"Ich lese gerade"-Bücherthread

Musik, Filme & sonstige Kreativ-Ergüsse
Forumsregeln
Keine Links zu illegalen Stream-Seiten und dergleichen bitte.
Spoiler-Tags großzügig verwenden.
Benutzeravatar
Shub-Niggurath
Asylant
Beiträge: 2919
Registriert: 01.01.2020
Wohnort: Bonn

Beitrag von Shub-Niggurath » 13. Nov 2023 09:50

Bild
Der Begriff Männlichkeit polarisiert. Steht er für physische Kraft, Durchsetzungsvermögen und Führungsanspruch? Oder – zunehmend und nicht nur für Frauen – für Aggression, Gewalt, Machtmissbrauch? Und welchen (unterschwelligen) Einfluss auf das, was unter Männlichkeit verstanden wird, haben Faktoren wie Biografie und Geschlecht, Sozialisation und Lebenssituation? JJ Bola, als Kind aus Kinshasa in der DR Kongo nach London geflohen, stellt ein verkrustetes Verständnis von Männlichkeit mit seinen zahlreichen ungeschriebenen Gesetzen infrage. Er beschreibt, warum ein solches Verständnis vielen Männern als Orientierung für die Akzeptanz unter Peers, in sexueller Hinsicht, beim Sport oder für ihr Selbstbild ebenso naheliegend wie unverzichtbar scheint, sie gleichzeitig aber auch unter Druck setzt. Im Kontrast dazu seziert Bola die toxischen Komponenten einer Männlichkeit, die sich – zumal gegenüber Frauen - über Macht, Anspruch oder Gewalt definiere und sich in der Kriminalstatistik ebenso negativ niederschlage wie in der Selbstmordrate junger Männer. Bola nimmt eine weite Perspektive ein und wirbt für eine Vielfalt von Männlichkeiten: Sie ließen, so sein einladendes Plädoyer, Jungs in Erziehung und Sprache mehr Raum für die eigene Identität und minderten – zum Besten aller – die Last eigener oder gesellschaftlicher Rollenerwartungen.
Keramikvasen geh'n jetzt wieder viel leichter kaputt.

Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70192
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 15. Nov 2023 22:33

und, wie is?
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

Benutzeravatar
Shub-Niggurath
Asylant
Beiträge: 2919
Registriert: 01.01.2020
Wohnort: Bonn

Beitrag von Shub-Niggurath » 16. Nov 2023 07:43

Zwanghaft positiv und äußerst naiv, an ein deutlich jüngeres Publikum gerichtet. Daher auch keine neuen Erkenntnisse oder weiterführende Einsichten.
Keramikvasen geh'n jetzt wieder viel leichter kaputt.

leila04
Beiträge: 14
Registriert: 16.11.2023

Beitrag von leila04 » 17. Nov 2023 16:49

Ich lese gerade "Die Wut, die bleibt" von Mareike Fallwickl.

Das Buch lese ich nun schon zum zweiten Mal und das mache ich üblicherweise echt selten oder erst nach Jahren, aber es hat mich beim ersten mal Lesen total umgehauen. Ein tolles Buch von einer Frau über Frauen und schwierige Themen, die direkt und ungeschönt thematisiert werden, aber ohne reißerisch oder plump zu wirken. Eine echte Empfehlung von Herzen, auch für jüngere Frauen :heart:

Parallel lese ich "The Goldfinch" von Donna Tartt - eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen. :)

Benutzeravatar
Shub-Niggurath
Asylant
Beiträge: 2919
Registriert: 01.01.2020
Wohnort: Bonn

