Umstellung der Ernährung der Kinder

Schwangerschaft, Kinder & Familienleben
Julia89
Beiträge: 254
Registriert: 31.03.2015

Beitrag von Julia89 » 30. Apr 2015 06:12

Das kann ich gut verstehen. Da spreche ich aus Erfahrung. Ich hab schon mehrmals im Kopf gehabt, wieder alles hinzuschmeissen und wieder Vegetarierin zu werden, weil ich dadurch, dass ich die Einzige Veganerin in der Familie bin, viel viel mehr Aufwand habe und mit ganz kleinen Kindern ist es auch nicht leicht. Aber dann erinner ich mich immer wieder an die armen Kühe und Kälber und dann ist dieser Gedanke wieder ganz schnell verschwunden. Und selbst, wenn ich wollte, könnte ich gar nicht mehr zurück. Ich hätte dann ein viel zu grosses schlechtes Gewissen. Lg

Benutzeravatar
somebody
Küchenadept
Beiträge: 24889
Registriert: 28.05.2013
Wohnort: Jurassic Park

Beitrag von somebody » 30. Apr 2015 06:29

@Vampy

Vielen Dank für den Hinweis auf die Rewe Bio Nuss Nougat Creme, Vampy! :)
Suche Signatur.

Fredbo
Beiträge: 26
Registriert: 02.04.2015

Beitrag von Fredbo » 30. Apr 2015 09:24

Petrasilie hat geschrieben:Vollkorntoast schmeckt meiner Meinung nach wie warm gemachte Wellpappe (bzw. wie ich mir diese geschmacklich vorstelle....). :) Ein NoGo. Dann lieber ab und zu normales Toast und sonst vernünftiges Brot.

Meine Kinder probieren Gerichte mit Körnern auch nicht gerne.

Ich möchte meine Kinder auch nicht "bekehren". Ich möchte nur Wege finden, meinen bzw unseren Alltag einfacher zu gestalten.
Probier mal Vollkorn Nudeln, falls du es noch nicht getan hast oder Vollkorn Reis :urgh:
Schmeckt mir bis heute nicht.

Die Ernährung seiner Kinder umzustellen finde ich an sich eine ziemlich gute Idee, wenn man es schafft seine Kinder dafür zu sensibilisieren und zu begeistern.
Auch sollte es den Kindern gut schmecken, sonst machen die es möglicherweise wie ich und essen sich ab und an heimlich woanders satt, was ja auch nicht Sinn und Zweck der Sache ist... Oder? :kk:

Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70109
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 8. Mai 2015 17:38

ich weiß nicht, wenn kinder sich manchmal heimlich das 'verbotene' zeug heimlich reinziehen, ist das ergebnis unterm doch strich doch eigentlich positiver, als wenn sie das jeden tag regulär zu hause bekommen? (kann natürlich unter dem beziehungs-aspekt etc noch ander eprobleme dadurch geben)

ich bin übrigens der meinung, dass nutella welcher art auch immer nicht teil der täglichen standard-kinderernährung sein sollte, aber that's just me.^^
wer das anders sieht, kann es sonst auch nochmal mit den sehr leckeren schokoaufstrichen von schlagfix und schneekoppe versuchen (aus dem supermarktregal).

ein partielles vollkorn-kindheitstrauma hab ich auch^^, aber das gilt nicht für alles, zum größten teil mag ich vollkorn sehr gern :)
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

Benutzeravatar
Vampy
Vactologist
Beiträge: 36085
Registriert: 18.02.2008
Wohnort: Frankfurt an der Franke

Beitrag von Vampy » 8. Mai 2015 18:31

find ich nicht, weil man den kindern die vegane Ernährung damit verhasst macht, d.h. sie auch schlecht drüber reden. und wenn die verbreiten "vegan schmeckt nicht", dann hält das doch wieder andere davon ab, das zu probieren.
außerdem: wenn sie sich dann täglich ein salamibrot in der pause kaufen, macht das mengenmäßig auch keinen unterschied.

Nutella sollte man eigentlich wie eine Süßigkeit behandeln. also nachmittags statt kuchen ist es okay, ein nutellabrötchen zu essen. oder mal sonntags, wenn Mama das frühstück ans bett bringt. aber doch nicht als reguläres frühstück...
Think, before you speak - google, before you post!

Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70109
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 8. Mai 2015 22:29

also ich hätte es mir seinerzeit definitiv nicht leisten 'können', mir jeden tag ein belegtes brot zu kaufen. aber ich hab ja auch knauserige schwabeneltern^^
und selbst dann wäre es noch 1 wurstbrötchen am tag vs. rundum-omnikost zu hause.
aber wie gesagt, ich will da keine handlungsempfehlungen abgeben und freue mich, dass ich solche verzwickente fragen mir nicht stellen werde müssen :crown:

den 2. absatz seh ich wie gesagt genauso.
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

Benutzeravatar
Iustinianus
Beiträge: 729
Registriert: 10.08.2014

Beitrag von Iustinianus » 8. Mai 2015 22:47

Bei mir an der Schule gab es so eine beschissene Vollwert-Cafeteria, die von asketischen Müsli-Öko-Eltern mit Hygieneproblemen und zu viel Zeit ehrenamtlich betrieben wurde. Dort hat wirklich alles widerlich geschmeckt. Einfach nur zum kotzen! Da war jeder Bissen ein Kampf! Alleine wie lange der Fraß gebraucht hat, um die Speiseröhre hinunter zu kommen, weil es so trocken war und der Körper sich mit aller Kraft dagegen gewehrt hat. Bäh! Das konnte man nicht mal richtig kauen, weil es so hart war. Deshalb meistens grob runter gewürgt und beim scheißen nochmal gespürt. Auch auf dem Weg dahin. Gut war das für den Körper mit Sicherheit nicht. Buaaaäh!

