Vit. B12-Mangel trotz natürlicher (veganer)Ernährung

Vitamine, Mineralstoffe & sekundäre Pflanzenstoffe
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Yoda
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Vit. B12-Mangel trotz natürlicher (veganer)Ernährung

Beitrag von Yoda » 11. Mai 2016 03:36

Hallo zusammen,

war lange nicht mehr da, hab den Weg aber trotzdem gefunden.
Ich brauche mal eure Hilfe, weil ich eine Frage habe, auf die ich mir keinen Reim machen kann.
Also:
Ich habe immer wieder gelesen und gehört, dass Menschen "reine Pflanzenfresser", also Herbivoren, sind. Die Länge des Darms, die Struktur der Zähne, der PH-Wert der Magensäure und die Tatsache, dass wir Arteriosklerose bekommen können, deuten ja darauf hin.
Andererseits besteht ja das gesteigerte Risiko eines Vitamin B12 Mangels und viele (teils auch berühmte Veganer- z.B. auf Youtube) Veganer, supplementieren ja B-12. Hab darüber nie nachgedacht, aber letztens hat es irgendwie klick gemacht.
Wie passt das denn nun zusammen? Wenn wir "von Natur aus" Pflanzenfresser sind, warum fehlt uns dann ein Nährstoff, bzw. warum können wir unseren kompletten Bedarf an Vitaminen nicht decken? Sollte die natürliche "Ernährungweise" nicht alle Nährstoffe abdecken?

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illith
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Beitrag von illith » 11. Mai 2016 03:49

das ist ganz einfach: der mensch ist kein reiner pflanzenfresser und veganismus ist nicht "die natürliche ernährungsweise". :)
deswegen ist es sehr wichtig, mindestens B12 zu supplementieren, weil der auf anderem wege bei einer pflanzlichen ernährung nicht zu bekommen ist.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 11. Mai 2016 03:50

Ich würde sagen, dass der Mensch eben schon immer ein Allesesser war und genau das verwertet hat was er vorfand. Dazu gehört auch Fleisch und Insekten. Der Mensch hat ja aufgrund seiner sozialen Fähigkeiten gelernt mit den Unzulänglichkeiten (z.B. Gebiss) umzugehen und diese auszugleichen (gemeinschaftliche Jagd, Zubereitung mit Feuer etc.). Die Idee dass der Mensch eigentlich vegan sei und alle möglichen Krankheiten darauf zurückgeführt werden dass er sich eben nicht "natürlich" ernährt ist ein veganer Mythos. Die Tatsache dass er sich trotzdem vegan ernähren kann spricht jedoch stark dafür es auch zu tun; "natürlich" hin oder her.
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Yoda
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Beitrag von Yoda » 11. Mai 2016 04:56

Okay, dann liegen Veganer, die behaupten, der Mensch sei ein "reiner" bzw. "natürlicher Pflanzenfresser, einfach falsch?
Gary Yourofsky betont das ja immer ganz besonders, dass wir 100% herbirvore sind.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 11. Mai 2016 05:02

Ja, das würde ich sagen. Möglicherweise haben wir solche Anlagen, aber wir haben wie gesagt genauso Anlagen um andere Nahrungsmittel zu uns zu nehmen.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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illith
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Beitrag von illith » 11. Mai 2016 05:17

Yoda hat geschrieben:Okay, dann liegen Veganer, die behaupten, der Mensch sei ein "reiner" bzw. "natürlicher Pflanzenfresser, einfach falsch?
ja genau.
aberich verstehe sowieso nicht ganz den drang, den offenbar viele veganerInnen verspüren, ihre entscheidung auf diese art irgendwie legitimiert zu sehen... :kk:
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Snowie
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Beitrag von Snowie » 11. Mai 2016 08:44

Ich könnte mir vorstellen, dass der Mensch selbst B12 entwickeln (und und dann auch verwerten) könnte, wenn wir noch ein paar tausend Jahre vegan leben würden. In der Natur passt sich alles an, aber das braucht Zeit.
Bis dahin - okay, wir werden es sowieso nicht mehr erleben - schlucke ich täglich mein Pillchen. Ist ja kein Ding.
Der Vitaminmarkt ist ein gigantischer, auch B12. Das ist nicht alles für die lächerlich kleine Anzahl von Veganern da. Das sind hauptsächlich die Omnis, die sich das reinpfeifen. Ein Milliardengeschäft.
Sich auf 'Natürlichkeit' zu berufen kann ich nur belächeln. Was bitte ist im Jahre 2016 noch natürlich? Ich schlage morgens die Klüsen auf und sehe tausend Dinge, die nicht natürlich sind.

Der Artgenosse hat da auch was Kluges, wie immer, zu sagen:

https://www.youtube.com/watch?v=84B86cR ... J&index=29
Liebe Grüße
Snowie

Rosi
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Beitrag von Rosi » 11. Mai 2016 08:50

Ich glaube eigentlich auch, dass der Mensch kein reiner Pflanzenfresser ist, trotzdem würde es mich interessieren wie zb. ein Gorilla denn seinen B12 Bedarf deckt ? Wie Snowie schon sagt lebt der Mensch ja in keinster Weise mehr natürlich und sehr sauber. Vll reicht es dem Gorilla ja zb. dass er eben noch wie ein Affe lebt um seinen Bedarf zu decken ?! Oder dass er doch kleine Tierchen mitisst ?

"Anpassen" wird die Menschheit sich aber wohl nicht. Dazu müsste ja auch gehören, dass sich der zufällig erworbene Vorteil verbreitet weil er eben einen Vorteil darstellt und sich diese Menschen dann bevorzugt fortpflanzen während die anderen natürlich weg-selektiert werden. Das ist beim Mensch ja nicht mehr der Fall.

gemüse
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Beitrag von gemüse » 11. Mai 2016 09:46

Rosi, benötigt ein Gorilla denn extern zugeführtes Cobalamin? Dass es für Menschen ein Vitamin ist, bedeutet ja nicht automatisch, dass das auch für Gorillas gilt. Wenn aber auch sie Cobalamin mit der Nahrung aufnehmen müssen, wäre eine nicht ausschließlich vegetarische Ernährung die eine Möglichkeit, Koprophagie die andere. (Wenn ich mich nicht irre, gibt's für Gorillas für beide Varianten Beobachtungen.)

Das mit dem Vorteil ist übrigens ein verbreiteter Irrtum. Damit ein Merkmal sich verbreiten kann, reicht es vollkommen, dass es für Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen keinen nicht kompensierbaren Nachteil darstellt.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 11. Mai 2016 09:49

Gorillas fressen ihre eigene scheiße, um das vom darm produzierte und ausgeschiedene b12 zu verwerten. wenn das für dich ne Option ist...
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