Familie

Schwangerschaft, Kinder & Familienleben
Benutzeravatar
A0000001A
A0000002A
Beiträge: 231
Registriert: 21.03.2016

Beitrag von A0000001A » 27. Dez 2016 11:22

Erstes veganes Weihnachten für mich war echt "klasse".

War alles dabei, was man erwarten konnte.
Vor allem ging die Initiative nie von mir aus, ich wurde einfach dauernd gelöchert und bombardiert und das Thema wurde ständig wieder aufgegriffen, ohne mein Zutun.

Mutter "der arme Hirsch, tut mir ja schon leid" (isst ihn dann).
Oder "also letztens hab ich gesehen wie es in der industriellen Fischzucht zugeht, da dürfte man ja eigentlich echt nix mehr essen" (auf dem Tisch steht eine Platte Lachs).

Vattern: bla bla aber Nährstoffmangel... bla bla für die Tiere ist es ja auch eine Erleichterung wenn sie gemolken werden.

Wirt im Restaurant: "ja streng genommen dürfen sie dann ja auch kein Auto mehr fahren".

Tante: "es ist ja jedermanns freie Entscheidung, was er isst."
Onkel: "ja also wenn man sich mal anschaut was in diesem veganen Wurstersatz alles drin ist" (und in "echter" Wurst ???)
Kusine: "ja also aufm Biohof hab ich selbst gesehen wie gut es die Hühner da haben" usw.
oder "habe mich letztens auch einen Monat vegan ernährt, mir ging es so gut wie noch nie zuvor, aber immer könnt ich das nicht" (du kannst es also nicht einrichten dich weiterhin so zu ernähren, obwohl es dir so gut ging wie nie zuvor?????? SEUFZ)


Meine Argumente dagegen waren u.a.:
- Blutbild top (vorher immer div. Mängel gehabt)
- ich ernähr mich vielseitiger als je zuvor, koche meist frisch anstatt Fastfood
- ich ess fast alles an Gemüse, Obst etc. (früher fast nix davon)

Dennoch blieb bei allen Familienmitgliedern so eine merkwürdige Haltung, ich müsse ja jetzt soviel verzichten, müsse besser auf meine Gesundheit achten und wäre ja schon irgendwie komisch, und ob man es denn immer gleich übertreiben muss, vegetarisch hätte ja auch gereicht.
Krönung war dann der Kommentar "aber es gibt ja schlimmeres" (was impliziert, dass vegan leben schlimm ist).

Das war der reinste Spießrutenlauf.
Leben und leben lassen, argumentieren viele ... und meinen damit leider meistens nur sich selbst.

Benutzeravatar
Taekki
Chuckeline Norris
Beiträge: 4054
Registriert: 24.05.2013

Beitrag von Taekki » 27. Dez 2016 15:27

Da war ja wirklich alles dabei.
Das Glück besteht nicht darin, dass Du tun kannst, was Du willst, sondern darin, dass Du immer willst, was Du tust. (Leo Tolstoi)

Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70107
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 27. Dez 2016 18:37

A0, das ist ja echt die volle breitseite.
da würde ich echt für nächstes jahr konsequenzen draus ziehen - also im vorfeld absprechen, dass du auf sowas keinen bock hast und anderfalls einfach wegbleiben.

aber: schön, dass du mal wieder reinguckst :)
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

Benutzeravatar
A0000001A
A0000002A
Beiträge: 231
Registriert: 21.03.2016

Beitrag von A0000001A » 28. Dez 2016 07:27

Danke ill,
im Prinzip haben sie's ja net bös gemeint.
Ich komm nun mal aus einer Region wo traditionell fast nur Fleisch gegessen wird, da ist vegan natürlich irgend ein Trend vom Mars ;)
Ich wohn ja mittlerweile weit weg, und ich denke 3-4 mal im Jahr muss ich da halt durch wenn ich auf Heimatbesuch bin .
Leben und leben lassen, argumentieren viele ... und meinen damit leider meistens nur sich selbst.

