Das Leben im Jetzt von Eckhart Tolle
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Hallo Leute, muss den Thread mal hochholen.
Ich habe vor 6 Monaten alles von Tolle gelesen und bin fasziniert, dass die 3 Welle der Verhaltenstherapie so viele Parallelen zu Tolle hat. Sicher hat Tolle das nicht erfunden, sondern auch vom Buddhismus entliehen.
Meine Frage zur Akzeptanz, dafür gibt es ja auch schon VT (Verhaltenstherapie) Abkömmlinge.
Tolle schreibt: "Wenn du in völliger Akzeptanz dessen lebst, was ist, dann endet damit alles Drama in deinem Leben. Niemand kann sich mehr mit dir streiten, so sehr sie sich auch bemühen."
Und er hat Recht, Probleme bzw. Leid entstehen, wenn wir eine Ist Soll Diskrepanz haben. Dass Ist ist ungenügend und sollte gegen ein Soll getauscht werden. Der Buddhismus spricht von Anhaftung (man will etwas haben oder weghaben). Ein Nein zum Leben, das was ist, ist falsch.
Ich gehe da mit. Das ist aber ein harter Preis den man für Nirvana zahlen muss. Ja, sagen zu allem im Leben. Zumindest verstehe ich es so.
Tolle Zitat:"In der Hingabe lässt du den inneren Widerstand gegen das, was ist, los. Dein innerer Widerstand entsteht durch mentales Urteilen und emotionale Negativität, die das, was ist, verneinen."
Alles gut ich gehe hier mit, dann aber:
"Hingabe ist eine rein innere Erscheinung. Sie hat nichts damit zu tun, dass du im Außen nicht aktiv werden und die Situation verändern könntest."
Wenn ich doch aber aktiv werden um etwas zu verändern, will ich es doch tief im inneren doch nicht so haben und empfinde es als Veränderungsnotwendig. Daher keine Akzeptanz!
Mal ein Beispiel: Die Tochter bringt ihren neuen Freund mit, er hat schwarze Hautfarbe. Der Vater hätte sich was anderes für seine Tochter gewünscht. Da er aber will, dass sie glücklich ist, akzeptiert er den neuen Schwiegersohn, obwohl er lieber etwas anderes gewünscht hätte. Also Akzeptanz.
Ist Akzeptanz da, gibt es doch keine Notwendigkeit mehr im Aussen etwas zu verändern? Da Vater wird nicht mehr versuchen, die Tochter zu beeinflussen.
Wenn doch, dann habe ich das Aussen nicht akzeptiert?
Oder ist es so, ich Akzeptiere das Leiden der Tiere, versuche aber trotzdem Menschen zum veganen Leben zu bringen?
Aber habe ich dann wirklich Akzeptiert? Oder ist das eine Pseudo Akzeptanz. Ich will das Aussen ja doch nicht...
Versteht man was ich meine?
Ich habe vor 6 Monaten alles von Tolle gelesen und bin fasziniert, dass die 3 Welle der Verhaltenstherapie so viele Parallelen zu Tolle hat. Sicher hat Tolle das nicht erfunden, sondern auch vom Buddhismus entliehen.
Meine Frage zur Akzeptanz, dafür gibt es ja auch schon VT (Verhaltenstherapie) Abkömmlinge.
Tolle schreibt: "Wenn du in völliger Akzeptanz dessen lebst, was ist, dann endet damit alles Drama in deinem Leben. Niemand kann sich mehr mit dir streiten, so sehr sie sich auch bemühen."
Und er hat Recht, Probleme bzw. Leid entstehen, wenn wir eine Ist Soll Diskrepanz haben. Dass Ist ist ungenügend und sollte gegen ein Soll getauscht werden. Der Buddhismus spricht von Anhaftung (man will etwas haben oder weghaben). Ein Nein zum Leben, das was ist, ist falsch.
