veganes Essen im Kindergarten!??

Schwangerschaft, Kinder & Familienleben
Benninanda
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Beitrag von Benninanda » 7. Jan 2015 21:27

@ Vampy -hab ich auch schon probiert. Die meisten wollen da keinen Blick reinwerfen, sagen nur "ach lass mich doch mit dem Schmarrn in Ruhe" oder dergleichen.
ich habe sogar mal im Kindergarten Broschüren ausgelegt, die auch bei meiner Kinderärztin lagen. Darin wurden die Vorzüge der veganen Ernährung für Kinder erläutert. Am nächsten Tag fand ich sie im Müll.... :?:
Trage immer 1-2 Broschüren mit mir herum , auch die Broschüre von Dr.Ernst Henrich "Vegan- die gesündeste Ernährung", in der Hoffnung mal auf interessierte Menschen zu stossen. Sie sind schon ganz verknickt :ugh:

@iMäus - du triffst echt den Nagel auf den Kopf.
Laktoseintoleranz, das könnte es tatsächlich sein !?
Kinder gehören uns nicht, genau. Und ich bin ja nicht alleine erziehungsberechtigt, daher kann mein Mann, wenn er mit den Jungs unterwegs ist (z.B. neulich mit dem Großen beim Skifahren) auch in der Kneipe Schnitzel bestellen, selbst wenn er weiß, daß ich daheim im Sechseck springen würde.
Nun, ich kann nichts tun, außer mit gutem Beispiel voran gehen und sie somit irgendwann auf diesen guten , gesunden und ethisch korrekten Weg bringen.
Ich glaube, bei meinem kleinen Bub (10 Mon.) werde ich da leichteres Spiel haben. Er mag noch kein festes Essen, daher bekommt er püriertes Gemüse+ Amaranth oder Hirse, Obst (Gläschen) + Getreide, morgens Säuglingsmilch (habe bis zum 8.Mon. gestillt). Wenn er unterwegs doch mal ein Fleisch-Gemüse-Gläschen bekommen hat, dann hat ihm das sichtlich nicht geschmeckt. Interessant ! Bekommt er nun auch nicht mehr ;)
Mein Mann und ich reden tatsächlich nicht viel miteinander, bzw. halt nur über ihn und sein Business und die Kinder. Über mich eigentlich nie, so war es aber immer schon (sind fast 10 Jahre zusammen, 3 Jahre verheiratet).
Klar hab ich ihm gesagt, daß diverses Gebackenes ohne Eier, Butter oder so ist, nachdem er probiert hatte. Trotzdem kam er nicht auf die Idee, ich sei nun auch vegan. Er hat sich darüber einfach keine Gedanken gemacht.

Gerade kam mein Mann heim. Er sieht, daß ich schon wieder im Vegan-Forum bin und seufzt:
"Weißt du eigentlich, daß auf der anderen Seite der Erde genau das mit den Menschen passiert, wie bei uns mit Tieren (foltern, töten...)? Du darfst dann auch in kein Flugzeug mehr steigen (Kerosin...), kein Licht mehr anmachen (Atomenergie...), keine Klamotten mehr kaufen (Kinderarbeit...) u.s.w."
Im Kern hat er recht, aber WIR können was bewirken, wenn wir vegan leben: daß immer weniger Tiere leiden müssen, je mehr Menschen vegan leben!
Den Tod anderer Menschen auf unserem Planeten können wir leider nicht verhindern.
Vegan zu leben macht glücklich, weil wir dieses Elend der Tiere nicht mehr zu verantworten haben, diese ganze Industriescheiße und dieses Morden. wir sind an alldem nicht mehr schuld !!!!

katjes
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Beitrag von katjes » 7. Jan 2015 22:42

