Zuvor Karnistär mit Mann und Kind jetzt allein Vegan Erziehu

Schwangerschaft, Kinder & Familienleben
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 18. Mai 2016 15:11

ich hätte es wahrscheinlich eine Spur diplomatischer als Claire ausgedrückt, würde ihr aber ansonsten absolut zustimmen.

(so quasi-vorwurfsvoll finde ich ja schon gegenüber Erwachsenen nicht unproblematisch, aber gegenüber Kindern geht das imo gar nicht)
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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illith
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Beitrag von illith » 18. Mai 2016 15:13

claire hat vermutlich den smilie hinter der aussage entsprechend interpretiert.

von der situation, dass es in einer familie klassische rollenverteilung gibt und die frau (allein) vegan wird und dann in einen gewissenskonflikt gerät, liest man ja öfter. das stell ich mir echt schwierig vor (und bin sehr froh, nicht in der situation zu stecken): sie befindet sich da potentiell in einer schwierigen verhandlungsposition, weils ein unausgewogenes abhängigkeitsverhältnis gibt. ob explizt oder implizt gibt es ja den 'vertrag': die eine partei geht arbeiten und finanziert die familie, die andere partei hält sozusagen im weiteren sinn den rücken frei via kochen, putzen, kinderversorgung. das ist natürlich auch arbeit, aber lässt sich nicht so ohne weiteres einfach gegenrechnen.
wenn zweitere partei dann entscheidet: "ich koche nicht mehr [richtig]" (so wird es ein carni ja wahrnehmen), ist das ein gewisser vertragsbruch. und dann einfach zu sagen "soll der sich halt selber was kochen, wenn er fleisch will" haut auch nicht unbedingt ohne weiteres hin, weil der ja zurecht sagt "ich geh den ganzen tag arbeiten, um ua dich zu finanzieren - und jetzt soll ich auch noch (abends, geschafft nach der arbeit) zusätzlich kochen, weil du keinen bock drauf hast?!"
einer der vielen vielen gründe, warum ich solche rollenkonstellationen in beziehung hochgradig problematisch finde.

that being said: ich koche defintiv für niemanden unvegan, auch nicht, wenn ich zb auf der arbeit mal für die schutzbefohlenen kochen muss.
das höchste der gefühle ist die unvegane katzenfütterung, aber die überlass ich auch so oft wie möglich BF.

den punkt kann ich von claire dann auch verstehen - also solche botschaften schicken, es dann aber selber unterstützen (mittels zubereitung und servierung).

aber wie gesagt, wahnsinnig komplizierte situation, sowas.

greenfinchs vorschlag find ich gar nicht schlecht.
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Rainer
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Beitrag von Rainer » 18. Mai 2016 15:19

Mmh, das Kind scheint verständig genug zu sein, dann fehlen "nur" noch die Erwachsenen. Vorschlag: Schaut Euch zusammen so einen Film an wie z.B. HOPE FOR ALL (ich halte ihn für leider nicht kindgerecht). Danach brauchst Du Deinem Mann sowie Deiner Freundin Deine Motivation wohl nicht weiter zu erklären. Ansonsten stimme ich Kim voll zu.
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Tanni
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Beitrag von Tanni » 18. Mai 2016 17:21

newVeggia hat geschrieben: Daraufhin stellte ich meinem Sohn sein Mittag essen hin und sagte:" hier dein Essen mein Schatz, das ist Hähnchen so wie heute aus dem Brutkasten."(ich weiß :devil: )
Mit diesem Satz bringst du deinen kleinen Sohn in einen Interessenkonflikt mit sich selbst. Er ist es gewohnt Hühnchen zu essen. Hühnchen schmeckt ihm und mit dieser Aussage machst du ihm ein schlechtes Gewissen. Er mag das, was da auf seinem Teller liegt, aber er erinnert sich an das Hühnchen im Brutkasten und kann diese gedankliche Verbindung nicht so herstellen, wie du denkst, dass du es ihm mit diesem Satz deutlich gemacht hast, dazu ist er zu klein.

Generell finde ich es nicht gut, nur weil man selbst vegan lebt, andere, meist Familienmitglieder und Freude zu bekehren, nur weil man selbst es ja jetzt begriffen hat. Du musstest deinen veganen Weg auch erst finden, um ihn einzuschlagen und dein Mann und dein Sohn sollen direkt mitziehen, weil DU das gerne so hättest.

Du solltest lieber mit vernünftigen Argumenten aufwarten, aufklären, Beispiele nennen, etc. und deinen Lieben die Entscheidung selber überlassen. So wie du Zeit brauchtest, braucht dein Umfeld auch Zeit, Aufklärung, Überzeugung, etc.