Benutzeravatar
Liobghyta
Beiträge: 144
Registriert: 19.05.2015

Beitrag von Liobghyta » 28. Dez 2016 22:35

Veganismus oder auch nur Vegetarismus war dieses Jahr zu Weihnachten ausnahmsweise mal nicht das Problem.
Ich hab für mich gekocht und es hat auch keiner mehr gefragt, warum ich die "leckere Ente" nicht esse.
Eigentlich wollte ich ne Mock Duck machen, aber es war mir zu stressig, deswegen gabs nur Rotkohl, Klöße, Soße.
Allerdings hätte ich Weihnachten trotzdem gerne auf dem Mond verbracht, wie eine Familie so viel schlechte Laune haben kann, das ist mir ein Rätsel.

=)

Benutzeravatar
Liobghyta
Beiträge: 144
Registriert: 19.05.2015

Beitrag von Liobghyta » 22. Jan 2017 13:45

Interessante Wendung bei meinem Vater!
Gestern, beim nahezu veganem Frühstück, der Rest war vegetarisch, also er könne ja auf Fleisch, Milch und Eier verzichten aber niemals auf Kohlenhydrate.
Ich bin innerlich ausgerastet und hab Feuerwerk gezündet. 2 von 4 Familienmitgliedern hab ich also schon inspiriert. Total gutes Gefühl.
Irgendwie kam das sehr unerwartet aber so toll. Jetzt nur noch Mama und Bruder auf die helle Seite ziehen und wir können wieder zusammen essen ohne
rumgestresse. =) (Achso, meine Schwester ist schon Tierleid frei)

Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70107
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 22. Jan 2017 20:17

wie kam er denn auf das mit den kohlenhydraten?^^
war das einfach so als zusätzlicher random fact? (ich frage, weil mittlerweile "vegan" ja oft mit irgendwelchen anderen dingen verknüpft wahrgenommen wird, wie glutenfrei, bio, gesund etc)
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

Benutzeravatar
Liobghyta
Beiträge: 144
Registriert: 19.05.2015

Beitrag von Liobghyta » 22. Jan 2017 22:53

Eher random fact oder Teil des Gespräches. Wir haben auch vorher schon darüber gesprochen, dass vegan nichts mit gesund oder bio zu tun hat.
Ich bin ja selber ein schlechtes Beispiel für nen gesunden, sportlichen Veganer :D (gefühlt hoch wie breit).

Balthazar2026
Beiträge: 303
Registriert: 25.04.2017

Beitrag von Balthazar2026 » 27. Apr 2017 09:51

Liobghyta hat geschrieben: Eigentlich wollte ich ne Mock Duck machen, aber es war mir zu stressig, deswegen gabs nur Rotkohl, Klöße, Soße.
Ich kann bei diesem Menü ur empfehlen aus den großen Blättern des Kohles direkt Rouladen zu machen.
Mit etwas caramilisierten und mit Sherry abgelöschten Räuchertofu und der klassischen Rouladenbefüllung (Gurke, Möhr, Lauch)
hat mich das echt über die Tage geholfen.
Leider wollte ansonsten keiner Probieren ...

Nette Anekdote zum Weihnachtsfest ... "Warum ist du denn deine Suppe nicht" "Das ist eine Rinderbrühe" "Aber ich hab doch das Fleisch extra für dich rausgeböddelt" :?

Kam von der selben Schwiegermutter die uns jetzt zu Ostern zum essen eingeladen hat ....

und die Oster/Spargelkarte war echt super Veganer geeignet NICHT.

Es gab dann 2 Folienkartoffen und eine Portionspargel (ohne Butter) bei dem ich immer noch hoffe das da keine Fleischbrühe drann war.
Der versprochene Salat (Essig Öl) war leider nicht der Bringer.

Da lobe ich mir Großstädte da kommt man fantastisch über die Runden :'d:

Antworten