somebody hat geschrieben: ↑24. Jan 2020 09:17
Champignons enthalten relativ viel Jod. Menge je nach Sorte sehr unterschiedlich, als Median werden oft in Größenordnung 10 - 20 mcg je 100 g genannt.
Vielleicht ist es sinnvoll, dieser Aussage noch etwas hinzuzufügen?
Laut dieser Liste sollen u.a. auch Karotten & Broccoli relativ viel Jod enthalten.
https://www.dr-brunnee.de/ratundtipps/e ... odgehalte/
Jedoch müsste das Jod zuerst in den Böden sein, damit es in die Pflanzen gelangt. Bisher ist mir nicht bekannt, dass herkömmlicher Profi-Dünger (ob nun Bio oder mineralisch) auch Jod enthält. Und es ist bekannt, dass auch schon früher in meeresfernen Gebieten ein Jodmangel herrschte (da kein Meeresfisch oder Meeresfrüchte auf dem Speiseplan), daher auch die Jodierung des Speisesalzes.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jodmangel
Niko Rittenau meinte zudem mal, es sei (anders wie in Kanada & USA) in Europa sogar verboten, zB. Selen im Dünger für Ackerböden auszubringen, da nicht natürlich. Ich gehe davon aus das gilt auch für Jod? Dabei wäre die Anreicherung im Dünger die einfachste Methode die benötigten Stoffe im Gemüse zu haben...
Die meisten Champignons stammen sicher aus der Zucht, nun stellt sich die Frage, inwiefern die Pilzzüchter darauf achten, dass ihr Substrat genügend Jod enthält? Bestenfalls gibt es wohl sehr starke Schwankungen, von null bis 20. Ich gehe davon aus, dass die wenigsten Pilzzüchter wissen, was genau für Mikronährstoffe in ihren Erzeugnissen drin ist, soweit mir ist sind sie gesetzlich auch nicht dazu verpflichtet.
Auf der Swissveg-Seite steht folgendes dazu (Jod in Lebensmitteln):
https://www.swissveg.ch/Jod
In welcher Konzentration ein pflanzliches Lebensmittel Jod enthält, hängt neben der Fähigkeit der Pflanze zur Akkumulierung von Jod vor allem vom Jodgehalt des Bodens ab.4 Gerade in Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch in vielen anderen europäischen Ländern, sind weder heimische pflanzliche noch tierische Produkte ohne zusätzliche Anreicherung der Böden oder der Futtermittel jodhaltig genug, um eine ausreichende Jodzufuhr für die Bevölkerung über die Nahrung sicherzustellen.5 In Europa ist die Anreicherung der Futtermittel mit bis zu 5.000 μg/kg Trockenfutter erlaubt.6 Es muss festgehalten werden, dass Milch (82 bis 115 µg/l), Eier (64 µg/100 g) und Fleisch (2,1 bis 7,8 µg/100 g) nicht per se gute Jodlieferanten sind,7 sondern dies in vielen Fällen erst aufgrund der Jodzugabe in die Futtermittel werden. Dieses indirekte Supplementieren über den Umweg des Tiers wird bei einer pflanzlichen Ernährung einfach umgangen, indem man Jod mittels Algen, Jodsalz oder einem mit Jod angereicherten Nahrungsergänzungsmittel direkt einnimmt, statt das Ergänzungsmittel dem Tier zu geben und dann dieses bzw. seine Eier zu essen oder seine Milch zu trinken, um so ans Jod zu gelangen.
Gerade wenn auf jodiertes Salz verzichtet wird, erscheint mir eine Supplementierung oder regelmässige bedarfsdeckende Menge an Meeresalgen sinnvoll zu sein.