Mit dem Vater meiner Kinder war ich zwanzig Jahre zusammen und ich bin vermutlich etwas über das Ziel hinaus geschossen, er war Vegetarier und unsere Kinder wurden von Anfang an vegetarisch ernährt ( inklusive der Androhung an die Großeltern: wenn wir nochmal mitbekommen, dass Erik Leberwurst bekommt, werdet ihr ihn nicht mehr allein bekommen). Vegan wurde mein Sohn mit knapp 11 Jahren als erster in der Familie, ich folgte, der andere Sohn und der Vater blieben vegetarisch.
Das ganze wurde zur Kenntnis genommen und nur hin und wieder gab es Fragen. Im Kindergarten gab es bei dem Jüngeren dann eine warme Zwischenmahlzeit, das war schwierig, allerdings ist das mittlerweile auch schon mehr als 6 Jahre her.Da hat er halt die nur teilweise oder gar nicht gegessen, was aber nicht schlimm war, da es Mittagessen ja zu Hause gab. Ich wohne in einem kleinen Ort om Ruhrgebiet und habe fast keine veganen Freunde. Aber die, die mich einladen und ein paar Koch- und Backkenntnisse haben, kochen und backen auch vegan, die die das nicht können fragen schon mal, ob ich was backen oder kochen kann oder ich biete es von mir aus an.

Wohlstandshund
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Beitrag von Wohlstandshund » 7. Jan 2015 22:51

An dieser Stelle möchte ich nur kurz einwerfen, dass die Weideflächen und der Wasserbedarf der derzeit für Nutztiere besteht, sehr sehr sehr viele Menschen sättigen könnte...wesentlich mehr als die Tiere die wir dort als Nahrung halten/heranzüchten. Zumindest ist das mein Informationsstand.

viele Grüße,
Susanne
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt, die Zehnte bellt einfach nur...

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 7. Jan 2015 22:59

Wohlstandshund hat geschrieben:...die Weideflächen und der Wasserbedarf der derzeit für Nutztiere besteht, sehr sehr sehr viele Menschen sättigen
Sorry Susanne,
a) gehört dies in den anderen Thread,
b) kennt Du den Begriff "absoluter Grünlandstandort"?
ein Großteil des Graslandes ist wirklich nicht für den Ackerbau geeignet.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 7. Jan 2015 23:19

Benninanda hat geschrieben: Nun, ich kann nichts tun, außer mit gutem Beispiel voran gehen und sie somit irgendwann auf diesen guten , gesunden und ethisch korrekten Weg bringen!
Benninanda, Beispiel geben ist richtig, aber es ist DEIN Weg und "BRINGEN" ist eine Wunschvorstellung, Kinder suchen sich irgendwann ihren eigenen Weg.
Verwende Deine Kräfte doch erst mal für Dich und verausgabe Dich nicht mit Deinem Umfeld.

Ich habe die umgekehrte Situation hier. Meine Omni-Mutter ist wegen Demenz jetzt sozusagen "mir ausgeliefert".
An Tagen, an denen ich koche, gibt es vegetarisch und an Tagen an denen ich beruflich unterwegs bin, gibt es "Essen auf Rädern" - mit Fleisch und sie isst stets das Fleisch zuerst.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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iMäus
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Beitrag von iMäus » 8. Jan 2015 05:47

katjes,
oh, DAS ist ja ein interessanter Weg, den ihr da gegangen seid!

Gerlinde,
oh je, du Arme. Und deine arme Mama. Das stelle ich mir so schlimm vor, wenn die eigene Mutter so dahinvegetiert… :hug:

Benninanda,
das sind doch die üblichen Totschlag(im wahrsten Sinne des Wortes) Argumente. Die Insekten, die bei der Pflanzenernte umkommen, haben noch gefehlt. Und klar ist das vegane Leben bei uns ebenso luxuriös wie das omnivore Leben. Wir sind in Mitteleuropa ja wirklich verwöhnt vom Wohlstand.

Aufgrund dieses Threads habe ich gestern Abend mit meiner mittleren (9 J.), die ja so gern vegan "wäre" (sie findet das cool), aber das konkrete Salamibrötchen vor der Nase (Papa) schmeckt halt sooo gut, geredet.
Es gab eine Flut von Tränen, sie ist untröstlich schluchzend eingeschlafen. Nein, das ist NICHT mein Weg, meine Kinder zu überzeugen. Ich bleibe bei kleinen Hinweisen und beim Vorleben. Schluss aus. Ich zwinge meine Kinder da nicht rein, das Ergebnis ist nicht das, was ich mir vorstelle, sondern nur noch mehr Leid.
Denn sie wird vegetarisch essen, weil ich sie moralisch ZWINGE. Ich will aber, dass sie überzeugt ist und selbst Schlüsse zieht aus meinen Informationen, den Filmen, die wir anschauen und aus unseren Kinderbüchern zum Thema und der Tatsache, dass ich es schaffe konsequent vegan zu essen.

