TOM & KARO (vegane Snackbar Bremen) braucht Hilfe!

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illith
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TOM & KARO (vegane Snackbar Bremen) braucht Hilfe!

Beitrag von illith » 24. Aug 2014 21:59

das ist wirklich ein ganz toller kleiner laden, aber denen steht das wasser bis zum hals.
hab grade schon gespendet, obwohl ich da immer nur so selten hinkomm^^

man kann auch was zu essen kriegen, für sein (spenden)geld *lock* ;)
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 25. Aug 2014 20:07

ich würd da ehrlich gesagt kein Geld mehr reinschießen. der laden scheint aufm sterbenden ast zu sein - 20.000€ schulden und die laufende miete wird selbst als sehr hoch eingeschätzt (1.800€ !!! ist der laden im Bremer Rathaus oder was?!). außerdem hohe energiekosten. und das einzige, was sie ändern wollen, ist bisi was in der küche zur reparieren.
hört sich für mich so an, als würde das Geld nur verwendet, geldlöcher zu stopfen. fundraiser haben halt den Vorteil, dass sie weder inkassofirmen noch den Gerichtsvollzieher losschicken...
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Iustinianus
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Beitrag von Iustinianus » 25. Aug 2014 23:09

Mangelnde Kapitalausstattung, eine Immobilie die nicht zur Geschäftsidee passt und diverse weitere strukturelle Mängel, von denen wohl auszugehen ist, führen nun mal unweigerlich in die Pleite. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es sich um vegan lebende Menschen handelt, die versuchen ihr Geld mit veganer Gastronomie zu verdienen. Ohne solide kaufmännische Basis funktioniert so etwas einfach nicht. Wenn jemand vor den Scherben seiner unternehmerischen Tätigkeit steht, dann ist das bedauerlich, aber ich habe ehrlich gesagt keinerlei Motivation, freiwillig für die unternehmerischen Fehler anderer Menschen finanziell einzustehen.

Diese Mentalität nach eigenen geschäftlichen Versäumnissen das Vermögen anderer Menschen anzapfen zu wollen, weil man für sich in Anspruch nimmt, ein ökologisch, ethisch und/oder sozial besonders wertvolles Gewerbe betreibt, geht mir langsam sogar auf die Nerven. Alleine wenn ich an die Bettel-E-Mails der letzten Jahre vom alternativen Buchladen um die Ecke denke, bei denen ich mich jedes mal frage, woher die überhaupt meine E-Mail-Adresse haben, dann nervt mich diese Haltung. Vor allem frage ich mich jedes mal, was da so alternativ sein soll.

Genauso ökologische Landwirtschaftsprojekte, die häufig irgendwann feststellen müssen, dass beispielsweise gewerblicher Versicherungsschutz oder gewisse Grundkenntnisse im Steuerrecht nicht verkehrt sind. Und wenn fast alles den Bach runter gegangen ist, wird dann eine rührseelige Bettel-E-Mail geschrieben, dass leider eine unversicherte Scheune abgebrannt ist oder man ja nicht damit rechnen konnte, dass man bei der Abführung von Steuern die gleichen Regeln wie alle anderen beachten muss, obwohl man doch nicht so böse kapitalistisch wie der Rest der Welt ist.

Das ich hier so abkotze, erscheint vielleicht unverhältnismäßig, aber in letzter Zeit habe ich einfach zu viel davon gelesen und kein einziges Mal war etwas dabei, wo ich mir dachte, dass wirklich höhere Mächte oder zumindest so viel Pech im Spiel war, dass der Handlungsspielraum von einzelnen Personen wirklich überschritten wurde. Nein, es waren immer hausgemachte Probleme.

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somebody
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Beitrag von somebody » 27. Aug 2014 02:44

Kritik am Projekt halte ich ohne konkrete Einzelfallkenntnis für unangebracht.

Wesentliche Frage ist, ob das Projekt sanierungsfähig ist oder nicht. Und das geht aus den Angaben bei Indiegogo nicht hervor.

