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Bauern, Land von Uta Ruge

Verfasst: 14. Apr 2021 13:24
von hansel
Oder:
Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang...

"Das interessiert doch keine Sau mehr, wie wir auf dem Land leben und uns abmühen, wir sind nur noch die Vergifter und Vernichter und Tierquäler"
sagte der Bruder der Autorin, als sie ihm von ihrem Vorhaben erzählte, ein Buch über das Leben auf einem Bauernhof im norddeutschen Moor zu schreiben.
Nun, mich interessiert das, habe das Buch gekauft und gelesen. Mit Gewinn.
Auch wird sie dem hochtrabenden Untertitel:"....
meines Dorfes im Weltzusammenhang", erstaunlich gerecht.
Kann ich wirklich empfehlen.

Verfasst: 14. Apr 2021 14:41
von illith
bisschen mehr Info?^^

so klingt das erstmal ziemlich nach der üblichen bäuerlichen pathetischen Selbstmitleidschiene..

Verfasst: 14. Apr 2021 15:54
von Shub-Niggurath
Hier wachsen Weizen, Roggen und Sorgen. Bewässert von meinen Tränen. (You gotta get behind the mule in the morning and plow!)

Verfasst: 14. Apr 2021 16:06
von Akayi
Mit einer Hand die gegerbt war von der Arbeit auf der Scholle, rissig und aufgebrochen wie die Krume in den unerbittlichen Sommermonaten, wischte er sich eine Träne von der Wange und berichtete von der veganen Familie die ihn am Vormittag bei der Arbeit angespuckt hatte. "Tiermörder" hatten sie ihn genannt. Ausgerechnet ihn, der er geholfen hatte 48 Generationen Schwarzferkel auf die Welt zu bringen. Er tat mir Leid. Hier starb nicht nur ein Hof, hier starb ein Stück Menschlichkeit.

Verfasst: 14. Apr 2021 16:09
von Curumo
Agrarlobby zwar fast so stark wie die Abgasmafia, aber eben leider nur fast. Kastenstandverbot und Umweltschutzrichtlinien = Leibeigenschaft!!!

Verfasst: 14. Apr 2021 16:24
von Lovis
@Akayi: Ist das ein Auszug aus dem Buch oder hast du dir das ausgedacht?

Verfasst: 14. Apr 2021 16:30
von Akayi
Das ist aus meiner bald erscheinenden Antologie Bauernland.

Verfasst: 14. Apr 2021 16:31
von hansel
Geburt und Kindheit auf einem Bauernhof haben ihr wohl genügend Kenntnis vom Gegenstand ihres Buches verschafft, andererseits ermöglichten das weitere Leben in der Großstadt und im Ausland sowie Recherchen ihr einen ausreichenden Abstand für eine gewisse Objektivität (sie arbeitete u. a. auch für die taz)
Sie versucht mit dem Buch einen gewissen Brückenschlag zwischen Stadt und Land.
Lest wenigstens die Rezensionen, bevor ihr Wertungen abgebt über ein Buch, das ihr nicht kennt und eine Lebensweise die ihr (offenbar) nicht versteht.
Audiatur et altera pars...

Verfasst: 14. Apr 2021 16:34
von Akayi
hansel hat geschrieben:
14. Apr 2021 16:31
Audiatur et altera pars...
Sag das den Ferkeln.

Und natürlich verstehe ich die Lebensweise. Ich finde sie nur dumm.

Verfasst: 14. Apr 2021 16:34
von Shub-Niggurath
Ich glaube ich träume, lauter scheiß Bäume
Und sie umsäumen eine Bauernhofsscheune
Ich muss kotzen, wenn ich ein Pferd seh'
Ich brauche Kaugummi, ich brauche Fernseh'n
Und mich führt niemand auf Holzwege
Ich muss wieder in den Lift, zurück auf die Rolltreppe
Das grelle Neonlicht vernichtet jede Finsternis
Ich bestelle etwas Noppenschaum im Internet
Crystal Meth, Synthetik-Ästhetik
Die Natur ist mein Feind auf ewig
Tankstellendämpfe, schmelzendes Plastik
Geschmacksverstärker - ich bin ein Stadtmensch
(Koljah)

;)