Die Situation im Supermarkt
Verfasst: 22. Apr 2016 16:00
Ihr kennt das sicherlich: Ihr seid bei der Kasse im Supermarkt und vor euch legt jemand lauter Fleisch-Produkte auf das Band. Mit einem gewissen Argwohn und einer Prise Selbstschutz wendet man seinen Blick davon ab. Man weiß ja, was für ein entsetzliches Leid dahintersteckt, möchte sich aber im Moment nicht damit befassen und kann anscheinend nichts daran ändern.
Aber seit einer Weile denke ich mir: Wieso eigentlich nicht? Ich starre da auf diese Produkte aus der Massentierhaltung und nehme wahr, dass dem Käufer das gerade wirklich völlig am Arsch vorbeigeht, worüber er gerade entschieden hat. Und vielleicht weiß er es gar nicht, oder er hat es gerade vergessen, oder er denkt gerade über gar nichts nach. Manche werden auch sicherlich von den sogenannten Tierwohl-Labels getäuscht (als ob diese irgendetwas mit dem Wohl der Tiere zu tun haben). Könnte man da nicht einhaken und diese Person aufklären (nach dem Einkauf, in Ruhe)? Von der Grundidee hört sich das jetzt erst einmal missioniarisch an. Aber das hängt m.E. von der Ausführung ab. Es muss nicht missionarisch sein, und nicht einmal missionarisch herüberkommen. So oder so, es geht um eine wichtige Sache, und die ist so wichtig, dass wir uns nicht damit zufrieden geben sollten, dass fremde Leute alles tun können, was sie wollen. Denn sie *sollten* nicht die Freiheit haben, die ihnen derzeit in diesem Staat zugestanden wird, weil dieser Staat weder die Interessen der Tiere noch die Interessen zukünftiger Generationen vertritt, wenn immer noch die katastrophalen Umweltfolgen der Massentierhaltung ignoriert werden - die Massentierhaltung wird ja immer noch finanziell und ideell gefördert.
Ich kann es echt nicht mehr mitansehen, wie diese Tierleichen da so bedenkenlos über die Kasse geschoben werden. Wieso sollte ich es mir noch weiter ansehen? Geht es euch nicht auch manchmal so? Eine besonders milde Form des Aktivismus wäre hier das freundliche Überreichen einer Broschüre von einer Organisation (da müsste man halt 1-2 immer dabei haben), wo konkrete Alternativen aufgezeigt werden und keine harten Bilder zu sehen sind. Eine härtere Form wäre so eine provokative Frage "Wissen Sie eigentlich, was Sie da gerade finanziert haben? [... hier die bekannten Bedingungen der Nutztiere beschreiben ...]". Es muss wohl irgendetwas in der Mitte dieser Optionen sein. Wie seht ihr das? Wie gesagt, es ist doch nun einmal ein großes Unrecht und ich sehe nicht ein, warum irgendwelche gesellschaftlichen Normen uns daran hindern sollten, für die Rechte der Tiere zu kämpfen. Es ist ja nicht so, dass die Verbraucher gar nicht am Wohlergehen der Tiere interessiert wären - sie denken halt nur viel zu selten darüber nach, an der Kasse am wenigsten, oder können sich eine vegetarische oder vegane Lebensweise nicht vorstellen, weil sie nicht informiert sind.
Nur mal so als Vergleich: Wenn wir in einer Gesellschaft leben würden, wo Eltern ihre Kinder jederzeit schlagen können und dies auch in der Öffentlichkeit tun, und dies auch als normal gilt, dann sollte man sich doch, wenn man dann zu einer entsprechenden Ethik gelangt ist, auch direkt vor Ort dagegen einsetzen und sich nicht irgendwelchen gesellschaftlichen Normen beugen? Das Argument, dass die Eltern doch tun und lassen können, was sie wollen, ist da einfach nur schwach. Und genauso sollte der Tierverbraucher an der Kasse eben nicht alles machen dürfen - auch wenn er es rein juristisch betrachtet derzeit noch darf. Ich habe auch einmal von einer Spam-Aktion gehört, wo man Bilder aus der Massentierhaltung zwischen die entsprechenden Produkte in den Kühlregalen legt. Ob das etwas bringt, wage ich aber zu bezweifeln.
