Faszien-Training / X-Roll

Ernährung, Equipment, BEASTMODE
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 15. Dez 2019 12:02

Triggerpunktmassage ist super, mit Faszienrolle nicht zu vergleichen (nicht abwertend gemeint).

Während mit einer Rolle großflächig Druck ausgeübt wird, um Verklebungen zwischen Muskeln und ihren Bindegewebshüllen (Faszien) zu lösen, sollen bei der Triggerpunktmassage einzelne verspannte Muskelfasern hart (d. h. schmerzhaft) massiert werden, damit sie sich wieder entspannen. Dazu reichen oft Hände und Ellenbogen, kleine harte Bälle wie Flummis und Tennisbälle sind auch gut (gegen Türen/Wände gelehnt), und dann gibt es noch jede Menge abgefahrenes Spezialwerkzeug.

Am wichtigsten ist jedoch, dass man eine gescheite Übersicht über "trigger point maps" hat, d. h. man weiß wo die Triggerpunkte liegen, die bestimmte Schmerzen auslösen. Oft liegen die Triggerpunkte nämlich wo ganz anders, und die Schmerzen werden dann durch Muskeln und Sehnen in Form von Verspannung "weitergeleitet". Hört sich esoterisch an, ist aber fest in der Schulmedizin etabliert. Empfehlung: Das "Trigger Point Workbook" von Claire Davies, mittlerweile in der gefühlt 95sten Auflage. Hat mir in den letzen zwanzig Jahren immer wieder gut geholfen, eine meiner besten Anschaffungen.

Ach ja, und einen gewissen Grundmasochismus muss man haben, um sich das freiwillig anzutun, denn diese Massage ist keineswegs entspannend sondern ziemlich schmerzhaft. Dafür hat man nach einigen Tagen aber dann auch meist Ruhe.
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 15. Dez 2019 14:22

in beiden fällen übt man druck auf die schmerzenden partien aus. wie gesagt, mit tennsiball bin ich da bisher nicht so weitergekommen. natürlich könnte man sich auch was basteln, aber ich hab nicht so lust, mich jetzt in der bauklötzchenabteilung umszusehen obs was ähnlich geformtes gibt.
ich denk mal wenn man auf die schmerzenden stellen druck ausübt, wird schon der triggerpunkt da in der nähe sein. bisher hatte ich den eindruck, dass es etwas hilft. und ja, das tut etwas weh, ist aber ein angenehmer schmerz und man kann ihn auch dosieren indem man den druck variiert. und ich glaub so doll wehtun dass man die zähne zusammenbeißt, sollte es nicht wehtun, da man da dann vlt doch was kaputtmacht.

preis ist echt übel, herstellungskosten dürften bei unter 1 euro liegen. fasziehnrollen gibts ja inzwischen zb bei aldi für unter 10 euro, aber für die special tools ist wohl noch kein markt da bzw. weiß ich nicht wie man das no name produkt bezeichnet. lacrosse-ball gibts schon für 2 euro, ich wollte aber einfach was wo man sich draufstellen kann.

hab bloß schiss dass das etwaiger besuch im bad entdecken und denken könnte, das sei ein anal-plug oder sonstwas versautes ^^
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 15. Dez 2019 16:09

Platt gesagt, sind Faszien- und Triggerpunktmassage beides Physiotherapie, klar. Wenn man die Schublade groß genug macht, passt beides rein.

Ein Beispiel für vom Schmerzort entfernte Triggerpunkte: Der Infraspinatusmuskel, oft an Schulterproblemen beteiligt.
Bild
[Schmerz: rot, Triggerpunkte: schwarz]

Auf die Idee, sich hinten am Schulterblatt zu massieren, muss man erstmal kommen, wenn der Schmerz eher unter dem vorderen Deltamuskel ist. Und gerade diese Ideen liefert ein Buch zum Thema. Das Geniale ist, dass man den ausstrahlenden Schmerz durch "Treffen" des Triggerpunkts dann selbst auslösen kann und sich dadurch selbst rückmeldet, ob man bei der Massage richtig liegt.

