Familie und Freunde überzeugen

Schwangerschaft, Kinder & Familienleben
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Kefir
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Beitrag von Kefir » 25. Mai 2016 11:05

Ich kann einfach selber nicht so entspannt mit dem Thema umgehen wie es Tica beschreibt. Ich störe mich am Fleischkonsum meiner Familie und wünschte mir sie würden damit aufhören. Nur schon diese innere Haltung, die ich zwar überspielen aber gewiss nicht ganz verbergen kann führt zu einer missionarischen Grundeinstellung. Wenn ich damit Erfolg haben könnte würde ich sofort und überall lautstark missionieren! Ich halte mich gewaltsam zurück um meinem Anliegen nicht noch zusätzlich zu schaden.

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Greenfinch6999
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Beitrag von Greenfinch6999 » 25. Mai 2016 11:36

Ja gerade als Mutter mit der eigenen Familie stelle ich es mir sehr schwer vor... Je nach Alter der Kinder kannst du Inputs geben, die Kinder aufklären usw, auf eine nicht drängende Art. Das könnte dir auch der Vater der Kinder nicht verbieten, jede Mutter hat das Recht, ihren Kindern die Wahrheit beizubringen. Wenn aber die Kids schon im Teenageralter sind und sich nichts mehr sagen lassen und so leben wollen wie der Vater, stelle ich mir das sehr frustrierend vor.

Ich denke, es kommt auf die Situation an. Wenn ich vegane Freunde, meinen Freund oder meine Schwestern an einem Anlass dabei habe, dann fällt es mir auch sehr leicht, mit den Omnis umzugehen. Wenn aber die Menschen, die man liebt selber die "Diskussionsgegner" sind, dann finde ich das auch sehr schwierig und verstehe dich da zu 100%.
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Kefir
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Beitrag von Kefir » 25. Mai 2016 13:14

Es ist ja nicht mal so sehr der Vater das Problem. Es ist einfach unsere Gesellschaft. Sie lernen auch von ihren Zusammenkünften mit Kollegen nichts anderes als Hamburger und co zu essen

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Auraya
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Beitrag von Auraya » 25. Mai 2016 16:20

Kefir, ich finde es nachvollziehbar dass dich der Fleischkonsum deiner Familie stört, und würde von einer*/einem* ethischen Veganer*in auch nichts anderes erwarten. Ich finde diese "Steigbügelhalterei" wie es ill mal so schön genannt hat, absolut zum kotzen... Dieses "Schaut mal wie unglaublich tolerant ich bin, immer diese missionierenden Veganer, omg, ich bin im Fall nicht so!", was ist denn das bitte für eine Haltung?

Ich habe schon verschiedenstes erlebt, wenn jemand erfährt das ich Veganerin bin. Entweder, dass die Leute überhaupt nicht darauf reagieren (also, es einfach zur Kenntnis nehmen aber nicht weiter darauf eingehen), interessiert reagieren und dann Fragen stellen, oder dann die Deppen die dir deine Bullshitbingokarte innerhalb von 3 Minuten füllen. Innerhalb meines Freundeskreises waren die Reaktionen durchs Band eigentlich neutral bis positiv. Bis auf einen Typ, aber den hab ich mittlerweile aus meinem Freundeskreis entfernt (aus anderen Gründen).
Ich glaube das Hauptproblem in meinem Freundeskreis ist, dass die meisten schon wissen, dass das was sie da tun Müll ist, ethisch und ökologisch betrachtet, aber sie haben keine Lust, oder oh nein, das ist so kompliziert, oder nee, ist zu lecker.. -.- :(
"Milton was of the devil's party without knowing it." -William Blake