Ich habe diese Form des Aktivismus noch gar nicht gemacht, ich denke derzeit nur darüber nach. Für konstruktive Vorschläge und insb. Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar. Bitte keine Offtopic-Diskussionen.
Aber seit einer Weile denke ich mir: Wieso eigentlich nicht? Ich starre da auf diese Produkte aus der Massentierhaltung und nehme wahr, dass dem Käufer das gerade wirklich völlig am Arsch vorbeigeht, worüber er gerade entschieden hat. Und vielleicht weiß er es gar nicht, oder er hat es gerade vergessen, oder er denkt gerade über gar nichts nach. Manche werden auch sicherlich von den sogenannten Tierwohl-Labels getäuscht (als ob diese irgendetwas mit dem Wohl der Tiere zu tun haben). Könnte man da nicht einhaken und diese Person aufklären (nach dem Einkauf, in Ruhe)? Von der Grundidee hört sich das jetzt erst einmal missioniarisch an. Aber das hängt m.E. von der Ausführung ab. Es muss nicht missionarisch sein, und nicht einmal missionarisch herüberkommen. So oder so, es geht um eine wichtige Sache, und die ist so wichtig, dass wir uns nicht damit zufrieden geben sollten, dass fremde Leute alles tun können, was sie wollen. Denn sie *sollten* nicht die Freiheit haben, die ihnen derzeit in diesem Staat zugestanden wird, weil dieser Staat weder die Interessen der Tiere noch die Interessen zukünftiger Generationen vertritt, wenn immer noch die katastrophalen Umweltfolgen der Massentierhaltung ignoriert werden - die Massentierhaltung wird ja immer noch finanziell und ideell gefördert.
Ich kann es echt nicht mehr mitansehen, wie diese Tierleichen da so bedenkenlos über die Kasse geschoben werden. Wieso sollte ich es mir noch weiter ansehen? Geht es euch nicht auch manchmal so? Eine besonders milde Form des Aktivismus wäre hier das freundliche Überreichen einer Broschüre von einer Organisation (da müsste man halt 1-2 immer dabei haben), wo konkrete Alternativen aufgezeigt werden und keine harten Bilder zu sehen sind. Eine härtere Form wäre so eine provokative Frage "Wissen Sie eigentlich, was Sie da gerade finanziert haben? [... hier die bekannten Bedingungen der Nutztiere beschreiben ...]". Es muss wohl irgendetwas in der Mitte dieser Optionen sein. Wie seht ihr das? Wie gesagt, es ist doch nun einmal ein großes Unrecht und ich sehe nicht ein, warum irgendwelche gesellschaftlichen Normen uns daran hindern sollten, für die Rechte der Tiere zu kämpfen. Es ist ja nicht so, dass die Verbraucher gar nicht am Wohlergehen der Tiere interessiert wären - sie denken halt nur viel zu selten darüber nach, an der Kasse am wenigsten, oder können sich eine vegetarische oder vegane Lebensweise nicht vorstellen, weil sie nicht informiert sind.
Nur mal so als Vergleich: Wenn wir in einer Gesellschaft leben würden, wo Eltern ihre Kinder jederzeit schlagen können und dies auch in der Öffentlichkeit tun, und dies auch als normal gilt, dann sollte man sich doch, wenn man dann zu einer entsprechenden Ethik gelangt ist, auch direkt vor Ort dagegen einsetzen und sich nicht irgendwelchen gesellschaftlichen Normen beugen? Das Argument, dass die Eltern doch tun und lassen können, was sie wollen, ist da einfach nur schwach. Und genauso sollte der Tierverbraucher an der Kasse eben nicht alles machen dürfen - auch wenn er es rein juristisch betrachtet derzeit noch darf. Ich habe auch einmal von einer Spam-Aktion gehört, wo man Bilder aus der Massentierhaltung zwischen die entsprechenden Produkte in den Kühlregalen legt. Ob das etwas bringt, wage ich aber zu bezweifeln.
Ich habe diese Form des Aktivismus noch gar nicht gemacht, ich denke derzeit nur darüber nach. Für konstruktive Vorschläge und insb. Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar. Bitte keine Offtopic-Diskussionen.