Familie und Freunde überzeugen

Schwangerschaft, Kinder & Familienleben
Benutzeravatar
Obilan
half centaur
Beiträge: 3051
Registriert: 16.11.2014
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Obilan » 14. Jul 2016 12:54

Kann ich gut nachvollziehen, und mir geht es leider sogar mit meiner Familie so. Ich vermeide es so gut es geht mit ihnen zu essen oder drüber zu reden. Echt scheisse.
Those Who Sacrifice Liberty For Security Deserve Neither.

Benutzeravatar
Vampy
Vactologist
Beiträge: 36085
Registriert: 18.02.2008
Wohnort: Frankfurt an der Franke

Beitrag von Vampy » 14. Jul 2016 18:37

A0000001A hat geschrieben: Zwangsläufig kommt man mit dem ein oder anderen auch ins Gespräch über das Thema vegan, und insbesondere wenn ich dann deren "mir scheißegal, es schmeckt mir halt" oder auch die Bullshit-Bingo Argumente* höre, verlier ich teilweise echt das Interesse mich mit diesen Leuten weiterhin auf freundschaftlicher Ebene zu unterhalten.

Geht euch das auch so oder nehme ich das alles zu persönlich, sollte ich gelassener sein? Ich weiß aber auch nicht was ich dagegen tun könnte.
gelassener sein. jeder hat das recht auf Unvernunft. und wenn man mal ehrlich ist, macht man ganz viel "mir scheißegal, es ist halt bequemer/billiger/leckerer". oder kaufst du immer fair trade Kaffee, fährst bahn/Fahrrad statt Auto, gehst konsequent nur in den Einzelhandel anstatt zu Amazon, hast Ökostrom usw? und andere leute haben halt andere Prioritäten.
Think, before you speak - google, before you post!

gemüse
Beiträge: 1617
Registriert: 27.04.2016

Beitrag von gemüse » 14. Jul 2016 21:50

Gelassener reagieren wäre auch mein Vorschlag. In meiner Umgebung äußern manche Menschen sehr seltsame Dinge, wenn sie sehen, dass weder Milchprodukte noch Eier, Fleisch oder Fisch auf meinem Teller sind. (Ist manchmal wirklich heftig.) Ich esse dann einfach weiter und vermute, sie wüssten erstens um die problematischen Seiten des Tierkonsums, hätten zweitens ein schlechtes Gewissen und fühlten sich deshalb drittens durch den bloßen Umstand angegriffen, dass sich Tiereessen offensichtlich vermeiden lässt – auch von Leuten, die sich von ihnen nicht grundsätzlich unterscheiden. Nach einer Weile kommen dann oft vernünftigere Äußerungen und Fragen und manchmal auch die eine oder andere tierfreie Mahlzeit oder Kleideranschaffung. Wenn nicht: ich kann anderen ja nicht vorschreiben, wie sie leben sollen. Ändern kann ich nur mein eigenes Verhalten.

Benutzeravatar
slartibartfaß
★FoodPornStar★
Beiträge: 11300
Registriert: 09.05.2013

Beitrag von slartibartfaß » 14. Jul 2016 21:54

gemüse hat geschrieben:ich kann anderen ja nicht vorschreiben, wie sie leben sollen.
...das ist hier im Forum etwas umstritten ;)
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

anphie
Beiträge: 599
Registriert: 03.05.2015

Beitrag von anphie » 14. Jul 2016 22:11

Naja, wir schreiben Menschen ja auch glücklicherweise in vieler Hinsicht was vor. Ich zumindest will auch nicht in einer Welt ohne Gesetze leben, deswegen zucke ich bei der Aussage immer etwas zusammen.
Und wenn es prinzipiell ok ist, Menschen Dinge zu verbieten, mit denen sie anderen Schaden zufügen, dann sind die einzigen Gründe das bei Tierprodukten nicht zu tun aus meiner Sicht doch eher speziesistisch.

gemüse
Beiträge: 1617
Registriert: 27.04.2016

Beitrag von gemüse » 14. Jul 2016 22:30

Mir scheint, das seien zwei verschiedene Kategorien :) Ein Gesetz, das es verbietet, Tieren zu Konsumzwecken Leid zuzufügen, würde ich sofort unterstützen. Ich bin aber weder Diktator, noch trage ich einen Heiligenschein. Daher kann ich keine Vorschriften erlassen. Ich kann lediglich versuchen, meinen eigenen Maßstäben gemäß zu leben.

anphie
Beiträge: 599
Registriert: 03.05.2015

Beitrag von anphie » 14. Jul 2016 22:40

Dh du würdest es schon verbieten wenn du könntest, du kannst nur nicht? ;)

gemüse
Beiträge: 1617
Registriert: 27.04.2016

Beitrag von gemüse » 14. Jul 2016 23:01

*grins* Beinahe. Ich bin ein Verfechter der Demokratie. Wenn es gelingen würde, die Mehrheit meiner Mitbürger von einem entsprechenden Gesetz und (wesentlich wichtiger) dem entsprechenden Verhalten zu überzeugen, so fände ich das großartig. Vielleicht erlebe ich das ja noch. Bis es soweit ist, bleibt mir nur das das oben Gesagte und das Bewusstsein dafür, wie lange es bei mir bis zum Umstieg gedauert hat und wie wenig förderlich es sich auswirkt, wenn mir andere ihre Lebensweise aufzwingen wollen.

Benutzeravatar
Gerlinde
alte Scheier
Beiträge: 1538
Registriert: 01.11.2013

Beitrag von Gerlinde » 14. Jul 2016 23:07

Ein Gesetz, das es verbietet, Tieren zu Konsumzwecken Leid zuzufügen, würde ich sofort unterstützen.
Eigentlich haben wir das, das "Tierschutzgesetz".
Alle Tierhaltungsverordnungen, ob für Hunde oder Schweine, sind Verordnungen nach dem Tierschutzgesetz.

Das Problem ist der "vernünftige Grund"
§ 1 TierSchG: "Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen."


Leider sind ökonomische Gründe im Sinne dieses Gesetzes, "vernünftige" Gründe.
Zuletzt geändert von Gerlinde am 14. Jul 2016 23:12, insgesamt 1-mal geändert.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

Benutzeravatar
slartibartfaß
★FoodPornStar★
Beiträge: 11300
Registriert: 09.05.2013

Beitrag von slartibartfaß » 14. Jul 2016 23:08

Also ich würde ja multiresistente Keime verbieten und das Christentum. Ausserdem Mundgeruch.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

Antworten