Arzneimittelskandale & gefährdete Arzneimittelsicherheit

Kosmetik, Körperpflege & Hygiene
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 14. Aug 2018 03:24

Das ist eine jetz bisschen preaching to the converted. Für die meisten Veganer ist Milchpulver aus China komplett irrelevant und ich vermute für dich auch.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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somebody
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Beitrag von somebody » 14. Aug 2018 22:13

Ixodes ricinus hat geschrieben:Bleibt die Tatsache, dass anscheinend 6 Jahre lang keiner der Käufer etwas bemerkt haben will.
Auf was haben die die Ware geprüft? Nur darauf, ob bestimmte Inhaltsstoffe in bestimmten Mengen enthalten sind? Die Füllstoffe waren ihnen egal?
Auf Basis momentan verfügbarer Infos:

Die Generikahersteller prüften erhaltene Lieferungen von Wirkstoffen, wenn überhaupt, nach veralteten Vorgaben/Regeln aus dem letzten Jahrhundert, also aus einer Zeit, in der es Generika mit von Auftragsfertigern in China & Indien etc zugekaufen pharmazeutischen Wirkstoffen nicht gab & vertrauten darauf, dass die Auftragsfertiger den Vorgaben entsprechend liefern & sich an die Regeln der Branche halten.

Die Generikahersteller hätten IMO, wären sie verantwortungsvolle Unternehmen, die Möglichkeit des Erhalts kontaminierter Wirkstoffe von ihren Zulieferern berücksichtigen und erhaltene Lieferungen unter Anwendung heute zur Verfügung stehender Verfahren strengstens prüfen müssen, zumal chinesische & indische Auftragsfertiger/-forscher bereits mehrfach in den vergangenen ca 10 Jahren durch Qualitätsmängel & kriminelles Verhalten auffielen. ZB wurde das indische Unternehmen, das ebenfalls kontaminiertes Valsartan lieferte, in der Vergangenheit bereits mehrfach wg Regelverstößen kritisiert.

Da die Generikahersteller normalerweise weder Tierversuche durchführen noch durchführen lassen, war ich immer Befürworter von Generika. Momentan würde ich jedoch bei Bedarf bewährte, lange auf dem Markt befindliche Präparate der Originalhersteller vorziehen.
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somebody
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Beitrag von somebody » 15. Aug 2018 11:50

Update:

Inspektoren der US Behörde FDA stellten bereits November 2016 Missstände beim chinesischen Valsartan Hersteller Zhejiang Huahai Pharmaceutical fest:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachricht ... ersteller/

Lt diesem Interview mit einem deutschen Experten versagte die zuständige europäische Kontrollinstanz EDQM:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachricht ... ethylamin/
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Ixodes ricinus
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Beitrag von Ixodes ricinus » 15. Aug 2018 19:15

Akayi hat geschrieben:Das ist eine jetz bisschen preaching to the converted. Für die meisten Veganer ist Milchpulver aus China komplett irrelevant und ich vermute für dich auch.
Ich bin da ideologisch nicht so befangen wie du.


:?

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Beitrag von Akayi » 16. Aug 2018 02:55

Kannst Du das ausführen?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Ixodes ricinus
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Beitrag von Ixodes ricinus » 16. Aug 2018 09:42

Es klang so, als würde es dich nicht interessieren weil es sich um Milchpulver handelte und das sei nun mal kein veganes Problem.

Ich finde das kurzsichtig, weil es den Händlern und Herstellern egal ist, wen sie mit ihrer Pampe vergiften, Babies, Veganer oder Fleischesser, für sie zählt nur Geld.

Also ist es für mich von Interesse, wer am damaligen Skandal beteiligt war - ich kann zwar nicht eingreifen aber wenn ich feststelle, dass mir der Händler/Hersteller aufgrund von offen zugänglichen Informationen wie Zeitungsberichten o.ä. negativ aufgefallen ist und seinem jetzigen Handelspartner angeblich nicht, dann ist das für mich ein Hinweis auf (zumindest) Schlamperei in den Sicherheitsvorkehrungen.

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RoadOfBones
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Beitrag von RoadOfBones » 16. Aug 2018 22:56

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We live in an age of insanity and confusion - Our existence is senseless without direction - Yet these times of many changes offer us also big chances - To face the future escape our self-destruction by returning to our true values.

Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 19. Aug 2018 12:47

Spannend es Thema....als ob die Nebenwirkungen z.T. nicht schon schlimm genug wären.

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Beitrag von somebody » 19. Aug 2018 13:06

Bemerkenswert ist, noch immer kann nur darüber spekuliert werden, wie kontaminiertes Valsartan möglicherweise jahrelang in Produkten fast aller Generikamarken verarbeitet werden konnte. Es sind ja nicht nur die Billigmarken & die wg offenbar gefälschten Bioäquivalenzstudien etc bereits lange verbrannten Generikamarken indischer Unternehmen betroffen, sondern auch renommierte Marken angeblich ach so sehr auf Qualitätssicherung bedachter Unternehmen wie Teva & Sanofi.

Nach wie vor sind keine vertrauensbildenden Ansätze aus Wirtschaft und Politik erkennbar. Und die sind dringendst notwendig, denn wenn kontaminiertes Valsartan unbemerkt in den Produktionsprozess der Generikahersteller gelangen konnte, könnten potenziell viele weitere kontaminierte Wirk-/Hilfsstoffe unbemerkt in anderen Medikamenten von Generikaherstellern verarbeitet worden sein.

Die Informationspolitik der Pharmabranche ist unterirdisch. Außer Geseire, wonach man sich selbstverständlich an die strengen deutschen und europäischen Vorschriften halte und Frechheiten wie, man erteile Verbrauchern keine Auskünfte, erfolgt sowohl von Generikaunternehmen als auch Originalherstellern keine Kommunikation.
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Beitrag von somebody » 20. Aug 2018 20:43

Update:

ZZ schlüssigste Erklärung ist, die Generikahersteller untersuchten den von den Herstellern erhaltenen kontaminierten Wirkstoff anscheinend nur auf in den anzuwendenden Regeln aufgeführte Schadstoffe bzw auf beim genehmigten Herstellungsverfahren zu erwartende Schadstoffe.

Eine Apothekerin aus meinem Umfeld meint, es sei vorstellbar, dass tatsächlich nur Sartane betroffen sind. Das ist aber lediglich ihre persönliche Einschätzung auf Basis ihres Studiums & auf Basis zZ öffentlich für sie verfügbarer Informationen.

Ich denke, in einigen Wochen werden wir klarer sehen.
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