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Ecdysteron - Popeye hatte doch recht!

Verfasst: 30. Mai 2019 07:55
von human vegetable
Schon seit Jahren geistert die Vermutung umher, der Pflanzenstoff Beta-Ecdysteron wirke als "natürliches Steroid". Belegt wurde das aber nur durch uralte russische Studien, denen nicht viel Aussagekraft zugeschrieben wurde. Jetzt gibt's was Neues von der Ecdy-Front: http://ergo-log.com/ecdysterone-supplem ... weeks.html

Kurz zusammengefasst: Knapp 50 mg Ecdysteron täglich resultieren zusammen mit Krafttraining über 10 Wochen in 2kg mehr Muskelzunahme als Training allein.

Insbesondere der enthaltene Verriss des Ecdy-Supps eines bekannten deutschen Herstellers verleiht der aktuellen Studie aus meiner Sicht hohe Glaubwürdigkeit - mit Sicherheit wurde hier nix gesponsert. Und wenn die supps nachweislich unzuverlässig sind, warum dann nicht gleich natürliche Quellen nutzen: http://creuslife.com/foods-that-contain ... ysteroids/

Also muss man ca. ein halbes Kilo Spinat am Tag verdrücken, um auf die in der Studie verwendete höhere Dosierung zu kommen, die in 2 kg Muskelzuwachs über 10 Wochen resultierte. Mit etwas Quinoa als Sättigungsbeilage kommt man auf ein Vielfaches davon... hört sich machbar an, und schreit nach einem Selbstversuch.

Nachtrag: Leider habe ich noch keine umfangreichere Liste über natürliche Ecdysteronquellen gefunden. Aber Amaranth scheint auch welches zu enthalten: https://www.researchgate.net/publicatio ... IACUS_LINN

Das wären dann ca. 11 mg pro 100 g trockenes Produkt. Zwar weniger als Quinoa, aber immerhin ist Amaranth auch billiger.

Wenn ihr weitere Angaben findet, wäre ich um input dankbar. Das macht meine kommende "Ecdy Diet" hoffentlich etwas abwechslungsreicher!

Verfasst: 30. Mai 2019 14:17
von joli cœur
Erwäge auch, mir ein Ecdysteron Supplement anzuschaffen. Nicht auf Spinat-Basis, sondern Rhaponticum (Bergscharten) mit z.B. (angeblich) >200 mg Ecdy. per Kapsel. Könnte sein, dass Ecdysteron auf die Dopingliste kommt; und dann wären die Supps vom Markt?

Verfasst: 30. Mai 2019 18:07
von human vegetable
Gehe davon aus. Allerdings geistert die Warnung schon seit einigen Jahren rum - denke, kurzfristig passiert da nix.

Die supps die ich mir angesehen habe, waren alle ziemlich teuer. Deswegen will ich erst mal einen Durchlauf mit gewöhnlichen Lebensmitteln machen, denn die in der Studie verwendete Dosierung lässt sich recht problemlos erreichen. Sollte das was bringen, wäre es natürlich einen Versuch wert, über Supps die Dosierung noch weiter zu steigern.

Wobei: Wenn man sieht, dass in der verlinkten Studie die niedrig dosierte Gruppe auch schon deutliche Zuwächse hatte, und eine Verachtfachung der Dosis den zusätzlichen Muskelzuwachs über die "Nur Training"-Gruppe gerade mal verdoppeln konnte, scheint der Grenznutzen stark abzunehmen. Soll heißen: Ob man sich nun ca. 50 mg über Lebensmittel reinhaut oder das Vierfache mit supps, macht am Ende wohl nicht viel aus. Zudem, da ich den Lebensmitteln prinzipiell bessere Bioverfügbarkeit zugestehen würde.

Vielleicht wäre es da besser, die Kapseln aufzumachen und das enthaltene Pulver über mehrere Tage verteilt einzunehmen, da haut der Preis nicht so rein.

Es könnte aber auch voreilig sein, sich so einseitig auf ecdysteronhaltige Lebensmittel zu fokussieren. Auch andere Gemüse haben scheinbar anabole Effekte, z. B. Kohlgemüse. Dieses enthält sowohl sogenannte "Brassinosteroide" die auch in Menschen potentiell anabol wirken (allerdings in sehr geringen Mengen), als auch Sulforaphan, das neben seinen krebspräventiven Effekten auch ein Myostatininhibitor ist.

