenn sie sich etablieren können. Auch sind im Laufe der Geschichte viele Tierarten aus Pelzfarmen ausgebrochen und haben sich etablieren können.
Sexuelle Bedrohung von invasiven Tieren ist in der Wissenschaft keine Neuheit und wurde insbesondere bei Nerzen bekannt. Amerikanische Nerze, die aus Zuchtanlagen entflohen, haben die natürliche Population der europäischen Artverwandten an den Rand des Aussterbens gebracht.
http://www.welt.de/wissenschaft/article ... ossen.html
Leipzig, 30.10.2007: Freigelassene Nerze aus Pelzfarmen können Ökosysteme ernsthaft bedrohen. Das zeigen Untersuchungen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) auf der chilenischen Insel Navarino. Der Amerikanische Nerz (Mustela vision) wird seit den 30er Jahren in Pelztierfarmen Argentiniens gezüchtet. Einigen Tieren gelang die Flucht nach Chile. Dort bedrohen sie jetzt akut die Vogelwelt der Insel Navarino.
http://www.umweltjournal.de/fp/archiv/A ... /13212.php
Zeig mir EINE Versicherung die ne Pelzfarm versichert...lol
ach google doch... das problem wird doch auf jeder tierbefreier-seite thematisiert
ah eine kennerin...wie lange genau beschäftigst du dich schon mit tierbefreiungen? seit der letzten ausgabe der wendy?
Ich hab jetzt keine Lust für alles Gegenbeispiele rauszusuchen...die Arbeit biste mir nicht wert....
Aber Tierbefreiungen bewirken immer etwas. (was positives)
lol? sobald 1 gegenargument kommt gibste auf? weil "das isses ja nicht wert" seine ach so tollen gegenargumente aufzuzählen? wenn die doch so viele und so schlüssig sind wär das doch keine Arbeit...
Zuletzt geändert von Vampy am 15. Jun 2008 23:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von greenxscare » 15. Jun 2008 23:21

was ich mich grad bei allem von dir gelesen frage, vampy, ist, ob du dich selbst als tierrechtlerin siehst oder als tierschützerin oder einfach nur als vegan lebende person? oder bist du in irgendeiner weise aktiv auf dem gebiet durch infoarbeit z.b.? gehst du auf tierrechtsdemos?
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Beitrag von Vampy » 15. Jun 2008 23:23

und wenn alle so gedacht hätten, dass sich eh nichts ändern wird in dieser welt und dafür gekämpft hätte, dann dürften "schwarze" jetzt noch immer hinten im bus sitzen in den usa, frauen nicht wählen und homosexuelle nicht öffentlich auftreten oder gar gesetzlich heiraten.
soweit ich weiß wurde zumindest das frauenwahlrecht und das lebenspartnerschaftsgesetzt nicht mithilfe von gewalt durchgesetzt
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