Leaving Neverland

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Silke81
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Beitrag von Silke81 » 7. Apr 2019 20:37

Darüber das Opfer erst nach so langer Zeit über das Erlebte sprechen wundere ich mich nicht, aber eben über den Weg, den sie dafür gewählt haben.
Klar, wenn sie das nicht in dieser Form gemacht hätten, hätte es kaum jemand zur Kenntnis oder ernst genommen, aber ich frage mich was sich die Opfer jetzt noch davon "versprechen", das so groß zu machen. Erweckt das nicht ein bisschen den Eindruck von jemand öffentlich "in den Dreck ziehen", der sich nicht mehr dagegen wehren kann oder vielleicht sogar noch Profit raus zu schlagen?
Oder wurden sie vom Regisseur dazu gedrängt und wollten das nie in dieser Form? Ich weiß nicht, wie diese Reportage entstanden ist. Wenn die Klage nicht abgewiesen geworden wäre, hätte der Prozess sicherlich auch einen riesigen Medienrummel verursacht.
Was da wirklich passiert ist, wissen die Opfer und Michael Jackson, aber diese Form an die Öffentlichkeit zu gehen hat für mich irgendwie einen komischen Beigeschmack.
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schwarz
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Beitrag von schwarz » 7. Apr 2019 20:51

Davon "Versprechen" kann man sich zum Beispiel, dass einem jemand mit ungeteilter Aufmerksamkeit zuhört und dafür sorgt, dass es viele andere Menschen auch hören können.
Ich finde, dass reicht schon.

Würdest Du einem Opfer, das nach dem Tod seines nichtprominenten Peinigers Fernsehinterviews gibt, auch ein Gschmäckle unterstellen?
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VegSun
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Beitrag von VegSun » 7. Apr 2019 21:48

Ich habe einen Teil der Doku schon vor Wochen in englisch angefangen zu schaun, aber das machte mich sehr traurig und ich wollte es nicht in einem ansehen.

Gestern lief die doku so nebenbei und da gings.

Mir tun seine Kinder leid, sein Sohn Blanket redet wohl seit dem medienwirbel wegen der Doku gar nicht mehr und Paris hat sich angeblich mit einer Schere versucht das leben zu nehmen, zumindest aus dem Polizeibericht oder TwitterAccount der LAPD geht das hervor. :(

Ich finde seltsam das die Familie von Wade Robson oder Jimmy Safechuck wohl von MJ ein Haus geschenkt bekam, was zuerst nur ein Kredit werden sollte. Mir ist aber auch nicht bewusst, ob zumindest Safechuck (das war doch der welcher mit ihm auf Tournee war? auch MJ 's Karriere vorantrieb.

Die Eltern waren wohl leider auch zu sehr auf ein schöneres Leben aus, als auf das wohl des Sohns.
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illith
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Beitrag von illith » 8. Apr 2019 00:57

schwarz hat geschrieben:Es sind aber nicht alle Beteiligten tot, und die haben offenbar noch was zu sagen.
haargenau das wollte ich auch grade schreiben.

die Doku und den Zusatzbericht von pro7 fand ich echt ....puh. der Film selber war schon megainteressant (das scheint mir nicht wirklich das angemessene Wort dafür zu sein, fällt aber grad nichts bessere ein) und mindestens genauso nochmal reflektorisch, was beim Gucken alles bei mir für Gedanken, Impulse und Empfindungen entstanden sind.

rein von meinem persönlichen subjektiven Eindruck halte ich da so ziemlich alles für glaubhaft und sehe keinen Grund, warum die beiden sich das ausgedacht haben sollten.

zu Michael Jackson stand ich schon immer +/- neutral. in meinen frühen Jiugendjahren konnte ich nichts mit dem anfangen (hatte aber auch keine Aversionen), später fand ich etliche Stücke und Videos von ihm ganz cool. er hat mir immer irgendwie Leid getan, mit seinem ganzen Background...
die Vorwürfe waren ja damals Riesenthema in der BRAVO. damals war mein Gefühl auch schon, dass ich mir die Vorwürfe als wahr vorstellen kann, aber Michale eben so in seiner Entwicklung verzögert/gestört ist, dass er sich selbst eher als Gleichaltrigen wahrnimmt und nicht als erwachsenen Mann, der sich an einem Kind vergeht. (ich erinner mich, wie ich die Unterhaltung nachts im Zelt mit meiner Freundin im Frankreichurlaub hatte, als ich 14 war <3 )

(kann es btw sein, dass derart explizite Schilderungen - auch in Verbindung mit dem Bildmaterial von früher - im Fall von männlichen Opfern in den Medien superselten vorkommen?)
einen moderaten Schockmoment hatte ich, als die Aufnahmen von Teenager-Wade mit den blondierten Haaren gezeigt wurden - den kannte ich irgendwie vom Sehen auf jeden Fall. (waren ja meine eigenen Teenager-Jahre, als der grade Karriere gemacht hat als Choreograph)

dass die beiden erst nach dem Tod von MJ damit rausgekommen sind, wundert mich null. es wird ja sehr deutlich, was für eine extrem ambivalente Beziehung da jeweils zwischen denen herrschte - und dass sowas selbst Jahrzehnte später noch nicht ganz aus einem raus ist, erscheint mir sehr wahrscheinlich.
dass das für Michaels Kinder jetzt schlimm ist, ist natürlich leider auch klar.