Etwas angejahrter, aber ganz interessanter Artikel zum Thema "anabole Pflanzen": https://www.ironmanmagazine.com/can-you ... ic-plants/ Zuerstmal werden viele in vergangenen Jahren gehypte und dann vergessene Supps erwähnt (Tribulus etc.), und zum Schluss geht es dann auch um Brassinosteroide.

Verfasst: 30. Mai 2019 19:19
von joli cœur
Bei mir ist es so, dass ich Kohl oder so nicht vertrage, sowas bläht mich immer auf. Amaranth (ganze Körner) hatte ich mal probiert zu kochen aber der schleimt so stark dass ich das nicht richtig kochen konnte; es gibt dann noch aufgepufften Amaranth, jedoch die Körner sind so klein, kann man kaum kauen; dann noch Mehl aber ich backe nicht. Quinoa aufgepufft hatte ich mal probiert, ist essbar, aber halt teuer. Für mich sind (nur) Supps eine Möglichkeit. Kurios: Die empfohlene Menge Kapseln bei den Supps sind ca 3 Kapseln. Falls ich von 1 Kapsel am Tag was merke, werde ich evtl versuchen, den Inhalt aufzuteilen, um die untere Grenze auszuloten.

Verfasst: 30. Mai 2019 20:14
von human vegetable
Verträglichkeit von Lebensmitteln ist natürlich eine sehr individuelle Geschichte, da werden dir meine Erfahrungen nicht unbedingt helfen:
- In puncto Kohl würde ich zu TK-Grünkohl gehackt raten, der bläht bei mir gar nicht.
- Alternativ: Aus Samen Brokkolisprossen ziehen, oder die Samen direkt mörsern und verzehren.
- Amaranth schleimt wirklich, das ist normal. Auf 1 Teil Amaranth 2 Teile Wasser, scharf aufkochen dann bei ganz niedriger Hitze lange köcheln lassen. Gewöhnungsbedürftig, aber doch recht geschmackvoll wenn gut gewürzt.
- Quinoa schleimt nicht und hat eine fluffige, tolle Struktur. Ist aber halt teuer.

Über die schon erwähnten anabolen Pflanzen hinaus gibt es auch starke Studien über Gewürze (zumindest der Papierform nach): Ingwer und Schwarzkümmel steigern danach beide das Muskelwachstum deutlich, belegt an Menschen mit verzehrsüblichen Mengen (1-3g/d). Bei Interesse krame ich die links raus.

Wenn du das supp nehmen willst, das ich auch gesehen habe (obskurer osteuropäischer Hersteller, annonciert auf amazon und ebay) wäre ich sehr gespannt auf deine Erfahrungen.

Verfasst: 31. Mai 2019 07:29
von Taekki
Der Link zu Ingwer und Schwarzkümmel interessiert mich. Wenn Du den also bitte raussuchen könntest..... :)

Verfasst: 31. Mai 2019 11:38
von human vegetable

Verfasst: 2. Jun 2019 06:42
von human vegetable
joli, bin auch schwach geworden und habe mir ein ecdy-supp geordert. Bei Aufteilung der Kapseln auf ca. 50 mg/d reicht die Dose für ein ganzes Jahr, und da ich das Präparat nur kurweise für höchstens 10 Wochen am Stück einnehmen würde (jeweils mit mindestens genauso langen Unterbrechungen dazwischen), sogar eigentlich mindestens doppelt so lange. Dafür ist der Preis verschmerzbar.

Werde in einigen Wochen bis Monaten berichten!

Verfasst: 2. Jun 2019 09:43
von Lee
Ich bin echt gespannt, was du dann berichtest. Klingt für mich wie Zauberei.

Verfasst: 2. Jun 2019 12:44
von human vegetable
Vermutlich passiert gar nix. Aber immerhin scheint mir das Nebenwirkungsrisiko bei 50 mg/d auch gering - da lasse ich mich mal wieder auf eine schlechte Wette ein.