Beitrag von Shub-Niggurath » 21. Nov 2023 19:30

Bild
Geht die Welt ihrem Ende entgegen? Die Prophetie des Alten und Neuen Testamentes ist der Schlüssel zu den Ereignissen unserer Zeit und der nahen Zukunft. Seit Jahren hat sich der Autor mit diesem Thema beschäftigt und hat dabei die jahrtausendealten Vorhersagen bestätigt gefunden: Das Volk Israel hat wieder einen Staat gebildet, Chaos und Anarchie nehmen überall in der Welt zu, im Norden Israels gibt es eine Macht mit einer riesigen militärischen Maschinerie, im Osten lebt ein Riesenvolk, das jederzeit in der Lage ist, 200 Millionen Soldaten zu mobilisieren. Aber es gibt eine Hoffnung, die trotz Hunger, Erdbeben und Umweltkrise, trotz moralischen und kulturellen Verfalls die drohenden Gewitterwolken am Horizont aufreißt.
Bevor Klaus Gerth Jesus und die Apokalypse für sich entdeckte, machte er sein Krämerdiplom und arbeitete unter anderem als Manager für den Beiersdorf-Konzern. Sein 1981 erstmals im eigenen Verlag veröffentlichtes Buch stellt ein wirres Weltuntergangspamphlet dar, das sich der Propheten des Alten und Neuen Testaments bedient, und deren "Weissagungen" zurechtbiegt, bis es in Gerths anti-kommunistisches und anti-islamisches Weltbild passt. Nebenbei kriegt auch der kurz zuvor erschossene Ex-Beatle John Lennon sein Fett weg, u.a. weil er sich über Bob Dylan in seiner "Born again Christian"-Phase lustig machte (vgl. den Songtext zu "Serve Yourself").
40 Jahre später wirken alle beackerten Themenfelder erstaunlich aktuell, Sorgen macht mir jedoch, dass sich Gerths Argumentation heute aus den markigen Worten vermeintlich aufgeklärter Retter des christlich-jüdischen Abendlandes vernehmen lässt, die eine schamlose Kriegsbereitschaft propagieren. Ich will nicht von Menschen regiert werden, deren Argumente fast deckungsgleich mit denen religiöser Irrer verlaufen.
Keramikvasen geh'n jetzt wieder viel leichter kaputt.

Benutzeravatar
Shub-Niggurath
Asylant
Beiträge: 2919
Registriert: 01.01.2020
Wohnort: Bonn

Beitrag von Shub-Niggurath » 24. Nov 2023 12:38

Bild
1941 in Aspen, Colorado. Die 18-jährige Rachel tritt bei den Skimeisterschaften an. Eine Medaille gibt es nicht, dafür ist sie schwanger, als sie in ihre Heimat New Hampshire zurückkehrt. Ihr Sohn Adam wächst in einer unkonventionellen Familie auf, die allen Fragen über die bewegte Vergangenheit ausweicht. Jahre später macht er sich deshalb auf die Suche nach Antworten in Aspen. Im Hotel Jerome, in dem er gezeugt wurde, trifft Adam auf einige Geister. Doch werden sie weder die ersten noch die letzten sein, die er sieht.
Keramikvasen geh'n jetzt wieder viel leichter kaputt.

Benutzeravatar
Shub-Niggurath
Asylant
Beiträge: 2919
Registriert: 01.01.2020
Wohnort: Bonn

Beitrag von Shub-Niggurath » 13. Dez 2023 01:06

Bild
Deutschland befindet sich in einem aufgewühlten seelischen Zustand. Vielen Menschen geht es zwar gut und sie erleben ihr Land als Insel des Wohlstands in einer Welt krisenhafter Umbrüche. Dennoch rumort es: Unzufriedenheit, blanke Wut und Hass artikulieren sich nicht nur in den sozialen Netzwerken. Der soziale Zusammenhalt schwindet, radikale Parteien sind auf dem Vormarsch. Immer mehr Bürger haben das Gefühl, dass die Zukunft nur schlimmer werden kann.
Aber was hat die Menschen so aufgebracht? Stephan Grünewald erstellt anhand tausender psychologischer Tiefeninterviews des Rheingold-Instituts ein aufrüttelndes Psychogramm der Nation. Er untersucht den zunehmenden Argwohn vieler Menschen, von der Politik und den Eliten verraten zu werden und zu wenig Wertschätzung zu erfahren. Er beleuchtet anschaulich die Quellen der Wut, Ohnmacht und Erschöpfung in einem Alltag, der zunehmend durch Perfektionsansprüche und einen digitalen Machbarkeitswahn geprägt ist.
Durch seinen originellen Blick vermittelt das Buch dem Leser viele Aha-Effekte in Bezug auf den eigenen Alltag und gesellschaftliche Zusammenhänge. Es macht die unbewussten psychologischen Mechanismen unseres Handelns verständlich. Dadurch eröffnet es neue Perspektiven für eine sinnvolle Gestaltung der Zukunft.
So kann man natürlich auch ein Psychologiestudium wegwerfen.
Keramikvasen geh'n jetzt wieder viel leichter kaputt.

