Vegane Ernährung in der Schwangerschaft und bei Kindern

Schwangerschaft, Kinder & Familienleben
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Toxa
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Beitrag von Toxa » 3. Feb 2013 18:16

Also ich habe seid knapp 4 Monaten einen Sohn und darf mir jetzt schon von vielen anhören wie dringend Kids doch Fleisch brauchen xD So nen Quatsch !
Bei mir zu Hause kommt kein Fleisch auf den Tisch ! Ich werde meinen Sohn vegetarisch ernähren .. So gut es geht vegan, aber wenn wir unterwegs sind und er Bock auf nen Schokoriegel oder Eis hat, werde ich wohl kaum an einem Soja-Eis-Stand oder so vorbei kommen.
Allerdings verbiete ich ihm nix ! Wenn er später zB Fußball spielt und seine Freunde ne Wurst am Imbiss-Stand wollen, wird er natürlich auch eine bekommen. Und wenn seine Freunde später ihren Birthday bei Mc Doof feiern, ist das eben so. Mal schauen wie sich das entwickelt , ich werde ihm auf jeden Fall so früh wie es geht beibringen woher Fleisch kommt und das Mama keine toten Tiere isst ....
“Niemand macht einen größeren Fehler als derjenige, der nichts tut, weil er glaubt, nur wenig tun zu können!”

Rechtschreibfehler dürft ihr gerne behalten ;)

ophelia
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Beitrag von ophelia » 3. Feb 2013 20:57

Penny hat geschrieben:Huhu,

...

Eltern, die ihren Kindern von Anfang an sämtliches Fleisch oder allgemein Tierprodukte verbieten, kann ich überhaupt nicht verstehen.




Penny :*:
Verbieten ist auch gar nicht nötig, wenn man Kindern genau erklärt wo das Zeug herkommt und wie es auf den Tellern landet. Kindern, denen Tierliebe nicht aberzogen wird, und auch der Konsum von Tierprodukten nicht für normal verkauft wird, werden keine Sehnsucht nach dem Zeug entwickeln. Vor allem darf man Kinder nicht unterschätzen, man muss ihnen nichts vormachen. Mein Sohn ist sehr dankbar dafür. Er hat mit seinen 6 Jahren gelernt, was hinter welchem Produkt steckt, er fragt z.b. nach "ist das Gelantine drin"? oder "ist da Bienenkotze drin?". Einmal in unserem Rewe Markt standen Vertreter von dieser Fair Trade-Milch Firma und sie fragten meinen Sohn ob er denn gerne Milch trinkt. Darauf er kurz und knapp mit seinen damals 4 1/2 Jahren "seh ich aus wie ein Kälbchen?". Das Gesicht von denen war göttlich! Ich bin so stolz auf ihn. Manchmal merke ich, dass es ihm schwer fällt auf etwas zu verzichten und dann bekommt er bald darauf eine vegane Alternative. Z.B. wollte er Marshmellos (uih, wie wird das geschrieben?) bei Kaufland haben. "Sind die vegan?" ich: "nein, leider nicht". Er schaut traurig und legt sie zurück ohne zu murren. Inzwischen hab ich ihm bei Kim welche bestellt und er ist happy. Er bekommt nicht so viele Süßigkeiten wie andere Kinder, dafür aber schonmal Obst von Tropenkost oder ne Trinkkokosnuss (er liebt sie!), und mal abgesehen von unserer Klimabilanz, die trotz gelegentlicher Tropenkost immer noch viel besser ist als die von Fleischessern, finde ich nichts verwerfliches daran.
"So lange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen können, so lange müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken können"
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Anders
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Re: Vegane Ernährung in der Schwangerschaft und bei Kindern

Beitrag von Anders » 3. Feb 2013 21:53

Das klingt echt schön. Vor allen das "sehe ich aus wie ein Kälbchen?", super. :D
Ich hoffe, dass, sollte ich mal Kinder haben, die die gleiche Einsicht darin haben werden.
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Tarinka
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Beitrag von Tarinka » 3. Feb 2013 21:59

@ Ophelia:

Find ich super, wie du das handhabst. Was mich interessieren würde ist, wie du damit umgegangen bist, als der Kleine noch etwas jünger war und ihr beispielsweise zu nem Geburtstag eingeladen ward. Da gabs doch mit Sicherheit den einen oder anderen, der den Kleinen gefragt hat, ob er nicht mal ein Stück Kuchen, oder was auch immer, probieren will. Stell ich mir schwierig vor.
Sei du selbst die Veränderung, die du Dir wünschst für diese Welt.
(Mahatma Gandhi)

ophelia
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Beitrag von ophelia » 3. Feb 2013 22:33

Rammi hat geschrieben:@ Ophelia:

