Vitamin D und Sonne

Vitamine, Mineralstoffe & sekundäre Pflanzenstoffe
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 6. Sep 2020 10:58

Da im Text sehr genau die angeblich zugrundeliegenden Körpervorgänge beschreiben werden, hört sich das im ersten Moment natürlich erstmal faktenbasiert und hochwissenschaftlich an.

Auf den zweiten Blick sind es aber nicht nur die Ausrufungszeichen, sondern auch Formulierungen wie "Indoktrination vom Hautkrebs", die ganz klar machen, dass wir es hier bestenfalls mit einer "Minderheitenmeinung" zu tun haben, die sich komplett gegen die Empfehlungen der etablierten Organisationen stellt.

Dass auch Menschen mit wissenschaftlich-medizinischer Ausbildung komplett danebenliegen können und den größten Kokolores verbreiten, hat die Corona-Krise gerade klargemacht: Man denke an Wodarg und Konsorten. Gerade dass solche Autoren den Stil seriöser Publikationen halbwegs überzeugend imitieren, inkl. Fachausdrücke-Kauderwelsch, macht es so schwer, sie als Lügner zu entlarven.
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 6. Sep 2020 11:54


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Beitrag von Sphinkter » 6. Sep 2020 11:56

Man kann die Aussagen leider sehr schlecht recherchieren. Finde nichts darüber. Dass Vitamin D aus Supplements scheint aber wirklich "deaktiviert" zu sein und erst aktiviert werden.
Calcitriol ist ein hochwirksames Secosteroid mit struktureller Ähnlichkeit zu den Steroidhormonen, das von Michael F. Holick identifiziert wurde.[3] Es ist die physiologisch aktive Form des Prohormons Vitamin D3. Es wird durch die 1α-Hydroxylase vor allem in den Nieren, aber auch in anderen Geweben aus dem 25(OH)Vitamin D3 hydroxyliert
Quelle: Wiki

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 6. Sep 2020 13:00

Wenn du diese Aussagen recherchierst, lässt du dich auf ein Hase-und-Igel Spiel ein. Kern seriöser Wissensschaft ist es doch gerade, dass derjenige, der eine Aussage in die Welt setzt, dazu selbst überzeugende Begründungen liefern muss, damit sie als Theorie anerkannt wird. Sonst könnte ja jeder kommen und irgendeinen Mist behaupten - ach ja, habe ich vergessen, so läuft es ja zur Zeit, und nicht nur in der Wissenschaft.

Allein dass der Herr in seinem Artikel scheinbar keinerlei Quellen, Verweise auf andere Forschungsergebnisse, Empfehlungen von Fachgesellschaften etc. vorbringt, sollte dich sehr kritisch stimmen. Wenn du ihm jetzt hinterherrecherchierst, dann machst du seine Hausaufgaben...

Zur Sache: Dass Vitamin D overhyped ist und hochdosierte Ergänzung keinen allgemeinen Nutzen bringt, ist denke ich hinreichend belegt. Andererseits ist aber auch klar, dass bei Mangelsymptomen eine Ergänzung hilfreich ist. Da zwischen Mangel und Überdosierung eine relativ breite Spanne besteht, kann man aus "Vollkaskomentalität" wohl ohne Bedenken täglich ein paar hundert bis einige Tausend IE ergänzen, ohne dass man irgendwas kaputt macht.

Während des Sommerhalbjahres macht es natürlich ohnehin Sinn, jeden Tag ein paar Minuten lang Sonne zu tanken. Wie lange und intensiv diese Sonnenbäder ausfallen sollten, diktiert vor allem der eigene Hauttyp. Dazu gibt es klare Empfehlungen von Dermatologen.
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Beitrag von Sphinkter » 6. Sep 2020 13:28

human vegetable hat geschrieben:
6. Sep 2020 13:00
Da zwischen Mangel und Überdosierung eine relativ breite Spanne besteht, kann man aus "Vollkaskomentalität" wohl ohne Bedenken täglich ein paar hundert bis einige Tausend IE ergänzen, ohne dass man irgendwas kaputt macht.
Bei "einigen" Tausend wäre ich nicht mehr dabei.
Man sollte nicht über eine Dosierung von 1000 Internationalen Einheiten (umgerechnet 25 mcg) gehen. Ab 4000 IE können die Nieren geschädigt werden. Hier berichtete die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ), dass zwei Patienten eigenständig Vitamin-D Präparate mit 10.000 IE bzw. 50.000 IE im Ausland besorgt und eingenommen hätten.
Beide Patienten hatten ein akutes Nierenversagen mit ausgeprägter Hyperkalzämie. Ein Patient trug einen bleibenden Schaden davon mit dialysepflichtiger Niereninsuffizienz. Vitamin D hatte einen tubulären Schaden mit Mikroverkalkungen verursacht.

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illith
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Beitrag von illith » 6. Sep 2020 14:55

Sphinkter, zu einem Zitat gehört immer auch eine Quellenangabe. (der Dreiteiler auf der vorherigen Seite ist gemeint)
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Beitrag von Sphinkter » 6. Sep 2020 15:15

illith hat geschrieben:
6. Sep 2020 14:55
Sphinkter, zu einem Zitat gehört immer auch eine Quellenangabe. (der Dreiteiler auf der vorherigen Seite ist gemeint)
Nachgeholt...bei Teil 1

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Beitrag von illith » 6. Sep 2020 15:29

:up:
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Beitrag von human vegetable » 7. Sep 2020 18:21

Ich bin bis jetzt davon ausgegangen, dass der einstellige Tausenderbereich noch ok ist (lediglich was die Risikoabschätzung angeht). Ob Dosierungen aufwärts von 1000 IE/d noch einen gesundheitlichen Nutzen haben, steht ohnehin auf einem anderen Blatt. Evtl. kuzfristig zur Behebung von extremen Mangelzuständen?

Da muss ich nochmal in Recherchemodus gehen.
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Beitrag von RoadOfBones » 12. Sep 2020 20:25

Interessant. Ich musste nach akutem Mangel meinen Vitamin D Speicher auffüllen.
Laut ärztlicher Verordnung 20 000 IE pro Tag für 2 Wochen. Danach über den Winter 5000 pro Tag. (mit K2)
Mir geht es gut.
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