Abschlussarbeit

die Nummer ist gelaufen
Alice.
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Abschlussarbeit

Beitrag von Alice. » 15. Nov 2018 21:23

Hallo zusammen

Mein Name ist Alice und ich bin 18Jahre alt. Ich besuche ein Gymnasium und bin aktuell dabei meine Abschlussarbeit zu verfassen.
Die Frage die dieser Arbeit zu Grunde liegt ist die Frage, ob man Veganismus als moderne Religion bezeichnen kann. Ich gehen an das Thema ausgehend von der Religionsdefinition Emil Durkheims an. Ich habe diese dazu analysiert und möchte nun die Erkenntnisse auf das Thema Veganismus anwenden.

Um diese Frage schlussendlich für mich persönlich( ich erhebe auf gar keinen Fall Anspruch auf Allgemeingültigkeit) zu beantworten, ist mir wichtig, dass ich mich nicht nur auf Internetquellen stütze, sondern auch die Meinung von Personen, welche selbst Vegan leben und sich auskennen sowie bereit sind auf meine Fragen zu antworten, einbeziehen kann und daraus weitere Erkenntnisse gewinne. Ich möchte weder mit meiner Arbeit noch meinen Fragen jemanden persönlich angreifen. Ich selbst lebe weder vegan noch vegetarisch, bin aber sehr offen eingestellt und kann die Beweggründe zu einer solch drastischen Entscheidung verstehen. Egal zu welchem Ergebnis die Arbeit gelangt, sie geschieht nicht mit der Intention Veganismus schlecht darzustellen oder zu verurteilen, sie basiert nur auf persönlichem Interesse an dem Thema Religion.

Ich hoffe auf offene Diskussionen und werde mich bald mit konkreteren Fragen melden!

Freundliche Grüsse
Alice

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Lee
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Beitrag von Lee » 15. Nov 2018 21:30

Hi.
Also konkrete Fragen sind auf jeden Fall ne gute Idee, welche Schlüsse du aus den Antworten ziehst, ist ja dann deine Sache.
Würd mich schon beteiligen.
Muh!

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 15. Nov 2018 21:48

nein, kann man nicht. relgionen ist der glaube an etwas übermenschliches immanent, alles andere ist vlt weltanschauung o.ä., aber halt keine religion.
Think, before you speak - google, before you post!

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somebody
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Beitrag von somebody » 15. Nov 2018 21:58

Interessante Frage! Dem Glauben an den angeblich alles regelnden Markt wird auch religiöser Charakter zugeschrieben ...
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Sabotagehase
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Beitrag von Sabotagehase » 15. Nov 2018 22:35

Ich würde sagen nein, auch wenn ich ich absolut keine Ahnung von dem Dude habe, auf dessen Definition du dich beziehst. Nach meinem Religionsverständnis zumindest. Vlt maximal wenn man den Begrigf "Dogma" von der christlichen Komponente löst.
Also wie gesagt, ohne die Meinung Durkheims zu kennen oder mehr Ahnung als den Religionsunterricht bzw. unseree Gesellschaft zu haben: Religionen, wie auch immer die geartet sind, haben immer eine gewissermaßen tanszendente Ebene. Mal deckt sich die mit der "Realität", da verkörpern Gottheiten irgendwelche Phänomene, das wär dann weniger transzendent, oder sowas "absurdes" wie z.B. das Christentum, was mit der "Realität" in vielen fällen ja mal garnix zu tun hat, außer Jesus etc., muss jetzt nicht ausgeführt werden denke ich.
Ich habe den Eindruck dass in Religionen immer entweder irgendwer angebetet werden muss, irgenein "höheres Ziel" erreicht werden muss, sprich, gewissermaßen eine Hierarchisierung stattfinden muss, in der der Mensch keine allzu emanzipierte Position einnimmt. Trifft auf den Veganismus aber absolut nicht zu. Ich denke Veganismus ist dann irgendwo auch nur eine "Meinung" die zur Handlung führt, wie jede Andere auch. Jede Meinung kann insich ja religiös motiviert sein, das ist hier also iwo irrelevant, denke ich.
Im Veganismus ist aber der Veganer, der aus Gründen, egal wie diese geartet sind, eine Position einnimmt. Und das tut er/sie eigentlich meistens für sich alleine. Weiß jetzt nicht ob man das versteht aber ich meine der Veganer braucht eben niemand anderes für den Veganismus, unter den er sich stellen muss. Natürlich gibt es "Untertanengeist" wenn ich es so nennen darf in allen Meinungen die jemand haben kann, dann müsste man die Frage nach dem Religionscharakter aber bei jedem Furz stellen, den der Mensch tut. "Moral" ist ja nicht per se religiös. Jeder Depp gibt sich irgendwelche "moralischen" Grundsätze geben, jeder *ismus vertritt irgendwo mehr oder weniger einheitliche Positionen, sind es dann Religionen? Nicht-Moralisch motivierten Veganismus muss man dann eigentlich kaunm erwähnen, mehr als ein Lebensstil des Zeitgeist bzw. der Umstände (Gesundheit, Trend, Unverträglichkeit....) ist das ja auch nicht. Ist "Canismus" eine Religion? Jede bezüglich des Veganismus gestellte Frage müsste hier eigentlich auch gestellt werden (können).

