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Von Guerilla Gardening bis Ackerbau
Seb-O-Mat
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Beitrag von Seb-O-Mat » 17. Nov 2019 16:43

Hui hier sind aber viele Hobbygärtner unterwegs :-)

Habe dieses Jahr die ersten Experimente mit Vorzucht und eigener Ernte gemacht. Bin sehr zufrieden.
Es gab: Mais, Endivie, Mangold, Kapuzinerkresse
Nicht funktioniert hat: Kohlrabi (kam keine Knolle), Buschbohnen (von Null auf 100 instant vertrocknet)

Grüße

Sabotagehase
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Beitrag von Sabotagehase » 21. Nov 2019 19:17

Kennt sich Jemand mit überwinterung aus?
Haben jetzt schon 2 Tomaten und eine Paprika im Wohnzimmer stehen, doe Paprika haben wir schon letztes Jahr aus dem Beet quasi als "Unkraut" ausgebuddelt. Scheint wohl tatsächlich mehrjährig zu sein, Wikipedia stimmt mir da z.t. auch zu. Nach meinen Recherchen scheint es wohl wirklich nicht ungewöhnlich zu sein, dass wir hier "einjährige" Pflanzen haben, die nur nach nem Jahr sterben, weil es hier Frost gibt, in der Ursprungsregion aber nicht.

Dazu kommt die Komische Sache dass manche Pflanzen weiter wachsen wenn man verhindert dass sie Blühen, weil sie nach der Samenbildung absterben. Selbes Problem, es ist schwer rauszufinden und selbst wenn ich jede Pflanze einzeln recherchiere kommen widersprüchliche Ergebnisse (v.a. bei Kräutern)

Kennt sich da wer aus?
Irgendeine Art "Liste" an tatsächlich mehrjährigen "einjährigen" Pflanzen?
Tricks?

vegabunt
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Beitrag von vegabunt » 21. Nov 2019 21:59

Sabotagehase hat geschrieben:
21. Nov 2019 19:17
Irgendeine Art "Liste" an tatsächlich mehrjährigen "einjährigen" Pflanzen?
Ein schwieriges Unterfangen, besonders wenn noch die photoperiodischen Pflanzen dazukommen. zudem kommt es auch auf die jeweilige Züchtung/ Kreuzung an. Versuch und Irrtum helfen i.d.R. am besten weiter. ;)
https://de.wikipedia.org/wiki/Photoperiodismus

Chilis hingegen (dh. alle Capsicum-Gewächse, inkl. die "Paprika") überwintern in der Regel sehr gut, einzig bei den Capsicum chinense (zB. Habanero) und auch bei den Capsicum pubescens (Rocoto) ist ein vermehrter Abwurf der Blüten zu beobachten, sobald die Bedingungen nicht mehr ideal sind. Die Capsicum Annuum sind jedoch am pflegeleichtesten, daher ist meist auch die Block- und Spitzpaprika darunter.

Am besten überwintern sie im lichtreichen und kühleren Treppenhaus (8-15°), halbfeucht gehalten, ohne Dünger, dann sind sie in einer Art Winterruhe. Generell gilt, je mehr Wärme, desto mehr Licht (für die Photosynthese verwertbares Licht) und Futter brauchen sie, um nicht gestresst zu werden. Sie danken es einem mit einer regelrechten Flut an Früchten in der nächsten Saison.

Besonders aufpassen muss man mit den Schädlingen, die sich überall einnisten und gerade in der warmen Stube gerne ihr Unwesen treiben, daher auch am besten die kühle Überwinterung.
Pflanzen die zum Überwintern gedacht sind, würde ich gleich in Töpfen belassen. Das Ausgraben bedeutet erheblichen Stress, nicht alle Sorten stecken das gleich gut weg. Lieber dann im nächsten Jahr den Wurzelkuchen leicht zurückschneiden (je nach Topfgrösse und Wurzelmasse 1-5cm) und in einen neuen Topf mit frischem Substrat setzen. Alternativ auch das alte Substrat vorsichtig auswaschen und in neue Kompost-Erde pflanzen, ist aber sehr aufwändig und je nach Pflanze mit Risiko verbunden.

Sabotagehase
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Beitrag von Sabotagehase » 22. Nov 2019 01:30

Oh du sprichst jedes Problem an was ich habe (auch dass ich kein Treppenhaus habe^^)
Meine Chilis (frag nicht welche sorte, ich glaube bolivian rainbow und royal black aber keeeine ahnung) sahen die letzten Jahre irgendwann aus wie gekochter Spinat weil meine Schwester sie im Tiefsten Winter durch permanentes Öffnen der Terassentür gefrostet hat, was dann gleichzeitig noch die Viecheranfälligkeit erhöht hat und naja dann... Unten abschneiden und neu austreiben lassen, was allerdings wiederum immer sehr gut funktioniert hat. Dafür ist Lichtreich und Kühl in Kombi bei mir zu haben, da wo licht ist (drinnen vor der Terassentür) ist es verdammt kalt.

