66 Plakate in ganz HH, um genau zu sein
Also, wenn man die Erwartungen gering gehalten hat, war es echt okay!
Viel Verkostungen, ein paar nette Vorträge, Showkochen von Jerome Eckmeier fand ich jetzt nicht so toll (stundenlang haben die Leute zum Probieren angestanden, währenddessen gings nicht weiter - bin dann gegangen, war mir zu langweilig), unvorstellbar viele bekannte Gesichter (halb Hamburg war da) - und vor allem so viele NICHT bekannte Gesichter! Kinder, ältere Menschen, jedes Alter war vertreten, es sah richtig mainstreamig aus (uuuh, da haben einige sicher ein Problem mit, aber genau die waren zum Glück nicht da - man kennt sich ja in der Stadt...). Die Wartezeit war krass, wir waren kurz nach Beginn dort und standen 25 Minuten im Regen. Später solls wohl Wheaty zum Trost gegeben haben, aber nicht bei mir und meiner Begleitung. Die erste Halle war gut voll, die zweite so versteckt, dass sie fast keiner gefunden hat. War dort relativ leer und ein sich dort befindlicher, mir bekannter Aussteller kritisierte chaotische Orga (die zweite Halle wurde erst auf deren Wunsch hin ausgeschildert, kein Hallenplan, Leute durften nur ins Gebäude, wenn andere rausgingen, obwohl die 2. Halle so leer war etc.).
An jeder Ecke gabs Fast Food (Döner 5 Euro), habe ich nicht probiert, waren aber die üblichen Verdächtigen, die man auch vom Weihnachtsmarkt aus Hannover kennt.
Die Stimmung war angenehm, an den Ständen war teilweise der Teufel los! Literatur, Klamotten, Schuhe, Weine, Kosmetik, es gab eigentlich alles, teilweise (!) mit Messe-Rabatt. Aus Hamburg waren Liberty, Veganz und bevegend am Start. Bei Provamel konnte man sich durch diverse Sorten probieren, das war im direkten Vergleich mal ganz lustig, auch wenn man die meisten Produkte ja kennt - außerdem haben sie Reissahne verschenkt (die ich voll toll finde, passte sehr gut). An nicht-kommerziellen Ständen gabs zum Beispiel Ärzte gegen Tierversuche. War also nicht NUR Kommerz/Fresserei, für den ethischen Anspruch konnte man sich auch an Hof Butenland oder Sea Shepherd wenden.
Christian Vagedes` Rede fand ich gut, hatte zuvor eher negatives über den Stil gehört, kann ich überhaupt nicht bestätigen. Er hat dann noch ein paar Produkte mit dem Innovationspreis prämiert, da waren auch so Sachen wie eine vegane Wandfarbe dabei - gut, wenn es nicht nur fressorientiert ist.
Ich fand die Veranstaltung echt okay, aber zwölf Euro zu viel. Extra für die Veganfach nach Hamburg reisen, das würde ich nicht tun. Aber wenns schon in der eigenen Stadt ist, bricht man sich keinen Zacken aus der Krone, wenn man es sich mal anschaut.
Herrlich fand ich den Teil NACH der Messe. Man bekam da so ein grünes Band ums Handgelenk. Dadurch, dass wir schon so früh da waren und uns etwa vier Stunden aufhielten, war also am Nachmittag noch Zeit für anderlei Aktivitäten - und überall in HH sah man Leute mit dem grünen Armband, ich bin noch nie so schnell mit Leuten ins Gespräch gekommen
Z.B. im Kaufhof vorm Lebkuchenregal und in der S-Bahn in Hauptbahnhofnähe, unglaublich. Vieles davon waren sicher Gäste, die nur für die Messe in die Stadt gekommen sind, aber trotzdem, aber mir war nie bewusst, wie viele wir eigentlich sind. Das klingt jetzt richtig rührselig, aber irgendwie hatte jeder 2. auf einmal so ein hübsches grünes Papierarmband