Split Squat Stand

Ernährung, Equipment, BEASTMODE
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illith
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Beitrag von illith » 25. Jan 2020 23:42

aber ich will ja keine Motoric-Challenge, sondern konzentriert meine Beinmuskeln martern, wenn ich das mach^^
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Lee
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Beitrag von Lee » 26. Jan 2020 00:17

ist offensichtlich ne Geschmackssache, ist ja nicht so als ob man nur mit dem Gimmick die Übung überhaupt richtig ausführen kann.
Würds mir selbst nicht anschaffen und momentan ist das zuhause meine einzige Beinübung :P.
Muh!

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 26. Jan 2020 06:56

Als "functional/unstable challenge" funktioniert es natürlich auch mit kippeligem Stand, aber dann liegt der Fokus eher auf Motorik und Stabilisation, wie Illith sagt.

Für konventionelles Kraft- oder Hypertrophietraining eignen sich motorisch simple Übungen auf stabiler Unterlage besser, weil man ansonsten die Muskeln nicht so nah ans Limit bringen kann: Sobald die Stabilisation problematisch wird, fährt das ZNS die Muskelaktivierung runter, um einen Unfall zu verhindern, und das war's. Fühlt sich ähnlich an wie Muskelversagen, aber geht eben nicht von den prime movers sondern von den stabilizers aus.

Insofern ist die "functional" Welle der letzten Jahre kritisch zu sehen: Mag sein, dass traditionelles KT für Funktionalitätsaspekte komplett blind war, aber jetzt das Kind mit dem Bade auszuschütten kann es auch nicht sein.
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Lee
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Beitrag von Lee » 26. Jan 2020 08:20

Mit der Begründung könnte man aber auch sagen, dass Geräte besser als freie Gewichte wären, weil durch die Stabilisation mehr Gewicht bewegt werden kann.

Das ist aber so nicht pauschal richtig.
Muh!

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 26. Jan 2020 10:23

Na ja, es gibt ja Menschen wie Drew Baye, die das mit genau dieser Begründung behaupten. Als "HIT-Jedi" ist er aber zugegebenermaßen in einer Minderheitsposition.

Selbst mainstream-Trainer kochen aber Methoden aus, die auf diesem Grundgedanken basieren: Z. B. dropsets, wo man mit der unstabilsten Übung beginnt, und dann immer stabilere Übungen nimmt. Beispiel für die Brust:
- KH-Drücken bis nah ans MV
- LH-Drücken bis nah ans MV
- Liegestütze, Multi- oder Brustpresse bis nah ans MV
Andersrum würde so eine Sequenz gar keinen Sinn machen.

Um den von dir aufgeworfenen Widerspruch zu kitten, würde ich folgendes vorschlagen: In der Praxis macht es keinen allzu großen Unterschied, solange der "Wackelfaktor" hinreichend klein ist.

Soll heißen: Mit LH-Drücken (oder sogar KH-Drücken) kommt man noch nahe genug ans MV, um für Maximalkraft und Hypertrophie relevante Reize zu setzen. Wenn ich es jetzt aber mit unilateralem KH-Drücken auf dem swiss ball versuche, ist das nicht mehr ohne Einschränkung gegeben.

Ob man jetzt split squats mit einer Hantelbank als Unterlage noch mit Gewinn als konventionelle KT-Übung betreiben kann oder nicht, hat wohl mit den individuellen Voraussetzungen zu tun. Was die meinigen angeht: Mit der Rolle als Abstützung fühlt sich die Übung stabiler und angenehmer an, und macht mehr Spaß. Deswegen werde ich sie jetzt wohl häufiger einplanen als vorher.

Ob die erhoffte Leistungssteigerung (so sie denn überhaupt eintritt) dann wirklich von der besseren Stabilität kommt, oder lediglich von der höheren Trainingsfrequenz, oder dem motivationsbedingt höheren Einsatz, das mag der geneigte Leser für sich selbst entscheiden.
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Beitrag von Lee » 26. Jan 2020 13:13

Was die oberen Absätze angeht, stimme ich dir vorbehaltlos zu, find ich auch schön geschrieben.

Was das untere angeht. Konventionelle Split squats taugen meiner Meinung nach als konventionelle kt Übung.
Es gibt bei fast allen Übungen Leute die sie aus anatomischen oder motorischen Gründen nicht ausführen sollten.
Das zählt für mich jetzt nicht als Argument.
Sehe aber für den Trainingserfolg auch keinen Nachteil darin die verstellbare Fußablage zu benutzen.
Muh!

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illith
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Beitrag von illith » 26. Jan 2020 13:44

guter Punkt, die letzten beiden Absätze, HV.
wenn ich mich nirgends festhalte ist bei BuSpSq btw auch bei optimaler Fußablage das Wackel-Moment noch ausreichend stark vorhanden. ich gehe davon aus, dass das vorteilhaft für meine Knieprobleme. (so wie Kickboxen dereinst meinen Knien auch sehr gut getan hat)
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 26. Jan 2020 18:48

Illith, wenn es dir um Reha/"Prähabilitation" geht, dann sind die Wackel-Varianten natürlich genau das, was du brauchst.

Wenn du konventionelles KT mit funktionalem Training kombinierst, sparst du natürlich Zeit, hast aber suboptimale Ergebnisse (s. o.).

Evtl. wäre es eine Option, vor deinen regulären Split squat mit dem vorderen Fuß auf den Boden und Zusatzgewicht erst ein paar leichte Sätze ohne Zusatzgewicht und mit einem dicken, schwabbeligen balance pad unter dem vorderen Fuß zu machen - oder erst am Schluss, wenn du das Gefühl hast, dass du danach nicht mehr volle Leistung bringen kannst.

Wenn ich Knieschmerzen hätte und wüsste, dass mir Wackelübungen weiterhelfen, würde ich das auf jeden Fall ganz ausreizen wollen!
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