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cloudveganer
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Beitrag von cloudveganer » 22. Mär 2018 16:04

Zwar schon ein wenig OT; aber lesenswert, wie ich finde
https://www.golem.de/news/datenskandal- ... 33474.html

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VegSun
möchte das nicht.
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Beitrag von VegSun » 22. Mär 2018 16:28

Signal wurde auch von Snowden empfohlen,
aber es nutzt leider auch US server und ist somit derem Datenschutz ausgesetzt.

Bei Whatsup gibts zuviele Möglichkeiten der staatlichen Überwachung.
"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

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somebody
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aktuell diskutierter Fall Missbrauch von Facebook Daten

Beitrag von somebody » 22. Mär 2018 16:59

Gutgläubige Version: Das unzureichende Sicherheitssystem Facebooks wurde von einem unseriösen Vertragspartner ausgenutzt. Facebook ist im konkreten Fall unschuldig erwies sich aber insgesamt unfähig, Sicherheit für die UserInnenDaten zu schaffen. Das derartiger Datenmissbrauch in Zukunft nicht mehr geschehen kann, kann niemand garantieren.

Bösgläubige Version: Das Sicherheitssystem Facebooks versagte nicht. Der unseriöse Vertragspartner bekam das was er bestellte & bezahlte. Facebook wird weiter Datenmissbrauch zulassen. Für die bösgläubige Version sprechen die Interessen der Investoren & der Umstand, dass ein bei Facebook beschäftigter reputabler Sicherheitsexperte von seinen Vorgesetzten letztes Jahr kaltgestellt wurde.

Mark mag bei Gründung von Facebook möglicherweise eine weniger problematische Geschäftstätigkeit angestrebt haben. Vermutlich musste er den Wünschen der Investoren & Kunden nachgeben.

Persönlich bin ich der Meinung, nicht kommerzielle Bewegungen sollten auf nicht kommerzielle soziale Netzwerke ausweichen.
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cloudveganer
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Beitrag von cloudveganer » 22. Mär 2018 17:58

somebody hat geschrieben:
Persönlich bin ich der Meinung, nicht kommerzielle Bewegungen sollten auf nicht kommerzielle soziale Netzwerke ausweichen.
Vero? *duck
Google +?

Zuckerberg liefert jetzt genau das, was die PR Leute ihn haben auswendig lernen lassen. Ich habe da nichts anderes erwartet. Bei der Anhörung vor dem Senat wurden ein paar Mitarbeiter hingeschickt. Weder er, noch Frau Sandberg waren vor Ort. Warum wohl? Ich bin noch zwiegespalten, was ich von allem halten soll. Dieses Unternehmen, um was es hier explizit geht, sitzt auf europäischem Boden. Bekam ich also auch unterschwellige Messages, die mich zu sonst was bewegen wollten? Wahlwerbung, ohne dass mir dies auffiel? Ich bin vielleicht 1x alle 14 Tage bei FB eingeloggt, mein ganzes Nutzungsverhalten von FB beschränkt sich auf den seperaten Messenger, den man prima im Browser nutzen kann. Ich steh einfach auf Hardware Tastatur. Habe heute das erste Mal überlegt, ob ich nach der langen Zeit auch komplett ohne könnte und meine 2-35 Kontakte einfach auf Telegram ziehe. Mal sehen.

Überwacht werden wir eh überall. Da mache ich mir mittlerweile keine Gedanken mehr, alles andere würde zu sehr an Aluhut und Höhle im Wald erinnern.

Nachtrag, 10min später, kurzes Gespräch mit Gattin: Löschen jetzt FB. Da ich kein WhatsApp nutze, ist der Kontakt somit beendet. Tschö Zucki ;)

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somebody
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Beitrag von somebody » 22. Mär 2018 20:56

Hi cloudveganer,

Alternativen zu Facebook könnten IMO zB Diaspora & Mastodon darstellen.

Ob es in D zu gekauften professionellen Manipulationskampagnen kam, darüber wird spekuliert. Ich kann das nicht beurteilen, da ich kaum Social Media nutze & die Thematik nur am Rande verfolge. Zielgruppenorientierte Werbung dürfte Facebook in D ausliefern. Wer auf Facebook zB rege Kontakte zu Vegangruppen pflegt, bekommt vermutlich auch für die Zielgruppe VeganerInnen bestimmte Werbung ausgeliefert.

Selbst habe ich ein nie aktiv genutztes Facebook Account ohne Inhalte, in das ich mich in der Vergangenheit 1 - 4 mal jährlich einloggte.

Wesentlichen Spielraum zur Veränderung des betriebswirtschaftlichen Konzepts hat Mark vermutlich nur theoretisch. Wenn er etwas durchgreifend ändern wollte, würde er vermutlich unter Druck gesetzt oder aus der aktiven Tätigkeit im Unternehmen herausgedrängt.

Eine wesentliche Änderung des betriebswirtschaftlichen Konzepts mit Verzicht auf den Handel mit UserInnenDaten würde mit hoher Wahrscheinlichkeit die Luftblase Facebook an der Börse platzen lassen.


