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Verfasst: 4. Apr 2020 16:12
von Sphinkter

Verfasst: 4. Apr 2020 16:39
von human vegetable
Stimme zu, in meinem vorigen Post hätte ich exakterweise von zu viel viszeralem Fett statt pauschal von Übergewicht sprechen sollen.

Dass "Apfel-Typen" gesundheitlich bedrohter sind als "Birnentypen" wird ja schon seit Jahren posaunt - eine Konsequenz davon ist, dass der Bauchumfang als Warnzeichen daher aussagekräftiger ist als der BMI. Ein noch präziseres Instrument ist der sogenannte ABSI ("a body shape index"). Dazu gibt es einen online-Rechner, siehe hier: ABSI beats BMI!

Verfasst: 4. Apr 2020 17:18
von illith
wobei ich glaube, dass Bauchumfang auch etwas schwierig bzw irreführend sein kann:
wenn ich ohne Spannung dastehe, sehe ich zB etwas schwanger aus - trotz guten Bauchmuskeln und moderatem Gewicht (und schmaler Taille). ich bin mir aber ziemlich sicher, das ist nicht viszerales Fett, sondern mein weiches Bindegewebe und so, das meine Eingeweide nicht vernünftig in place hält.
anderfalls könnte ich den Bauch ja nicht konkav einziehen, oder? :D

Verfasst: 4. Apr 2020 19:51
von human vegetable
Das stimmt, Messung des Bauchumfangs ist kaum zu standardisieren. Dennoch, ich denke so grob sieht man schon mit dem Blick in den Spiegel wo man steht, ob man eher "Apfel" oder "Birne" ist.

Denke auch, dass die gefährdeten Menschen eher die mit "Bierbauch" sind, wo der Bauch so richtig rund und prall vorsteht und eben nicht eingezogen werden kann. "Love handles" (Fettröllchen um Bauch und Hüften) hingegen sind subkutanes Fett.

Verfasst: 1. Mai 2020 10:52
von Sphinkter
Vielleicht nochmal zur Barnards Study:
Ich glaube, da ist einiges aus dem Ruder gelaufen, denn nach Woche 22 hatte die Vegan Gruppe die besten Werte. Am Ende nach 74 Wochen waren die Erfolge in der vegan Gruppe fast aufgebraucht.
Anhand der Ernährungsprotokolle sieht man in der "Vegangruppe" die Aufnahme von Cholesterin.
Das zeigt mir, dass die Vegangruppe sich nicht 100% an die Vorgaben gehalten hat.
Immerhin wurden 36mg Cholesterin gegessen auf 1000 kcal, so ca. 70g Fleisch am Tag.
Also unterstelle ich mal, die vegane Gruppe hat einer sehr lasche Umsetzung gefahren. Auch sind
22% Fett nicht Very Low Fat und 5% SFA spricht nicht für Obst, Gemüse, Vollkorn und Hülsenfrüchte, sondern für tierische Produkte.

Dabei waren die Ergebnisse in KW 22 vielversprechend..die vegane Gruppe hatte eine durchschnittliche Reduzierung des Nüchternblutzucker "Fasting plasma glucose" von 163 auf 128 (mg/dl). Ab einem Wert von ≥ 126 mg/dl spricht man von Diabetes. Der Nüchternblutzucker "Fasting plasma glucose" konnte somit in 22 Wochen um −35.5 Einheiten gesenkt werden, sodass die Teilnehmer im Durchschnitt vor dem Eingang des prädiabetes Bereich angekommen waren. Zusätzlich sank auch der Hämoglobin Hb A1c Wert von 8,0 auf 6,8 (Normalbereich bis 6,5%).

Ich halte mal fest: Vollwert Vegan Low Fat funktioniert bei Diabetes Typ 2. Aber nicht durch eine Verstopfung der Zellen durch Tierprodukte, sondern durch ein Kaloriendefizit, dass sich bei Very Low Fat auch ad libitum, wenn man die Empfehlungen auf Hülsenfrüchte und Gemüse legt, umsetzen lässt. Es geht nicht um einen Freischein von Tonnen an weisse Reis, Bananen und Zucker.
Die Vegangruppe erreichte so anscheinend ohne Diät ein Kaloriendefizit und konnte Körperfett abbauen, was wiederum zu einer besseren Insulinsensivität führte, den Blutzucker runterbrachte und den Langzeitzucker verbesserte. No Magic, aber eine brauchbare Intervention, um ohne grosse Diät und Qual Körperfett zu reduzieren. Ich sehe es an mir selbst, die einzige "Diät", die sich für mich nicht nach Lebensqualität Einbusse anfühlt, ist Very Low Fat. Fett hat nunmal mit 9 Kcal je Gramm die höchste Energiedichte und das meiste Potential in ein Defizit zu kommen, bei Restriktion.

Verfasst: 1. Mai 2020 11:42
von vegabunt
human vegetable hat geschrieben:
4. Apr 2020 19:51
....und eben nicht eingezogen werden kann.
Spiegeltest gerade noch so bestanden! Human, du hast meinen Tag gerettet, ich fühle mich gleich wieder topfit und gesund!! :laugh:

Das restliche Fett, das ich noch trage, ist definierter Aromaträger und dient als erweiterte erotische Nutzfläche. :mg:

Verfasst: 24. Jul 2020 20:59
von Sphinkter
Weisser Reis erhöht das Risiko für Diabetes Typ 2

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3024208/

"The pooled relative risk (95% confidence interval) of type 2 diabetes comparing ≥5 servings/week with <1 serving/month of white rice was 1.17 (1.02, 1.36). "

Hört sich ja krass an.

RR 1.17, also 17% erhöht.
Die Wahrscheinlichkeit dieses Jahr an Diabetes 2 zu erkranken liegt rechnerisch bei 0,6%.
Das wäre dann gigantische 0,7%.

Das ist natürlich wieder eine grandiose Schlagzeile und Studie. Wenn ich schlank bin, Sport mache, Blutdruck top etc. dann ist die Wahrscheinlichkeit für DM 2 bei Null, 17% RR da drauf, ist immernoch 0.

Verfasst: 25. Jul 2020 08:04
von Sphinkter
Geil
Conclusions: Higher rice consumption was not substantially associated with a higher risk of T2D in this Chinese population.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30535795/
We observed an increased lieklihood of T2DM associated with high white rice intake among residents of Tehran
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28137245/

Grossartig...such dir was raus.

Verfasst: 25. Jul 2020 10:51
von Sphinkter
human vegetable hat geschrieben:
20. Feb 2020 18:23
"taking a vacation from diabetes" -
Irgendwie kapier ich es nicht. Sind es jetzt 2400 kcal auf der Rice Diet, 1000 kcal oder 400 bis 800 Kcal für den ersten Monat....so verwirrend.

@human vegetable Ideen?

Verfasst: 26. Jul 2020 14:26
von Sphinkter
So Spoiler für das Buch "Mastering Diabetes".

Grün viel essen, gelb wenig essen, rot besser nie essen.

Das war es.
Warum sie Kempner erwähnen, aber Zucker und weissen Reis auf die rote Liste setzen, konnte ich nicht nachvollziehen. Ich bin bis heute auch skeptisch, dass die Patienten von Kempner wirklich 500g Reis und Zucker jeden Tag gegessen haben. Ich lese was von 400 bis 800 kcal Diäten und dann 1000 kcal.