somebody hat geschrieben: Beispiel für eine der fachlichen Aussagen...
"... 90 Prozent der Veganer ... Vitamin B12-Mangel...
http://www.onmeda.de/g-medizin/vitamin- ... -1388.html
Es kann entgegen gehalten werden, dass in dieser und anderen Quellen
keine Details zur Methodologie veröffentlicht wurden und dass prinzipiell keiner nicht selbst gefälschten Statistik geglaubt werden sollte
Eine mit guter Methodologie durchgeführte Studie zu diesem Thema würde mich ja schon sehr interessieren, aber so wie es aussieht, gibt's bisher entweder tatsächlich gar eine oder sie ist so gut versteckt, dass ich sie nicht finde.
Die auf Onmeda.de angeführte "Statistik" klingt für mich einerseits sehr unglaubwürdig, andererseits fehlt mir belastbares 'Gegenmaterial' zu der dort genannten Statistik.
Mein "Eindruck", basierend auf meiner eigenen Beobachtungen und diversen Internet-Diskussionen ergibt folgende Abschätzung:
20% nutzen ein hochdosiertes B12-NEM. (>200µg/Tag)
40% nehmen ein niedrig dosiertes B12-NEM oder suchen sich zumindest bewusst mit B12 angereicherte Lebensmittel aus. (<200µg/Tag)
20% vertrauen auf eine vermeintliche "B12-Zufuhr", die wissenschaftlich betrachtet leider völlig unwirksam ist (z.B. B12-Analoga) oder vertrauen auf Esoterik. (<1µg/Tag)
20% nehmen keinerlei Rücksicht auf B12 (<1µg/Tag)
Die beiden letzten Gruppen dürften also diejenigen sein, bei denen die B12-Mangel-Quote wirklich sehr hoch sein kann.
Bei
diesen beiden Gruppen könnte ich mir "90% hat Mangel" durchaus vorstellen.
In der ersten Gruppe (>200µg/Tag) sollte der Anteil Leute mit B12-Mangel extrem niedrig sein: nahezu 0%.
In der zweiten Gruppe (<200µg/Tag) dürfte es zwar schon einen größeren B12-mangel-Anteil geben, als in der Hochdosis-Gruppe (>200µg/Tag), aber für die Mehrheit dieser Leute (meine Vermutung: ~80%) sollte diese B12-Zufuhr auch ausreichend sein.
Aus meiner selbst gefälschten Vermutung-Statistik würde sich errechnen, dass ca. 20%+0.8*40% = 52% der vegan lebenden Bevölkerung ausreichend mit B12 versorgt sein müsste.
Leider ist meine Berechnungsmethode auch auf völlig unwissenschaftlich ermittelten Daten basierend. Obwohl ich diese Statistik regelkonform selbst "gefälscht" habe, traue ich ihr nicht so recht.
Hat von euch jemand verlässlichere Daten irgendwo gefunden?
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Zurück zum Thema "Kinder vegan ernähren".
Dass es aus Sicht der Nährstoff-Versorgung sehr gut
möglich ist, ein Kind absolut vollwertig vegan zu ernähren, steht für mich anhand der Datenlage völlig außer Frage.
Aaaaber: "Möglich sein" und "typischerweise auch gemacht werden" sind leider zwei ganz verschiedene Dinge.
Bei Kindern muss halt doch noch intensiver auf weitere Nährstoffe geschaut werden als bei Erwachsenen:
Fettsäureprofile (insbesondere DHA), Calcium, Optimierung der Eisenresorption, B-Vitamine, Jod usw. müssen bei Kindern wohl noch bewusster auf die Optimalwerte gebracht werden als bei Erwachsenen. Nur einfach so vor sich hin Kinder locker flockig vegan zu ernähren wäre ansonsten schon grob fahrlässig.
Wer sich selbst vegan ernährt, sollte sich mit Ernährung schon etwas besser auskennen als die Durchschnittsbevölkerung.
Wer ein Kind vegan ernährt, sollte sich mit Ernährung schon VIEL besser auskennen als die Durchschnittsbevölkerung.
Das ist leider oft nicht der Fall.
Abseits der Nährstoff-Thematik ist das vegane Ernähren eines Kindes auch kein einfaches Thema.
Natürlich wird ein Kind, sobald es das Kindergartenalter erreicht, mit Tierprodukten konfrontiert werden.
Da würde ich es so halten, dass es zu Hause eben nur Veganes gibt und das Kind außer Haus eben auch Tierprodukte als Option nutzen/essen darf. Das Kind ist halt nun mal eine eigene Person für sich selbst und mit "Fürsorgepflicht für das Kind" lässt sich dessen "erzwungene Veganität" auch schlecht begründen.