@topic

Interview mit Fefe auf meedia.de:
meedia.de hat geschrieben:“Facebook ist aus jedem Blickwinkel Täter”: IT-Blogger Fefe über die Lehren aus dem Cambridge-Analytica-Debakel
http://meedia.de/2018/03/22/facebook-is ... a-debakel/
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gemüse
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Beitrag von gemüse » 22. Mär 2018 21:29

Die Wahlwerbegeschichte inklusive Abgreifen und Weiterreichen der Daten von Usern, die dazu eingewilligt haben, ist das Eine. Das kann jeder selbst steuern. Ein Zweites ist das Gewähren des Zugriffs auf Daten, für die keine Einwilligung des Users vorlag.

Das Dritte aber ist, dass die App der Firma auch Daten von Usern zog, die mit den Usern der ersten Gruppe lediglich in Kontakt standen. Sie hatten nicht eingewilligt, die App nicht runtergeladen und wussten nicht mal was davon, dass die Firma ihre Daten verwendete. Auch über ihre Person sind nun aber irgendwo Hypothesen gespeichert: über ihre Vorlieben, ihre Einstellungen, ihr Alltags- und Konsumverhalten, ihre Kaufkraft, ihre Gesundheit, ihren Charakter, ihre Beziehungen etc. pp. Sie können sie weder einsehen noch löschen oder korrigieren lassen und auch den Zugriff darauf nicht kontrollieren.

Das Attraktive an solchen Profilen ist ihre Personenbezogenheit. Den Käufer, sagen wir mal: einen Versicherungskonzern, wird kaum interessieren, dass es sich lediglich um Vermutungen handelt, die zwar auf sehr große Gruppen mit gleichen Merkmalskombinationen zutreffen mögen, über den Einzelfall aber nichts aussagen. Die Versicherung interessiert, ob Herr Meiermüller als schlechtes Risiko eingestuft wird, zum Beispiel, weil sein Opa auf facebook über seinen Diabetes berichtete, die Mutter nach Infos zu ihrem Bluthochdruck suchte und der Vater auf den Urlaubsbildern auch nach metabolischem Syndrom aussah. Wie sich Herr Meiermüller selbst heute ernährt und bewegt, interessiert dann für die Ablehnung nicht weiter.

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somebody
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Beitrag von somebody » 22. Mär 2018 22:26

gemüse, so ist es leider. An den von Facebook gesammelten Informationen hat die Wirtschaft einschliesslich Arbeitgebern, des Finanzsektors mit Versichungsunternehmen, Kredite iwS vergebenden Unternehmen, Wirtschaftsauskunfteien etc grösstes Interesse. Wer das aus Sicht der Wirtschaft falsche Facebook Profil hat, könnte in nicht ferner Zukunft keinen oder nur schwer einen Arbeitsplatz finden & immer mehr Versicherungsverträge nicht oder nur mit Risikozuschlägen & keine Kredite oder nur teure Kredite bekommen. Der Witz an der ganzen Sache ist, gehe ich von der in den USA zunehmenden Praxis aus, dass keine Daten bzw kein Facebook Profil bereits Negativmerkmal darstellen können. Mit anderen Worten, wer zB als ArbeitnehmerIn, als VersicherungsnehmerIn, als KreditnehmerIn auf die Wirtschaft angewiesen ist, benötigt mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann ein aus Sicht der Wirtschaft richtiges Facebook Profil. ZB in D sind die Lakai der Wirtschaft darstellenden Unionsparteien & die dubiose FDP prinzipiell gegenüber den Informationswünschen der Wirtschaft aufgeschlossen & etwaige Koalitionspartner der Unionsparteien wie SPD oder Grüne werden sich um der Regierungsbeteiligung willen in möglichen künftigen Bundesregierungen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dagegen stellen.
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gemüse
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Beitrag von gemüse » 23. Mär 2018 01:20

somebody, das mit den fehlenden Daten höre ich öfter von Bekannten, die für eine Weile in die USA ziehen und dann eine neue Kreditkarte benötigen. Da gibt's die absurdesten Geschichten. Offenbar kommt man dort ohne die Dinger kaum durch den Alltag?

Meinst Du mit Facebook-Profil das, was ein User auf der Plattform selbst einstellt? Da lassen manche Arbeitgeber ja schon länger nachschauen, ob und was ein potentieller Kandidat über sich zu erkennen gibt. Vermutlich ist das den Usern aber bewusst, und wenn sie wollen, können sie das auch gezielt beeinflussen.

Weniger bewusst zu sein scheint vielen, dass die Vernetzung personenbezogener Daten aus unterschiedlichen Quellen nicht nur für sie praktisch ist und die Verwendung für Werbung zum Harmlosesten gehört, was sich damit tun lässt. Das finde ich erstaunlich. Ich weiß auch nicht, ob die Gesetzgebung da überhaupt was ausrichten kann. Herr Meiermüller erfährt ja nicht mal vom Profil, das andere über ihn erstellt haben und weiteren zur Verfügung stellen. Wer sollte also anzeigen oder klagen?

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Beitrag von somebody » 23. Mär 2018 01:35

gemüse, antworte Dir tagsüber, bin müde, muss leider schlafen gehen.
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Beitrag von gemüse » 23. Mär 2018 01:39

Ich auch bald wieder :) Schlaf gut!

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