Der Investitionsbedarf ist nachvollziehbar. Hohe Miete und problematischer Zustand des Gebäudes sind an sich bei einem Gastronomieprojekt kein KO-Kriterium und können unter Umständen toleriert werden, insbesondere wenn Lage und Umsatz gut sind.

Was leider zu negativen Spekulationen Nahrung gibt, ist diese Aussage: we need at least 20,000 € to pay credit charges and tax liabilities. Entscheidende Frage: Sind nach Deckung der 20.000 Euro künftig fällige Zahlungen an private und öffentliche/privilegierte Gläubiger nachhaltig sichergestellt? Die Vollstreckungsstellen der Finanzämter tendieren leider je nach Art der Steuerschuld sehr schnell bis schnell zu Insolvenzanträgen gegen die gewerblichen Steuerschuldner, Krankenkassen sind bei rückständigen Sozialversicherungsbeiträgen leider ebenfalls schnell mit Insolvenzanträgen zur Hand. Ein Teil der Kreditwirtschaft tendiert leider ebenfalls zu schnellen Insolvenzanträgen.
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untitled
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Beitrag von untitled » 27. Aug 2014 15:52

Vampy hat geschrieben:(1.800€ !!! ist der laden im Bremer Rathaus oder was?!)
Nein, im Viertel. Sozusagen die Bremer Schanze - da sind Mieten nunmal nicht billig (auch wenn sie wohl wirklich zu viel zahlen, lt. der Seite, die ill gepostet hat).
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VegSun
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Beitrag von VegSun » 27. Aug 2014 19:56

Wenn die Kredite und Steuern bezahlt sind und der BEtrieb schölecht läuft braucht es sicher mindestens 30.000 fürs erste JAhr alleine.

Auf antivegan.de gabs eine Kostenaufstellung zum Cakes n Treats , weil Kim ihr Cafe verkaufte. Der Verkaufspreis war mit 45.000 euro angesetzt fürs Inventar und da man auch die Kundschaft mit übernimmt, kann man dann wohl ausrechnen wieviel Geinn es abirft und man kam irgendie drauf das 10.000 euro für Anlagevermögen und lebensmittel sei und 35.000 euro quasi für die Gewinne der nächsten 3 Jahre. Also 11.000 pro Jahr, da sind dann schon Personalkosten, Gehaltsauszahlung für Inhaber, Miete etc. bezahlt.
wohl
Müsste ich nochmal raussuchen. Aber das wäre verdammt wenig, zumal ich dachte Cakes n Treats sei sehr erfolgreich.

Kann mir net vorstellen, dass das so schlecht lief und Kim hat es ja deswegen verkauft, weil sie keine 2 cafes führen kann. Das in London ist ihr ohl über den kopf gewachsen wie sie selbst sagt.

Schade eigentlich, denn auch wenn es in Dortmund nune inen neuen Inhaber hat, so wollte sie dochmal eine Kette von veganen Cafes und Läden in ganz Deutschland und Europa machen. Das hat sie sich bestimmt leichter vorgestellt.

Ps: Hoffe mal nicht, dass das Geschäft im Cakes n Treats zu letzt so schlecht lief, voll war es ja zumindest bis Mitte 2012 immer noch sehr. Danach war ich net mehr da.

Sollte es doch schlecht gelaufen sein, würde das vielleicht eher an einer Art Fehlkalkulation liegen oder das vegane Zutaten selnbst in Großpackungen noch recht teuer sind und auch wenn man viel selbst macht wos nur geht, man trotzdem nicht die Gewinnspanne bei Cupcakes/Torten/essen etc. hat wie es bei Tierprodukten und überwiegend nicht bio gerichten der fall wäre. Auch wenn ich net weiß weiviel bei Kim Bio war. Aber ist halt auch so alles etwas teurer. Die Angestellten waren ja zulezt überwiegend 450 euro Kräfte. Aber irgendwie muss man ja auch Kalkulieren und wa snützt es dann wenn ich den Angestellten 675 euro pro Monat als Aushilfe zahle und dann den Laden dicht machen muss.
Die Diskussion zum Thema Minijobs ist nun hier zu finden: Ausbeutung durch Minijobs.
-HelLo
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