Und man konnte sich nicht dagegen wehren, weil die Körnermafia Gutscheine an die Eltern verkauft hat, weil sich davor gezeigt hat, dass keiner den Fraß haben wollte und alle lieber zum Kiosk des Hausmeisters gegangen sind. Nachdem eine Monopolstellung aufgrund seines Widerstandes gegenüber einer gewaltsamen Schließung nicht möglich war, konnten sie dadurch ihr widerwärtiges Treiben aufrecht erhalten. Leider waren die Gutscheine auf dem Schwarzmarkt nichts wert. Ich habe es kein einziges Mal erlebt, dass jemand ernsthaft einen losgeworden ist. Die wurden nicht mal mehrfach gebündelt bei Glücksspielen mit 10 Pfennig Einsatz akzeptiert. Die waren das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt waren.

Das hat bei uns allen ein massives Vollkorn-Trauma hinterlassen. Hat ewig bei mir gedauert, bis ich das halbwegs losgeworden bin. Wobei es mich in abgeschwächter Form wahrscheinlich für immer begleiten wird.

Benutzeravatar
Vampy
Vactologist
Beiträge: 36085
Registriert: 18.02.2008
Wohnort: Frankfurt an der Franke

Beitrag von Vampy » 9. Mai 2015 12:50

die meisten Eltern geben glaub ich Geld fürs Pausenbrot, wenn sie dem Kind keins mitgeben. war bei dem Großteil meiner Klassenkameraden so. ich war glaub ich einige der wenigen, die ihre vollkornschnitte von mutti gekriegt hat.
Think, before you speak - google, before you post!

Benutzeravatar
Frau_XVX
P. Lise Fuckoff
Beiträge: 7303
Registriert: 12.05.2014
Wohnort: witches' trail

Beitrag von Frau_XVX » 9. Mai 2015 15:20

Ich kann nur für die (= unsere) Grundschule sprechen und dort gibt es in der Cafeteria keine belegten Brote/Brötchen, sondern Snackkram wie Muffins o.ä. - Frühstücksverpflegung wird hier von den Eltern mitgegeben. Hier gab es zur Einschulung auch neben der Biobrotbox eine Broschüre, wie ein gesundes Frühstück aussehen sollte. Und die Lehrerin des Hobbits hat z. B. eingeführt, dass der Obst- und Gemüseanteil "gezählt" wird und die Klasse, wenn eine gewisse Anzahl an Punkten erreicht ist, einen Ausflug macht. Aber natürlich gibt es auch Eltern, die morgens beim Bäcker zwei Häuser weiter noch schnell ein Schokocroissant als Verpflegung kaufen oder ihren Kindern eben Geld mitgeben. Ich habe allerdings noch nie ein Kind hier gesehen, das sich von dem Geld ein belegtes Brötchen gekauft hat.

Zum Thema Vollkorn-Desaster vs. heimlich andere, gut schmeckende Lebensmittel: Das ist doch aber bei einer omnivoren Ernährung nicht anders. Allerdings verhungert ein Kind nicht, wenn es beim Mittag mal weniger isst, weil es Rosenkohl/Dinkel/etc. gibt. In der Regel gibt es ja auch nicht jeden Tag das Gleiche. Und die Ernährung auf vegan umzustellen, auch für den Nachwuchs, bedeutet auch nicht, dass es fortan nur noch nach Wellpappe schmeckende Vollkornprodukte und Buchweizengrütze o.ä. gibt.

Und zur Not - jaja, ich weiß, absurde Idee - kann man auch gemeinsam mit dem Kind weitere Lebensmittel entdecken, andere Zubereitungsarten ausprobieren und gemeinsam kochen (je nach Alter, logisch, aber auch kleinere Kinder können Gemüse schnippeln oder im Topf rühren, wenn man gerade Zeit hat, daneben zu stehen).
What is a... black sabbath?

Benutzeravatar
Roger Wilco
Without a spaceship, how can you get to Monolith Burger for lunch?
Beiträge: 3831
Registriert: 29.11.2013
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von Roger Wilco » 9. Mai 2015 15:35

Meine Kinder lieben es selber zu kochen und mithelfen zu dürfen.

Ein Garant dafür, dass sie es auch essen ist es aber nicht. :)

Mein 11 jähriger Sohn bevorzugt inzwischen Vollkornbrot, da er in der Schule gelernt hat, dass es das gesündere Brot ist. Gut gemacht, Schule! :up:

Antworten