...so krass, was in den letzten Jahren alles so an Abgründen ans Licht kommt, was das US-Showbiz angeht. da würde man ja denken, das sind Räuberpistolen und Verschwörungstheorien, wenn mans nicht besser wüsste. das was Corey Feldman erzählt hat, was im Zusammenhang mit Harvey Weinstein aufgedeckt wurde, Bill Cosby, R. Kelly, Kevin Spacey, MJ..... und da kann man sich ja SICHER sein, dass das nur die Spitze vom Pedo-R#pe-Eisberg ist.
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Silke81
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Beitrag von Silke81 » 8. Apr 2019 08:20

schwarz hat geschrieben: Würdest Du einem Opfer, das nach dem Tod seines nichtprominenten Peinigers Fernsehinterviews gibt, auch ein Gschmäckle unterstellen?
eher weniger, weil da ja in dem Sinn nicht viel zu holen ist, sowohl in finanzieller Hinsicht als auch in Hinblick auf Aufmerksamkeit. Wenn ich eine Reportage mache, dass Herr O. aus K. Kinder missbraucht hat, schaut sich das doch kaum jemand an oder redet danach drüber.
Und ich möchte keinem der Opfer etwas unterstellen, ich stelle nur die Frage in den Raum, ob das nicht möglich wäre.
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 8. Apr 2019 09:45

schwarz hat geschrieben:Die Doku dient explizit nicht dafür, das Geschehene aufzuarbeiten oder die Wahrheit herauszufinden, sondern war einzig und allein dafür da, die Opfer zu Wort kommen zu lassen, laut Regisseur.
wobei das natürlich insofern "naiv" ist, daß man (allein schon aufgrund der Erfahrungen bzgl. anderer Menschen) weiß, daß das in der Praxis Auswirkungen hat.


was bei der Causa Michael Jackson in gewisser Weise hinsichtlich der Wahrnehmung und den Diskussionen zumindest in der US amerikanischen Öffentlichkeit noch erschwerend dazu kommt, ist, daß er nicht bloß der größte popstar, sondern der größte schwarze popstar gewesen ist.


siehe
What Leaving Neverland Leaves Out by Ignoring Race
This isn’t a “public lynching,” but this story’s racial dimensions shouldn’t be ignored.
https://slate.com/culture/2019/02/leavi ... ation.html

With Michael Jackson, It’s Different
Why his fall from grace implicates all of us
https://newrepublic.com/article/153270/ ... -different
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 8. Apr 2019 10:02

siehe z.b. diese Aussagen von YG:
"What I don't f..k with is that these white people, they been doing whatever they been doing about Michael Jackson, and they chose now to try to destroy my n...a character, 'cause he's a black male, you know what I'm sayin'?" [...] "It's racism sh.. going on in this world, and that's why they're coming for Bill Cosby, R. Kelly, Michael Jackson, all in like a nine-month situation."
(auch wenn ich nicht davon ausgehe, daß es so entscheidend war, wie er hier impliziert (ist ja nicht so als hätte es nicht ähnliche Anschuldigungen gegenüber Weinstein, Spacey und Co. gegeben), zeigt das exemplarisch, daß es das Thema zu einem möglicherweise noch "heißeren Eisen" macht)
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Murphy
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Beitrag von Murphy » 8. Apr 2019 13:34

illith hat geschrieben:
...so krass, was in den letzten Jahren alles so an Abgründen ans Licht kommt, was das US-Showbiz angeht. da würde man ja denken, das sind Räuberpistolen und Verschwörungstheorien, wenn mans nicht besser wüsste. das was Corey Feldman erzählt hat, was im Zusammenhang mit Harvey Weinstein aufgedeckt wurde, Bill Cosby, R. Kelly, Kevin Spacey, MJ..... und da kann man sich ja SICHER sein, dass das nur die Spitze vom Pedo-R#pe-Eisberg ist.
Gegen 263 Stars gibt es derzeit Vorwürfe.
https://www.vox.com/a/sexual-harassment ... tions-list
Growth for the sake of growth is the ideology of the cancer cell. (Edward Abbey)
"Gibt es einen Thread zu...?"-Thread

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VegSun
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Beitrag von VegSun » 10. Apr 2019 09:27

Es ist jetzt eine neue 30-minütige Doku von MJs Familie erschienen, Neverland Firsthand heißt die und MJs Nichte traf Wade Robson bei einem Videodreh oder so und MJ half den beiden sich kennenzulernen und die dateten sich 7 Jahre, hatten sowas wie eine Teenagerbeziehung, bis Wade komisch wurde und sie mit mehreren Frauen betrog(u.a. Britney Spears).
Zuletzt geändert von VegSun am 10. Apr 2019 20:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 10. Apr 2019 18:08

das hat dann nun wirklich nix mehr mit opfern oder aufklärung zu tun sondern dient allein der befriedigung der promi-geilheit.
Think, before you speak - google, before you post!

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