Natürlich gibt es zahlreiche Narrative, die Religion gut ersetzen können, z.B. die Nation, das ist, zumindest wenn man meine Argumentation anwenden würde, aber auch nicht mit Veganismus vergleichbar.
(Im übrigen denke ich dass "der Markt" nach somebody wahrscheinlich 1000x mehr Religionscharakter hat als Veganismus)

Sorry für die Abhandlung, denke du willst wahrscheinlich eher direkt an Einzelpersonen von dir gewählte Fragen stellen? Dann her damit, werd mich atrgumentativ auch versuchen im Zaum zu halten^^

Edit: Ist der Kategorische Imperativ eine Religion?

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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 16. Nov 2018 00:59

Religion im eigentlichen Sinne? nein.

"Ersatzreligion" im Sinne von etwas, was Menschen im Zweifelsfall teilweise obsessiv zum Bestandteil ihrer persönlichen Identität machen? das kommt sicher vor, auch wenn es nicht grundsätzliche/"automatische" Folge von Vegetarismus/Veganismus ist* (und hier im Forum eher weniger, weil der Tenor hier tendenziell ohnehin "moderat"/undogmatisch/... ist).

(allerdings denke ich auch nicht anders als andere "Ersatzreligionen")


* und ich vermuten würde, daß die gleichen Leute, die eine derartige "Herangehensweise" pflegen, dies potentiell eben auch mit/hinsichtlich anderen "Themen" machen würden.
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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Re.Flux85
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Beitrag von Re.Flux85 » 16. Nov 2018 13:17

habt ihr gelesen was sie geschrieben hat oder ist euch das egal? :D
es geht doch um religion im sinne von emil durkheim. und in dem sinne: klar, ist veganismus sinnstiftend. das passt gut zusammen. viel erfolg mit deiner arbeit!

Sabotagehase
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Beitrag von Sabotagehase » 16. Nov 2018 14:27

zugegeben nurkurz aber ich habs iwie nicht durchstiegen^^ also den durkheim
irgendwas mit totemismus aber vlt. ist wikipedia auch eine sehr unzureichende quelle

Alice.
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Beitrag von Alice. » 17. Nov 2018 17:36

Durkheim wollte herausfinden, woraus eine Religion bzw. eine Gesellschaft im Grunde besteht/was sie ausmacht und zusammenhält(er war Soziologe). Zu diesem Zweck hat er den australischen Totemismus untersucht, da er dort eine primitive Form (seine Wortwahl, nicht die meine) der Gesellschaft vorfand. An dieser Gesellschaft und dem Totemismus wollte er die Ursprünglichkeit erkennen und diese Grundzüge dann auf moderne Religionen übertragen. Seiner Meinung nach brauchte es dazu eine primitive Gesellschaft, die nicht durch Entwicklung sozusagen verfälscht wurde.
Er nutzte den Totemismus also exemplarisch um folgend auf komplexere Formen des gesellschaftlichen Lebens zu schliessen.

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Lee
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Beitrag von Lee » 17. Nov 2018 17:37

gibts jetzt die Fragen, oder ist für dich alles beantwortet? :D
Muh!

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