Fragen zu Jod und Vit D

Vitamine, Mineralstoffe & sekundäre Pflanzenstoffe
trashtom
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Beitrag von trashtom » 24. Jan 2020 09:52

Vielen Dank für die Tipps. Ich werd mir die Links mal durchsehen. VIT D macht auf jeden Fall mal Sinn, Jod werde ich wohl in irgendeiner Weise noch ergänzen müssen. Alles in allem deckt sich meine Ernährung von alleine ziemlich gut mit den 12 Lebensmittel von "How not do die" bzw. die 14 Lebensmittel die hier im Forum in einem Post gepinnt sin.

Omega 3 führe ich täglich über selbst geschrotete Leinsamen im Smoothie zu. Die Problematik ist eher nicht besonders viele Omega 6 zu essen. Ich liebe zB Sonnenblumenkerne über ne Bowl gestreut.

Der Rest der hier genannten Nährstoffe sollte eigentlich über die erhöhte Proteinzufuhr für meinen Sport, also speziell Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen sowie Gemüse wie Brokkoli oder Grünkohl gedeckt sein. (Hatte gestern zB u.a. 1,5 Dosen Kidneybohnen mit Gemüse in einem Wrap Abends)

vegabunt
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Beitrag von vegabunt » 24. Jan 2020 10:41

somebody hat geschrieben:
24. Jan 2020 09:17
Champignons enthalten relativ viel Jod. Menge je nach Sorte sehr unterschiedlich, als Median werden oft in Größenordnung 10 - 20 mcg je 100 g genannt.
Vielleicht ist es sinnvoll, dieser Aussage noch etwas hinzuzufügen?
Laut dieser Liste sollen u.a. auch Karotten & Broccoli relativ viel Jod enthalten.
https://www.dr-brunnee.de/ratundtipps/e ... odgehalte/

Jedoch müsste das Jod zuerst in den Böden sein, damit es in die Pflanzen gelangt. Bisher ist mir nicht bekannt, dass herkömmlicher Profi-Dünger (ob nun Bio oder mineralisch) auch Jod enthält. Und es ist bekannt, dass auch schon früher in meeresfernen Gebieten ein Jodmangel herrschte (da kein Meeresfisch oder Meeresfrüchte auf dem Speiseplan), daher auch die Jodierung des Speisesalzes.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jodmangel

Niko Rittenau meinte zudem mal, es sei (anders wie in Kanada & USA) in Europa sogar verboten, zB. Selen im Dünger für Ackerböden auszubringen, da nicht natürlich. Ich gehe davon aus das gilt auch für Jod? Dabei wäre die Anreicherung im Dünger die einfachste Methode die benötigten Stoffe im Gemüse zu haben...


Die meisten Champignons stammen sicher aus der Zucht, nun stellt sich die Frage, inwiefern die Pilzzüchter darauf achten, dass ihr Substrat genügend Jod enthält? Bestenfalls gibt es wohl sehr starke Schwankungen, von null bis 20. Ich gehe davon aus, dass die wenigsten Pilzzüchter wissen, was genau für Mikronährstoffe in ihren Erzeugnissen drin ist, soweit mir ist sind sie gesetzlich auch nicht dazu verpflichtet.

Auf der Swissveg-Seite steht folgendes dazu (Jod in Lebensmitteln):
https://www.swissveg.ch/Jod
In welcher Konzentration ein pflanzliches Lebensmittel Jod enthält, hängt neben der Fähigkeit der Pflanze zur Akkumulierung von Jod vor allem vom Jodgehalt des Bodens ab.4 Gerade in Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch in vielen anderen europäischen Ländern, sind weder heimische pflanzliche noch tierische Produkte ohne zusätzliche Anreicherung der Böden oder der Futtermittel jodhaltig genug, um eine ausreichende Jodzufuhr für die Bevölkerung über die Nahrung sicherzustellen.5 In Europa ist die Anreicherung der Futtermittel mit bis zu 5.000 μg/kg Trockenfutter erlaubt.6 Es muss festgehalten werden, dass Milch (82 bis 115 µg/l), Eier (64 µg/100 g) und Fleisch (2,1 bis 7,8 µg/100 g) nicht per se gute Jodlieferanten sind,7 sondern dies in vielen Fällen erst aufgrund der Jodzugabe in die Futtermittel werden. Dieses indirekte Supplementieren über den Umweg des Tiers wird bei einer pflanzlichen Ernährung einfach umgangen, indem man Jod mittels Algen, Jodsalz oder einem mit Jod angereicherten Nahrungsergänzungsmittel direkt einnimmt, statt das Ergänzungsmittel dem Tier zu geben und dann dieses bzw. seine Eier zu essen oder seine Milch zu trinken, um so ans Jod zu gelangen.
Gerade wenn auf jodiertes Salz verzichtet wird, erscheint mir eine Supplementierung oder regelmässige bedarfsdeckende Menge an Meeresalgen sinnvoll zu sein.