Ich gehe da mit. Das ist aber ein harter Preis den man für Nirvana zahlen muss. Ja, sagen zu allem im Leben. Zumindest verstehe ich es so.
Tolle Zitat:"In der Hingabe lässt du den inneren Widerstand gegen das, was ist, los. Dein innerer Widerstand entsteht durch mentales Urteilen und emotionale Negativität, die das, was ist, verneinen."
Alles gut ich gehe hier mit, dann aber:
"Hingabe ist eine rein innere Erscheinung. Sie hat nichts damit zu tun, dass du im Außen nicht aktiv werden und die Situation verändern könntest."
Wenn ich doch aber aktiv werden um etwas zu verändern, will ich es doch tief im inneren doch nicht so haben und empfinde es als Veränderungsnotwendig. Daher keine Akzeptanz!
Mal ein Beispiel: Die Tochter bringt ihren neuen Freund mit, er hat schwarze Hautfarbe. Der Vater hätte sich was anderes für seine Tochter gewünscht. Da er aber will, dass sie glücklich ist, akzeptiert er den neuen Schwiegersohn, obwohl er lieber etwas anderes gewünscht hätte. Also Akzeptanz.
Ist Akzeptanz da, gibt es doch keine Notwendigkeit mehr im Aussen etwas zu verändern? Da Vater wird nicht mehr versuchen, die Tochter zu beeinflussen.
Wenn doch, dann habe ich das Aussen nicht akzeptiert?
Oder ist es so, ich Akzeptiere das Leiden der Tiere, versuche aber trotzdem Menschen zum veganen Leben zu bringen?
Aber habe ich dann wirklich Akzeptiert? Oder ist das eine Pseudo Akzeptanz. Ich will das Aussen ja doch nicht...
Versteht man was ich meine?
Das erinnert mich an ein Schweige-Seminar, das ich mal mitgemacht habe. Darin ging es darum, sich auf den Weg zu machen, um das höchste Ziel zu erreichen - und zwar Gleichmut! Weil negative Gefühle wie Neid, Hass, Eifersucht, Missgunst, Ärger, Wut, Angst usw. sich im Körper manifestieren und zu Schmerzen, Beschwerden, Krankheiten führen. Je besser du Situationen mit Gleichmut begegnen kannst, desto besser für dich!
Zu Tolle: ich habe ihn nicht gelesen, aber viel von ihm gehört (gutes und schlechtes). Vielleicht meint er, dass die jetzige Situation (z. B. das Leid der Tiere) keine negativen Gefühle bei dir auslösen sollte (Akzeptanz/Gleichmut), du aber trotzdem aktiv werden sollst/kannst, um diese Situation - die du für dich als falsch erkennst - zu verändern. Es geht also bei der (nach Tolle erstrebten) Akzeptanz nicht um das Hinnehmen von Missständen, sondern "nur" darum, dass sie keine negativen Gefühle in dir auslösen sollten.
Zu Tolle: ich habe ihn nicht gelesen, aber viel von ihm gehört (gutes und schlechtes). Vielleicht meint er, dass die jetzige Situation (z. B. das Leid der Tiere) keine negativen Gefühle bei dir auslösen sollte (Akzeptanz/Gleichmut), du aber trotzdem aktiv werden sollst/kannst, um diese Situation - die du für dich als falsch erkennst - zu verändern. Es geht also bei der (nach Tolle erstrebten) Akzeptanz nicht um das Hinnehmen von Missständen, sondern "nur" darum, dass sie keine negativen Gefühle in dir auslösen sollten.
Es kommt darauf an, wie wir Gleichmut verstehen. Einige mögen sich dabei denken, es handle sich um Ignoranz, Passivität, Trägheit oder Desinteresse.
Ich sehe viel mehr die innere Ruhe, Ausgeglichenheit und Beherrschung, um mit Herz und Verstand handelsfähig zu bleiben.
