Vegan mit Kindern unterwegs - einige Situationen

Schwangerschaft, Kinder & Familienleben
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Erdentochter
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Vegan mit Kindern unterwegs - einige Situationen

Beitrag von Erdentochter » 14. Sep 2011 14:59

Hallo,

da ich mit einer Freundin und deren Kind im Urlaub war, sind mir dabei ein paar Situationen und Fragen gekommen.

In einem Restaurant kam am Ende die Bedienung und brachte für den Kleinen (3 Jahre) ein Tütchen Gummibärchen mit.
Wie würdest Ihr darauf reagieren, wenn dem Kind etwas geschenkt wird, wovon Ihr wisst, es ist nicht vegan?

Bei einem Fahrradverleih fragte die Besitzerin den Kleinen direkt: "Willst Du einen Lolli haben?" Der Kleine sagte natürlich sofort Ja.
Wie würdet Ihr hiermit umgehen, wenn das Kind auch noch direkt angesprochen wird und ihr dann aber nichtmal wisst, ob der Lolli wohl vegan ist? Oder was wäre, wenn es hier eine Tüte Gummibärchen gewesen wäre?

Was wäre wohl die beste Reaktion, wenn man im Urlaub ist, das Kind sind überall Eis essende Leute und will auch ein Eis?
Natürlich kann man schauen, ob man irgendwo veganes Eis oder Sorbet findet, aber wenn dem nicht so ist? Und würde man ein Kind mit der Suche danach nicht noch mehr zu "ich will das jetzt haben" bringen?

Ich habe mir da eben so meine Gedanken gemacht und bin bei den Situationen selbst noch nicht sicher, wie ich dann wohl reagieren würde bzw. wie ich am besten reagieren sollte/könnte.
Viele Grüße von Erdentochter

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vegansmarties
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Re: Vegan mit Kindern unterwegs - einige Situationen

Beitrag von vegansmarties » 14. Sep 2011 15:03

Ich schätze mal eine Möglichkeit wäre, einfach zu versuchen, immer eine vegane Snackalternative für das Kind dabeizuhaben (Schoko/Nussriegel, frisches Obst, etc) - die man dann in der Situation anbieten kann. Das dies natürlich nicht immer praktisch ist, ist klar :/

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 14. Sep 2011 15:10

Da freut sich das Kind bestimmt wenn es statt einem Eis oder Gummibärchen einen leckeren Apfelschnitz bekommt!
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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benutzer
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Re: Vegan mit Kindern unterwegs - einige Situationen

Beitrag von benutzer » 14. Sep 2011 18:50

solche kleinigkeiten/ausnahmen wären mir total egal, gerade bei kindern. das kind kann doch nichts dafür, dass es manche sachen nicht in vegan gibt, obwohl es ein leichtes wäre sie ohne tierische produkte herzustellen. auszerdem kann es noch früh genug so was selbst entscheiden, wenn ihm der bezug zwischen gummibärchen und tieren bewusst ist.

btw: obwohl ich selbst keine gelatine esse, finde ich die diskussionen ziemlich sinnlos, weil die menge an gelatine, die da drin ist sehr gering ist. und kein tier wird geschlachtet um es zu gummibärchen zu verarbeiten. niemand kann mir erzählen, dass 0,1 g gelatine mord sind.

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vegansmarties
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Re: Vegan mit Kindern unterwegs - einige Situationen

Beitrag von vegansmarties » 14. Sep 2011 20:25

Ach komm @akayi, es gibt doch gerade im Internet jede Menge leckere vegane Süßigkeiten/schokoriegel/knabberzeugs zu bestellen...das Obst war ja an zweiter Stelle genannt. Vielleicht kann man nicht jedes Kind für Äpfel begeistern, aber zB leckere Beeren etc kommen sicher gut an. Ich würde gern glauben, dass man in dem Moment stark genug sein kann, standzuhalten: schließlich kommt es auch darauf an, dem Kind eine einheitliche Message zu übermitteln und nicht bei manchen Sachen ja, dann wieder nein zu sagen. Andererseits war ich natürlich noch nie in der situation und habe (noch) keine kinder, also denke ich vielleicht auch zu optimistisch :| :? wer weiß..

Tir-Nan-Og
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Beitrag von Tir-Nan-Og » 14. Sep 2011 20:49

Dieses "Hier hast du" find ich bei Hunden schon furchtbar.
Ist bestimmt lieb gemeint von den Leuten, aber als Fremder nem Kind/Hund einfach was zustecken, find ich als Besitzerin (bzw. in dem Fall Mutter) ziemlich unhöflich.
Ich würde versuchen, dem Kind das ganz sachlich zu erklären (vielleicht schon vorweg den Zusammenhang, bevor es zu so einer Situation kommt) und - haben Eltern aber meist sowieso - wie schon gesagt wurde, alternative vegane Schleckereien anbieten. :)

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Re: Vegan mit Kindern unterwegs - einige Situationen

Beitrag von benutzer » 14. Sep 2011 20:51

wie erklärt mensch einem dreijährigen, dass gummibärchen mord sind und warum alle anderen sie trotzdem essen?