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 25. Mai 2016 21:03

Auraya hat geschrieben:Ich glaube das Hauptproblem in meinem Freundeskreis ist, dass die meisten schon wissen, dass das was sie da tun Müll ist, ethisch und ökologisch betrachtet, aber sie haben keine Lust, oder oh nein, das ist so kompliziert, oder nee, ist zu lecker.. -.- :(
ich kann mich daran erinnern, wie ich als ich ca. 14 und gerade Vegetarier geworden bin, mal gesagt habe "eigentlich wäre veganer das richtige, aber dann kann ich ja wirklich nur noch Gemüse essen". also ich war 5 jahre oder so auch so. und ich bin bestimmt nicht die einzige. die allermeisten veganer waren doch nicht schon immer vegan und wussten auch, dass tierprodukte konsumieren eigentlich nicht so super ist.
insofern find ichs immer bisi scheinheilig, wenn man dieses verhalten anderen vorwirft.
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Lee
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Beitrag von Lee » 25. Mai 2016 21:10

Bei mir wars wie bei dir mit vielen vegetarischen Jahren und dem Wissen, dass das nich ganz richtig is...

Manche machens aber auch von jetzt auf gleich.

Ich find, man darf sich schon etwas drüber ärgern, dass nicht die ganze Welt vegan is...
Muh!

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 25. Mai 2016 21:14

darüber ärgern ja - so viel wie man sich über sich selbst ärgert, dass man lange zeit nicht vegan war.
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Lee
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Beitrag von Lee » 25. Mai 2016 21:15

Nur weil ich Veganer bin, muss ich nicht so selbstreflektiert sein :O
Muh!

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Tica
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Beitrag von Tica » 27. Mai 2016 09:13

Kefir hat geschrieben:Ich kann einfach selber nicht so entspannt mit dem Thema umgehen wie es Tica beschreibt. Ich störe mich am Fleischkonsum meiner Familie und wünschte mir sie würden damit aufhören. Nur schon diese innere Haltung, die ich zwar überspielen aber gewiss nicht ganz verbergen kann führt zu einer missionarischen Grundeinstellung. Wenn ich damit Erfolg haben könnte würde ich sofort und überall lautstark missionieren! Ich halte mich gewaltsam zurück um meinem Anliegen nicht noch zusätzlich zu schaden.

Vielleicht liegt es an meinem Alter :laugh: . Bin letztes Jahr 50 geworden und bleibe gelassener bei Dingen, wo ich eh nichts ändern kann.
Würde aber immer eingreifen (zumindest verbal), wenn es einem Tier in meiner Gegenwart nicht gut geht bzw. es ihm an den Kragen gehen soll.

Auf Nachfrage, ob ich vegan esse, bestätige ich es natürlich. Mag sein, dass ich bisher Glück hatte mit meinem Gegenüber. Wobei ich denjenigen auch seine Mimik machen lasse wie er möchte. :)
Aber mehrheitlich kommt interessiertes Nachfragen. Was ich so esse, was man beachten sollte in der Zusammensetzung usw.

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Tica
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Beitrag von Tica » 27. Mai 2016 09:28

Greenfinch6999 hat geschrieben:Tica du machst es dir ziemlich leicht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass du noch nie solchen Omnis begegnet bist und wenn doch, beneide ich dich.
Das Gerücht der "missionierenden" Veganer haben nämlich Omnis in die Welt gesetzt- ausser man nennt Flyer verteilen und Aktivismus betreiben "missionieren".
Was sicher der Sache nicht dienlich ist sind solche Aktionen, wo man aller Welt beweisen will, dass man als VeganerIn auch auf den Mont Everest kann, wie ein Omni. Ich meine jetzt die Uni-Dozentin aus Australien, die erst vor kurzem an der Höhenkrankheit dort gestorben ist.

Nicht das sie auf den Berg wollte finde ich doof, sondern der Beweggrund. Das "breittreten", warum sie dort hoch wollte.
Die Schlagzeile ist wieder ein gefundenes Fressen für Vegan-Gegner. Das sie "nur" an der Höhenkrankheit gestorben ist wie es im Artikel steht, lesen dann nur wenige. Im Kopf bleibt dann nur "Veganerin" und "gestorben".

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