LG Tanni
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illith
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Beitrag von illith » 18. Mai 2016 17:39

aber interessenkonflikte sind doch was ganz normales im leben? (durchaus auch für kinder, würde ich jetzt annehmen)
ich finde es das bedürnis, nicht-veganerInnen bekehren zu wollen, völlig normal (also wenn man jetzt nicht grade einE gesundheitsveganerIn ist). man weiß schließlich, was schlimmes hinter tierproduktkonsum steht und will natürlich, dass sich möglichst viele leute besinnen und davon abkehren?
auf welche art und weise man dieses bedürfnis umsetzt, steht natürlich nochmal auf einem anderen blatt.
und Veggia verhält sich doch noch vergleichsweise 'tolerant' - sie bereitet immerhin der restlichen familie noch tierteile zu. das würde ich zb nicht machen.
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newVeggia
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Beitrag von newVeggia » 18. Mai 2016 17:48

Wie gesagt ich lasse jeden essen was er will, gebe aber auch mal das was ich nunmal weiß über Tierleid auch gerne weiter ich missioniere hier auch niemanden und bin froh dass meine Karnies bewusster konsumieren.
Bezüglich des Smilies, es war eher ironisch gemeint weil die veganer alle so böse und gemein sind ;)
Dass er das er die Keule nicht gegessen hat war eine 50/50 Reaktion, er hätte es auch essen können und dann hätte ich ihn auch gefragt ob es geschmeckt hat. Habe ihm immer mal wieder erklärt was er da isst, oder aus welchem Stoff die selbstgestrickten Strümpfe sind die er von Oma bekommen hat.
Würde ihm jetzt auch nicht irgendeinen Film zeigen wo gezeigt wird wie Tiere gequält und zerlegt werden, oder wie die kleinen Küken geschreddert werden.
Aber finde es ehrlich gesagt etwas perfide anhand eines Posts der nur einen Teil meines Lebens beschreibt eine komplette Verhalten/Charakter Analyse aufzusetzen und dann auch aus der guten Kinderstube zu plumsen.

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Beitrag von newVeggia » 18. Mai 2016 17:54

Danke dir Liebe illith für dein Verständnis mir gegenüber :D

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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 18. Mai 2016 17:56

Tanni hat geschrieben:Generell finde ich es nicht gut, nur weil man selbst vegan lebt, andere, meist Familienmitglieder und Freude zu bekehren, nur weil man selbst es ja jetzt begriffen hat.
"Bekehren" ist sicherlich nicht das Wort, das ich wählen würde - aber wenn man bei Familienmitglieder und Freunden keinen Einfluss nimmt - bei wem denn dann? Genau bei den mir am nächsten stehenden Menschen ist es doch wichtig, im Austausch zu sein, sich auseinander zu setzen und somit Werte zu transportieren, letztlich Einfluss zu nehmen.

@newVeggia: komplette Verhaltens-/Charakter-Analysen sehen anders aus.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Tanni
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Beitrag von Tanni » 18. Mai 2016 17:59

illith hat geschrieben:aber interessenkonflikte sind doch was ganz normales im leben? (durchaus auch für kinder, würde ich jetzt annehmen)
ich finde es das bedürnis, nicht-veganerInnen bekehren zu wollen, völlig normal (also wenn man jetzt nicht grade einE gesundheitsveganerIn ist). man weiß schließlich, was schlimmes hinter tierproduktkonsum steht und will natürlich, dass sich möglichst viele leute besinnen und davon abkehren?
auf welche art und weise man dieses bedürfnis umsetzt, steht natürlich nochmal auf einem anderen blatt.
und Veggia verhält sich doch noch vergleichsweise 'tolerant' - sie bereitet immerhin der restlichen familie noch tierteile zu. das würde ich zb nicht machen.
Da gehen die Meinungen auseinander, aber das ist ja auch okay.
Einen Fünfjährigen auf diese Weise mit dem Thema Veganismus zu konfrontieren ist schon derb, unnötig und in meinen Augen der absolut falsche Weg, was man ja auch an seiner Reaktion gesehen hat. Er hat mitbekommen, dass Mama keine Tiere mehr isst und als er dann konfrontiert wird mit dem Hühnchen auf seinem Teller, kommt er in einen Konflikt, der mMn zu viel für einen Fünfjährigen ist, DENN er versteht seine Entscheidung nicht, den Sinn dahinter. Er tut es, weil es sich schlecht anfühlt, ohne zu wissen warum. Ich würde meinem Kind das anders näher bringen, das Thema, aber nicht mit diesem Satz.

Natürlich ist es toll, wenn man so viele Menschen wie möglich zum Veganismus bringen kann, aber nicht auf jede nur erdenkliche Art, und um jeden Preis, in diesem Fall die geistige-gedankliche Überforderung des eigenen Kindes. Weißt du illith, viele Menschen werden vegan und meinen dann, dass die Umwelt auch sofort vegan werden muss. Und versuchen dann auf diese und andere penetrante Art und Weise sein Gegenüber zu bekehren. Gerade der Veganismus muss ankommen in den Köpfen, denn es geht nicht ums vegan essen, sondern ums vegan leben und man kann einen Omnivoren nicht von heute auf morgen umkehren, das gelingt nur sehr selten. Mich stört einfach dann die Intoleranz vieler Veganer, gegenüber den Omnivoren. Alles muss sofort, am besten gestern und die Methodik ist egal, Hauptsache da wird einer vegan. Aber das ist nur meine Meinung, die niemand teilen muss.

Natürlich ist newveggia ziemlich tolerant auf der einen Seite, aber ihr Posting macht deutlich, dass es eben nur auf der einen Seite tolerant ist...

LG Tanni
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Lee
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Beitrag von Lee » 18. Mai 2016 18:01

stimm dir da über Weite Teile zu.

Nen 5 Jährigen Sohn würde ich nicht "bekehren"... dem würd ich nur erklären wieso es für mich absolut nich in Frage kommt ihm Fleisch zuzubereiten. :P
Muh!

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