Lieben Gruß und einen schönen Tag,

iMäus
Sei nicht traurig, das meiste vom Regen fällt doch neben dich!

Benninanda
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Beitrag von Benninanda » 8. Jan 2015 13:33

Ich glaube, hier werden meine Worte zu sehr auf die Goldwaage gelegt.
Natürlich redet niemand von ZWINGEN, wenn man AUF DEN WEG BRINGEN schreibt.
ich bin absolut deiner Meinung, iMäus:
ich möchte, daß meine Jungs von sich aus überzeugt sind, wenn sie vielleicht eines Tages vegetarisch oder sogar vegan leben wollen. Mit "auf den richtigen Weg bringen", meinte ich nur, daß ich ihnen diesen Weg vorlebe, wir zusammen Kinderbücher zum Thema lesen und sie einfach leckeres Essen zu Hause bekommen, wobei sie merken, daß es ihnen gut tut -ohne am nächsten Tag z.B. Durchfall/Verstopfung oder Bauchweh zu haben, wie schon oft vorgekommen ist. Das Kuriose: ich bekam dann von anderen erwachsenen Familienmitgliedern zu hören, ich müsse meinen Sohn mehr an Fleisch und Würstl gewöhnen, damit er den nächsten Grillabend ohne Bauchschmerzen und Durchfall übersteht (!!!) :ugh:
Krass, oder? Was soll man da noch sagen??

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illith
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Beitrag von illith » 9. Jan 2015 01:32

vampy, wenn man seine kinder eigentlich vegan ernähren will, ist es vlt nicht das schlaueste, mit der DGE für eine vegetarische ernährung zu argumentieren, wenn die sich deutlich gegen eine vegane kinderernährung aussprechen. ;)
Benninanda hat geschrieben:"Weißt du eigentlich, daß auf der anderen Seite der Erde genau das mit den Menschen passiert, wie bei uns mit Tieren (foltern, töten...)? Du darfst dann auch in kein Flugzeug mehr steigen (Kerosin...), kein Licht mehr anmachen (Atomenergie...), keine Klamotten mehr kaufen (Kinderarbeit...) u.s.w."
steigt ER denn deswegen in kein flugzeug mehr, lässt das licht aus und kauft keine kleidung mehr, wenn ihm das schon so präsent ist?

grrr. sorry, ich fürchte, ich hab deinen mann bereits gefressen, nachdem du eure gesprächkultur umrissen hast^^
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illith
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Beitrag von illith » 9. Jan 2015 01:56

achso, vergessen:
guck doch mal hier, es gibt 2 münchener VEBU-regionalgruppe: https://www.vebu.de/einstieg/regionalgr ... n-netzwerk
vlt kannst du da kontakte knüpfen? wenn man nicht mehr allein auf weiter flur steht, ist das gefühl doch schonmal ein ganz anderes.
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Benninanda
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Beitrag von Benninanda » 9. Jan 2015 09:11

Hallo Illith,
mein Mann macht sich leider keine Gedanken über sein Konsumverhalten. Da prallen bei uns beiden zwei Welten aufeinander.
ich bin eher sparsam, versuche Müll zu vermeiden (kaufe z.B. im Supermarkt nie Plastiktüten, habe immer eigene Einkaufstasche dabei u.s.w.), Strom zu sparen, fahre öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrrad u.s.w.
In meiner Familie wurde immer schon Müll getrennt oder möglichst vermieden, mein Mann ist da einfach anders erzogen worden :(
Klar steigt er auch noch ins Flugzeug....

Danke für den Tipp für die VEBU-Regionalgruppe! Schau ich gleich mal rein :)

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