Find ich super, wie du das handhabst. Was mich interessieren würde ist, wie du damit umgegangen bist, als der Kleine noch etwas jünger war und ihr beispielsweise zu nem Geburtstag eingeladen ward. Da gabs doch mit Sicherheit den einen oder anderen, der den Kleinen gefragt hat, ob er nicht mal ein Stück Kuchen, oder was auch immer, probieren will. Stell ich mir schwierig vor.
Wir haben das Glück, dass alle, die uns bisher eingeladen haben, sich darauf eingestellt haben, weil sie uns kennen. Bei Kindergeburtstagen gab es meist für alle Pommes und Würstchen oder Pommes und Chicken Nuggets. Da Kai nie einen Hehl daraus gemacht hat, der er Fleisch eklig findet traute sich auch nie einer ihn zu fragen ob er das evtl. doch möchte. Dafür hat sich dann einfach ne Extraportion Pommes gegönnt;) Die kleinen Süßkrampäckchen werden inzwischen weiterverschenkt oder für Halloween aufgehoben- und ja, wenn er dessen Inhalt im Alter von 3 Jahren probieren wollte haben wir ihn auch gelassen! Heute weiß er wie´s schmeckt und was das ist, aber er kann auch gut verzichten. Hat ja auch Alternativen. Die Päckchen die er an seinem Geburtstag (in 3 Wochen) verteilt, sind garantiert vegan und er wird es auch diesmal wieder jedem extra auf die Nase binden :devil:
Bei Familienfeiern gab es nie Probleme, meine Schwiegereltern haben sich ganz darauf eingestellt und Schwiegermutter findet es toll, was alles in vegan umzubasteln geht. Allerdings kam es anfangs vor, dass man versucht hat ihn zu veräppeln so nach dem Motto "kannst ruhig essen, ist nicht vom Tier". Wenn ich dabei war habe ich ihn aufgeklärt und das Resultat war, das Derjenige bei Kai erstmal verschissen hatte. Das führte dazu, dass sich keiner mehr traute ihn zu veräppeln.
Probleme gab es allerdings dahingehend, dass die Schulküche nicht auf vegane Ernährung eingestellt ist. Ich habe das so geregelt, dass ich nur noch Spätschichten arbeite, sodass ich ihn nicht in die Ganztagsbetreuung geben muss und selber für ihn Mittagessen kochen kann. Meinen AG freut´s, ich kriege Spätschichtzulagen und ich bin tagsüber immer für Sohnemann da (abends dann der Papa). Wir haben da echt Glück gehabt. Andere haben da sicher Probleme mit. In der Nachbarstadt Essen soll es inzwischen Schulen geben, die auch veganes Mittagessen anbieten. Bottrop lebt da noch auf dem Mond...
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Beitrag von Tarinka » 3. Feb 2013 22:38

Hoffe, dass ich auch mal so viel Glück hab, wenns denn so weit ist.. :heart:
Mach mir nämlich jetzt schon im Vorfeld Gedanken, was wäre wenn..
Finde gut, dass es schon Schulen gibt, die vegane Sachen anbieten. Wird bei uns vermutlich noch Jahrzehnte dauern.. :roll:
Zuletzt geändert von Tarinka am 3. Feb 2013 22:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von ophelia » 3. Feb 2013 22:43

Anders hat geschrieben:Das klingt echt schön. Vor allen das "sehe ich aus wie ein Kälbchen?", super. :D
Ich hoffe, dass, sollte ich mal Kinder haben, die die gleiche Einsicht darin haben werden.
ich glaube das Wichtigste ist einfach ihnen zu erklären was dahinter steckt und es vorzuleben. Für meinen Sohn ist vegan leben so normal, dass er absolut nicht verstehen kann, wieso seine Klassenkameraden Fleisch usw. essen. Das macht ihn manchmal sehr traurig und dann muss ich ihn auch bremsen, weil er wütend gegenüber Ignoranten werden kann. Beinahe hätte er keine Freunde gefunden, weil er alle doof fand. Wir haben viel darüber gesprochen zuhause, dass andere nichts dafür können, weil sie es nicht anders kennen, aber im Grunde doch keine schlechten Menschen sind. Dies zu vermitteln ist wirklich nicht einfach!
Das mit dem Freunde finden hat sich inzwischen erledigt, die Mädels fliegen auf ihn :)
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Beitrag von Toxa » 4. Feb 2013 16:43

@ ophelia : Hoffentlich kriege ich das auch so gut hin und es wäre ein Traum wenn mein Sohn auch so eine tierliebe Einstellung hat (wovon ich jetzt erstmal ausgehe) . Wie machst du das mit dem Vitamin B12 ? Und lässt du deinen Kleinen regelmäßig abchecken oder wie handhabst du das so ?
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Re: Vegane Ernährung in der Schwangerschaft und bei Kindern

Beitrag von void » 4. Feb 2013 16:53

opehlia, das das das ... weckt Muttergefühle. Herz. *Irgendwann* will ich auch Kinder und die so toll "hinbekommen" :D

ophelia
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Beitrag von ophelia » 4. Feb 2013 22:52

Danke für die Blumen;) Fairer Weise muss ich aber zugeben, dass der Kleene nicht von Anfang an vegan erzogen wurde. Er war gerade 3 und fing an zu weinen, als er ein Schnitzel auf dem Teller hatte und fragte "Mama, ist das wirklich von einem Schwein, so eins wie ich heute im Wildpark gestreichelt habe?" Diesen Satz werde ich nie vergessen, denn er hat alles verändert. Genau genommen hat er Mama und Papa auf einen Schlag zu Vegatariern gemacht, ein halbes Jahr später hat peta die Mama zu Veganerin gemacht;) 2 Monate später waren Mann und Kind auch soweit. Nu isses wie es ist :D Ich habe mich übrigens bei meinem Sohn bedankt, der er quasi an allem "Schuld" war und er ist stolz wie Oscar darauf.
Er bekommt B12 supplementiert, kriegt ne halbe Veg1 am Tag. Ich habe mir fest vorgenommen, dass wenn ich mit ihm mal wieder zum Doc muss, diesen dann darauf ansprechen werde und evtl. mal einen Bluttest machen lasse. Nur war er seit 1 1/2 Jahren nicht mehr wirklich krank. :) Ich glaube zwar nicht, dass ihm etwas fehlt, weil ich lt. meinem Männe zu übertrieben auf gesunde Ernährung achte, aber demnächst werde ich ihn wohl mal durchchecken lassen.
Am Sonntag soll er beim Kinderkarneval mit seinem Sportverein mitlaufen und Süßkram werfen. Da kam von ihm schon wieder ein "das ist wahrscheinlich alles nicht vegan";) Ich werde ihm schon was in die Tasche stecken wenigstens für sich selber :)
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