Zu billigen Tools: Geh' mal in einen Spielzeugladen und teste die Flummis durch. Viele verschiedene Durchmesser, Härtegrade und Oberflächenstrukturen sind meist im Angebot.
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illith
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Beitrag von illith » 16. Dez 2019 00:56

da hat mich ja mein Masseur (et al) seinerzeit draufgebracht, dass der Hase oft ganz anders wo im Pfeffer liegen, als wo der Schmerz ist.
zu der Zeit, wo ich ihn wiedergetroffen hab, hatte ich ja alle möglichen Probleme, besoners auch in Schulter und Handgelenk. als ich mal meinen Arm nur noch in deutlich reuziertem Radius bewegen konnte, weil die Schulter total blockiert war, hat er mir brutal in eine Stelle zwischen Schulterbein und Brustbein gedrückt - und ich konnta instant wieder viel freier bewegen.
ähnliches mit Handgelenk und Unterarm. (praktischerweise hab ich ein kleines Tattoo an der Stelle, wo im direkten Umfeld meistens der Triggerpunkt für mein linkes Handgelenk liegt - da hab ich zusammen mit den blauen Flecken immer einen guten Orientierungspunkt :D :D )

seither such ich immer 'stromaufwärts' (so stell ich mir das vor) nach den Druckstellen, wenn ein Gelenk Probleme macht. klappt echt gut.

die Rollen funktioneren für mich allerdings ur begrenzt - da muss ich zu viel statische Kraft aufbringen, um meinen Körper in Position zu halten (ist ja meist in der Waagerechten), um mich dem Problempunkt adäquat kümmern zu können.

Lacrosseball und Türrahmen sind da viiiiel mehr mein Ding. (ist ja senkrecht)

und für die Beine ein Gamechanger war für mich mein 'Nudelholz'. total unglaublich, was das bei meinen Knieproblemen hilft.

so ein hölzernes kleines Massagekreuz hab ich auch noch, weil ich das manuelle Massieren von Triggerpunkten so anstrengend finde - aber das hat sich auch nicht sooo bei mir durchgesetzt - ist mir ein bisschen zu wenig Gefühl drin.
aber BF durfte schon einige Male leiden, als ich mir seine Füße damit vorgenommen hab :twisted:
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Beitrag von Vampy » 16. Dez 2019 01:24

die rolle ist definitiv anstrengend, im prinzip muss man ja entweder planken oder das gewicht zumindest teilweise durch die arme tragen, das wird mir auch schnell zu viel. grad wenns um die waden geht. so n nudelholz wär für mich allerdings auch nicht besser, weil ich im gegensatz zu dir nicht genug kraft in den armen hab, da dauerhaft genug druck zum schubbern aufzubauen ^^
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Beitrag von Lee » 16. Dez 2019 08:51

Dass Knieprobleme auch muskulär sein können ist für mich gerade völlig neu, aber gut zu wissen :).
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Beitrag von Taekki » 16. Dez 2019 11:18

Echt ? Meine Knieprobleme sind seit Jahren rein Muskulär.
Das Glück besteht nicht darin, dass Du tun kannst, was Du willst, sondern darin, dass Du immer willst, was Du tust. (Leo Tolstoi)

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Beitrag von Vampy » 16. Dez 2019 14:18

zumal eine gute muskulatur das knie unterstützt und schützt.
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Beitrag von Lee » 16. Dez 2019 14:51

Ja wusste das wirklich nicht. Erstaunt mich gerade sehr gute Besserung euch btw.
Muh!

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Beitrag von illith » 17. Dez 2019 01:21

ich hatte zwar in der Vergangenheit dank besagtem Masseur (et al) schon die Erfahrung gemacht, aber hatte ja neulich erst einen mind:blow:moment dank HVs Tipp.
durch das 'Liegerad'-Ergometer bekomm ich ja auch irgendeinem Grund regelmäßig Knieprobleme und die Beschwerden fühlen sich wirklich komplett 'mechanisch' an. aber wenn ich den Vastus Lateralis (außen am Oberschenkel) beidseitig mit dem oben erwähnten Rolldings berbeite, gibts sofort eine Problemminderung!
(ich hab keine Vorstellung wie das vonstatten geht und warum :D )
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