Die Gelassenheit nehme ich als "Nebeneffekt" der gelebten Demut (=Gegenteil des Hochmuts) war, was für mich etwas vom Schwierigsten an der Weiterentwicklung darstellt; aber auch am lohnendsten.
Die Haltung, erst mal alles annehmen zu können, ohne das Gegenüber/ das Andersartige reflexartig (ab) zu werten, scheint mir der Schlüssel zu sein, um dank der inneren Ruhe mit Verstand und Fühlen wahrnehmen zu können, was Sache ist; und vielleicht sogar, warum es so ist. Und ich kann das eigentliche Ziel vor Augen behalten, energiesparender und lebensfroher meinen Anliegen treu bleiben.
Konkretes Beispiel, der Umgang mit Omnivoren: Wenn ich sie als Feinde behandle, sie andauernd beschimpfe und aus meinem Herzen ausschliesse, wird es beiderseitig keine Dialogbereitschaft geben, ich kann ihnen also keine Informationen zum Tierleid übermitteln oder Alternativen aufzeigen. Das Minimieren des Tierleids stünde somit nicht im Zentrum, sondern nur meine Empörung, was sehr selbstsüchtig wäre.
Es geht mir also darum, die Gefühle wahrzunehmen, mich jedoch nicht von ihnen übermannen zu lassen.
Soweit zur Theorie, denn zugegeben, ich übe jeden Tag und sehe noch kein Ende, sondern sehr viel Arbeit mit und an mir, hehe.
Jedesmal, wenn es mir jedoch ein kleines bisschen gelingt, fühle ich mich viel aufgehobener und im Fluss mit allem, dies sogar in unserer kaputten Welt.
Zum Thread-Thema, Eckhart Tolle finde ich ein sehr guter Einstieg in die Welt der Selbstbetrachtung. Er hat eine gute Sprache und man merkt deutlich, dass seine Arbeit viele Menschen positiv berührt.
Ich sehe viel mehr die innere Ruhe, Ausgeglichenheit und Beherrschung, um mit Herz und Verstand handelsfähig zu bleiben.
Die Gelassenheit nehme ich als "Nebeneffekt" der gelebten Demut (=Gegenteil des Hochmuts) war, was für mich etwas vom Schwierigsten an der Weiterentwicklung darstellt; aber auch am lohnendsten.
Die Haltung, erst mal alles annehmen zu können, ohne das Gegenüber/ das Andersartige reflexartig (ab) zu werten, scheint mir der Schlüssel zu sein, um dank der inneren Ruhe mit Verstand und Fühlen wahrnehmen zu können, was Sache ist; und vielleicht sogar, warum es so ist. Und ich kann das eigentliche Ziel vor Augen behalten, energiesparender und lebensfroher meinen Anliegen treu bleiben.
Konkretes Beispiel, der Umgang mit Omnivoren: Wenn ich sie als Feinde behandle, sie andauernd beschimpfe und aus meinem Herzen ausschliesse, wird es beiderseitig keine Dialogbereitschaft geben, ich kann ihnen also keine Informationen zum Tierleid übermitteln oder Alternativen aufzeigen. Das Minimieren des Tierleids stünde somit nicht im Zentrum, sondern nur meine Empörung, was sehr selbstsüchtig wäre.
Es geht mir also darum, die Gefühle wahrzunehmen, mich jedoch nicht von ihnen übermannen zu lassen.
Soweit zur Theorie, denn zugegeben, ich übe jeden Tag und sehe noch kein Ende, sondern sehr viel Arbeit mit und an mir, hehe.
Jedesmal, wenn es mir jedoch ein kleines bisschen gelingt, fühle ich mich viel aufgehobener und im Fluss mit allem, dies sogar in unserer kaputten Welt.
Zum Thread-Thema, Eckhart Tolle finde ich ein sehr guter Einstieg in die Welt der Selbstbetrachtung. Er hat eine gute Sprache und man merkt deutlich, dass seine Arbeit viele Menschen positiv berührt.