Tir-Nan-Og
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Beitrag von Tir-Nan-Og » 14. Sep 2011 20:54

Am besten erklärt man Kindern Sachen in Form von Geschichten, Fabeln oder Märchen.
Aber wie genau, da fragst du die falsche. Ich möchte nämlich keine Kinder. ;)

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illith
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Beitrag von illith » 15. Sep 2011 03:35

Tir-Nan-Og hat geschrieben:Dieses "Hier hast du" find ich bei Hunden schon furchtbar.
Ist bestimmt lieb gemeint von den Leuten, aber als Fremder nem Kind/Hund einfach was zustecken, find ich als Besitzerin (bzw. in dem Fall Mutter) ziemlich unhöflich.
ganz genau. dass außenstehnde personen meinem hypothetischen kind ungefragt irgendwelchen zuckerscheiß zustecken wär für mich das größere thema in dem fall (davon ab, dass ich noch nie einen unveganen lollie gesehen hab, außer so ein paar fancy exemplare mit raupen? drin. ok, karmin wäre vlt noch ne möglichkeit)

wie man zu der frag steht, hat sich auch damit zu tun, wie man selber so aufgewachsen ist.
es ist ja zb keineswegs für jede eltern selbstverständlich, dass wenn das kind "haben will!!", dem direkt nachzukommen oder ein schrecklich schlechtes gewissen zu haben, wenn man es aus plausiblen gründen verneint (ich... spreche aus erfahrung >.< :mrgreen: ).

zu der eigentlichen frage: ich denke, ich würde mein kind, das ich nicht haben werde, essen und trinken lassen, was es will, aber bei mir zu hause gäbe es halt nur veg* und zb kein koffein und "junk-food" (also für das kind jetzt :mrgreen: ). so wurde das bei mir auch gehandhabt und guckt, was aus mir geworden ist! :drag: :mrgreen:
die von ET genannte situation befindet sich natürlich in der grauzone dazwischen, gerade wenn es jetzt nicht um die currywurst geht, sondern um das wassereis, das evtl gelatine drin hat. da ich aber auch für meinen freund und meine katzen unveg* einkauf, gelegentlich, würde ich dies vermutlich auch in ausnahmefällen für mein kind tun, wenn keine gesundheitsidelogischen aspekte von meiner seite dagegensprächen.
ist aber zum glück eine hypothetische fragestellung für mich.
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void
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Re: Vegan mit Kindern unterwegs - einige Situationen

Beitrag von void » 15. Sep 2011 10:19

Raupen in Lollis? Ürks, was es nicht alles gibt... :S

Ich denke als veg-Eltern kommt man ja nicht umhin dem Kind auf spielerische Art zu erklären warum es dies und jenes nicht zu essen gibt oder warum es daheim eine wie-Salami gibt die okay ist und es die auswärts aber nicht essen soll weil dafür getötet wird (nun, so betrachtet würde ich vermutlich versuchen es dem Kind einfacher zu machen und bewusst keine oder nur selten verwirrende Nachahmungen zu kaufen). Da finde ich die Situationen, wo man dabei ist, ja noch eher einfach... Aber was, wenn es bei Freunden ist? In der Schule mal das Pausenbrot gegen eines mit dick Butter und Bärchenwurst getauscht wird? Wenn es beim Kindergeburtstag Gummibärchen und Lollis gibt?
Glaube ich würde halt zusehen, dass ich dem Kind so gut es geht erkläre, warum wir das nicht essen, warum das nicht gut ist. Dann kann es immer noch für sich selbst entscheiden. Und gerade da würde ich halt auch mal ein Auge zudrücken, insbesondere wenn ich es nicht mitbekomme (und nicht vorm Geburtstag zu den aufpassenden Eltern hingehen und die anhauen, dass sie mein Kind ja immer im Auge behalten, damit es bloß nichts unveganes isst) - man will es ja nicht immer zwangsweise von manchen Dingen (Kuchen! Smarties!) ausschließen.
Und hey, genauso wie es mir gewaltig stank, dass ich zum Fleischkonsum gezwungen wurde würde ich dem Kind die veg*-Ernährung auch nicht aufzwingen... entweder die Entscheidung kommt von alleine oder gar nicht. Kaufen würde ich den Kram aber wohl nicht.

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