Benutzeravatar
Akayi
Akinator
Beiträge: 30363
Registriert: 09.02.2008

Beitrag von Akayi » 14. Dez 2023 09:32

Gekonnt rezensiert.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Benutzeravatar
Shub-Niggurath
Asylant
Beiträge: 2919
Registriert: 01.01.2020
Wohnort: Bonn

Beitrag von Shub-Niggurath » 18. Dez 2023 00:15

Bild
Unerwartet wird Martin Sonneborn ins Europaparlament gewählt. Und da er schon mal da ist, beschließt er rauszufinden: Wie funktioniert Europa? Am Anfang ist es wie eine Klassenfahrt für Erwachsene. Europäer mit 24 verschiedenen Muttersprachen treffen aufeinander. Sie kennen sich nicht, sollen aber gemeinsam Politik machen. Und es werden wilde Jahre: Es geht um die Vergrößerung der EU, den Brexit, Datenschutz-Richtlinien, die Katalonienkrise sowie die Beziehungen zu den USA und zu Russland. Martin Sonneborns Buch ist ein humorvoller Blick hinter die Kulissen des EU-Parlaments. Sein Urteil ist unbestechlich (meistens), und wer das Buch liest, wird sehr viel lachen – und endlich verstehen, wie in Europa Politik gemacht wird.
Keramikvasen geh'n jetzt wieder viel leichter kaputt.

Benutzeravatar
Shub-Niggurath
Asylant
Beiträge: 2919
Registriert: 01.01.2020
Wohnort: Bonn

Beitrag von Shub-Niggurath » 31. Dez 2023 12:26

Beendet:

Bild
Octave Parango hat einen Topjob in einer noblen Pariser Werbeagentur, Geld und Luxus ohne Ende – und die Schnauze so voll, dass ihm davon schlecht würde, gäbe es nicht den Koks, die Frauen und den Zynismus. Schonungslos verdammt er seine Welt, in der einfach alles käuflich ist, er selbst eingeschlossen. Doch eines Nachts, bei Dreharbeiten zu einem Werbespot in Florida, entlädt sich sein ganzer Hass in einer ungeheuerlichen Gewalttat…
Bild
Tender Branson, the last surviving member of the Creedish death cult, has commandeered a Boeing 747, emptied of passengers, in order to tell his story to the plane's black box before it crashes. Brought up by the repressive cult and, like all Creedish younger sons, hired out as a domestic servant, Tender finds himself suddenly famous when his fellow cult members all commit suicide. As media messiah he ascends to the very top of the freak-show heap before finally and apocalyptically spiralling out of control.
Bild

Bild
Das Buch Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung (chinesisch 毛主席語錄 / 毛主席语录, Pinyin Máo zhǔxí yǔlù) umfasst Zitate und Veröffentlichungen Mao Zedongs und ist ein wichtiges Referenzwerk für die politische Strömung des Maoismus. Es ist auch als „Das kleine Rote Buch“ oder „Mao-Bibel“ bekannt.
Große Bedeutung hatte es vor allem in China in der Zeit der Kulturrevolution (1966 bis 1976).
Das Buch wurde erstmals im Jahr 1965 veröffentlicht, in deutscher Sprache erschien es 1967. Die Auflage beträgt mittlerweile etwa eine Milliarde Exemplare.
Keramikvasen geh'n jetzt wieder viel leichter kaputt.

Antworten