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illith
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Beitrag von illith » 24. Jan 2020 14:06

was vegabunt sagt - wie soll denn das Jod in Zuchtchampignons kommen? :?:

trashtom, in Leinsamen & Co liegt das Omega3 nur im Form von ALA vor, was erst in DHA/EPA umgewandelt werden muss. ob die Konversionsrate ausreichend ist, ist wohl abschließend nicht geklärt.
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trashtom
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Beitrag von trashtom » 24. Jan 2020 18:40

Also ich denke mal, dass eine ausgewogene Ernährung ausreichen sollte. B12 und vielleicht Vit D ausgeschlossen. Aber selbst da konnte ich im Winter keine Müdigkeit oder dergleichen feststellen..

So ziemlich jeder Mangel verursacht zB Abgeschlagenheit.. Da müssten ja nur noch menschliche Wracks rumlaufen.

trashtom
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Beitrag von trashtom » 24. Jan 2020 19:06

Jetzt muss ich nochmal nachhaken: Würde Dulse (Alge) im Bezug auf Jod funktionieren? Klingt für mich schlüssig

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Beitrag von somebody » 24. Jan 2020 19:24

Dulse = durchschnittlich Größenordnung 8 - 10 mg Jod je 100 g getrocknete Algen, dh 1 g = Größenordnung 80 - 100 mcg Jod.

Würde auf seriöse Quelle achten. Billiganbieter auf der Bezos Plattform meiden, da viele Algenprodukte mit hoher Schadstoffbelastung am Markt.

Bin momentan in Eile. Schaue nach 21 Uhr nochmals rein.
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Beitrag von Vampy » 24. Jan 2020 20:14

vegabunt hat geschrieben:
24. Jan 2020 10:41
Vielleicht ist es sinnvoll, dieser Aussage noch etwas hinzuzufügen?
Laut dieser Liste sollen u.a. auch Karotten & Broccoli relativ viel Jod enthalten.
https://www.dr-brunnee.de/ratundtipps/e ... odgehalte/
auch keine gute idee weil
Brokkoli, Spinat, Vollkornprodukte oder Erdnüsse: Diese Lebensmittel enthalten zwar auch etwas Jod, vor allem aber sogenannte goitrogene Stoffe, welche die Aufnahme von Jod wiederum hemmen. Verzichten Sie aber deshalb nicht auf diese gesunden Lebensmittel, verlassen Sie sich nur nicht in Sachen Jod darauf.
https://www.gesundheitstrends.com/a/ern ... cken-15044

habe auf mehreren seiten gesehen, dass explizit zuchtchampignos 18mg jod enthalten sollen, vlt enthalten die nährböden wirklich jod? tomaten sollen auch jod enthalten, und die ess ich auch nahezu täglich.
das würde dann meine guten jodwerte erklären, wobei ich auch recht üppig salze/würze.
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Beitrag von vegabunt » 24. Jan 2020 20:38

Danke vampy, das ist hilfreich für mich mit den goitrogenen Stoffen, das wusste ich noch gar nicht! :up:
Bedeutet das dann im Umkehrschluss auch, dass die Pilze am besten einzeln genossen werden sollten, weil sonst zB. der Broccoli dagegen wirkt?

Vampy hat geschrieben:
24. Jan 2020 20:14
vlt enthalten die nährböden wirklich jod?
Habe dazu mal etwas weiter gesucht, es wäre durchaus möglich, dass das Zuchtsubstrat Jod enthalten könnte, da hier zB. auch Agar ein wesentlicher Bestandteil ist.
https://www.pilzzucht-shop.de/substrat-rohstoffe/
https://de.wikipedia.org/wiki/Agar

Nun ist es die Frage, ob nur herkömmliche Sägespäne und Billigdünger verwendet werden oder ob ein qualitativ höherwertiges Substrat zum Einsatz kommt. Wie fast bei allem liegt die Vermutung nahe, die billigsten Produkte werden wohl kaum die besten Werte erzielen.

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Beitrag von somebody » 25. Jan 2020 11:39

In wissenschaftlichen Quellen wird der Median 10 - 20 mcg Jod je 100 g ausdrücklich für Zuchtchampignons genannt. Für Naturchampignons werden höhere Zahlen genannt.

Darüber, wie Jod in Zuchtchampignons gelangt, machte ich mir noch keine Gedanken.

Es gibt übrigens auch Zuchtchampignons mit für Menschen verwertbarem D3. Wegen des schwankenden Gehalts allerdings keine zuverlässig einplanbare vegane D3 Quelle.

test.de
https://www.test.de/Vitamin-D-Pilze-Hal ... 5419461-0/

Züchter
https://www.biopilzland.de/sonnys
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Beitrag von Vampy » 25. Jan 2020 17:14

ich geh davon aus dass die vitamin-pilze deutlich teurer sind, von daher bleib ich beim supplement
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