Witzig über das mit der Taglänge habe ich tatsächlich heute nachgedacht, aber auch nur weil ich eine Pflanzenlampe, aufgrund der Steckdosensituation derzeit noch ohne Zeitschaltur, erworben habe aber die halt erst angeht wenn ich komme (16 Uhr) und ich iwie immer erst um 23 Uhr feststelle dass es jetz schon echt spät ist... naja... mal sehen....

Auf jeden Fall Danke für die hilfreichen Tipps!

vegabunt
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Beitrag von vegabunt » 22. Nov 2019 09:36

Als Pflanzenlampe zur Unterstützung reicht übrigens eine ganz normale "Neonröhre" 865, heute auch die "kalten" LED-Birnen.
Zeitschaltruhren sind im Baumarkt ganz günstig zu haben, jedoch ist die Qualität mitunter grottenschlecht. Entweder eine mehr kaufen oder ein teureres Markenprodukt wählen. Die Unterstützung würde ich nur für Küchenkräuter und natürlich bei der Aufzucht anraten, so wegen Stromverbrauch usw.

Die meisten Chilis überleben bis 5°, selten auch mal darunter. Gegen die Viecher hilft sorgfältiges Abduschen, am besten zu zweit oder in der Badewanne, die Pflanze liegend. Es gibt auch viele Biogifte, jedoch gerade bei Spinnmilben kenne ich nichts besseres als sie bei feuchtkaltem Wetter (alles über 8°) mit viel Wind noch etwas draussen zu lassen, das mögen die Spimmis gar nicht.

Der Rückschnitt ist ebenfalls ratsam, wenn sie reinkommen. Weniger Blätter reduziert das Verdunsten und es kommt auch weniger Energie an, d.h. ist bleibt "komfortabler" in der Winterruhe und weniger Pflanzenmaterial = weniger Schädlinge. ;)

Bolivian Rainbow ist eine lustige, farbige Sorte, macht viel Spass. Und von der Familie Caps. annuum, dh. recht pflegeleicht. Ebenso die Royal Black, die habe ich aber noch nie selber gezogen. Die Dunklen Blätter sind schon beeindruckend. Wie schmecken die, haben sie was fruchtiges?
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VegSun
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Beitrag von VegSun » 22. Nov 2019 11:34

Gibt ein neues Buch: "Grow your Veggie" wo man Gemüsereste wie Salatköpfe die Schnittkante, wurzeln von roter Beete und vielen mehr einfach einpflanzt und nachwachsen lässt.
"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

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VegSun
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Beitrag von VegSun » 22. Nov 2019 11:39

Ich hatte auch Chili Pflanzen, aber die gingen kaputt, vergaß das gießen und viecher gabs auch, aber hab die einzeln davon weggenommen. Waren Bhut Jalaneko und Habanero im Eimer, aber hatte nur ein paar Chili bekommen und könnt ich wegen Schimmel nicht probieren (nach dem trocknen aufgetreten).

Dieses Jahr hab ichs nicht ausprobiert und ka ob der Bioladen die Pflanzen wieder hatte.
"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

Sabotagehase
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Beitrag von Sabotagehase » 22. Nov 2019 13:03

Also ich finde beide Sorten schmecken echt gut aber so ein Experte bin ich auch nicht. Besser als die normalchilis aus dem Edeka sind sie zumindest definitiv :-)

Habe ja eine Zeitschaltur nur muss ich erst noch ne Steckerleiste holen weil ich nur welche mit den Schmalen Öffnungen habe (wie auch immer das heißt) und da geht die nicht rein

Bei mir ist es stockfinster im Zimmer und ob das jetzt ne ausrichtbare Pflanzenlapte oder ne hässliche Leuchtstoffröhre die ich nicht gut anbringen ist macht dann eher den funktionalen Unterschied

@VegSun das Schimmelproblem kenn ich auch, deshalb friere ich sie immer ein. Sind dann eh besser zu verwenden, z.B. gehackt in irgendeinem Eintopfgericht o.ä.
Zum glück sind meine aber so klein dass sie schneller trocknen als Schimmeln... Hat nur bei großen nie funktioniert

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Ars
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Beitrag von Ars » 22. Nov 2019 13:13

Ich bin gespannt, wie das klappt. Ich habe meine Chilli dieses Jahr in einen Topf gepflanzt und rein genommen. Sie steht jetzt in einem Raum mit Fenster, der wohl maximal/minimal 10 bis 15 Grad warm ist. Die Frage ist, ob ich ans Giessen denke die ganze Zeit.

vegabunt
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Beitrag von vegabunt » 22. Nov 2019 13:18

VegSun hat geschrieben:
22. Nov 2019 11:39
aber hatte nur ein paar Chili bekommen und könnt ich wegen Schimmel nicht probieren (nach dem trocknen aufgetreten).
Das ist für mich sehr erstaunlich, denn trockene Früchte haben sonst kaum die Tendenz zu schimmeln.

Grosse Chilis halbiere ich, vor allem Habaneros und Rocoto, da diese dickfleischiger sind, dünne Früchte kann man an einem Faden mit der Nadel gut aufziehen. Sehr gut geht es auch im Dörrex, nur sollten man diesen draussen aufstellen, sonst tränen die Äugleins von den Chilidüften. :laugh:

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