Darmpilz Infektion mit Candida albicans

nancy

Beitrag von nancy » 10. Apr 2017 19:07

Bei diesem super Wetter kannst du dir selbst Brenneseln Pflücken, und trocknen. Und was es Guarana angeht bin ich mir jetzt nicht so sicher das es gegen Pilzinfektion gut ist. Ein guter Wachmacher auf jeden Fall.

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Beitrag von A0000001A » 18. Apr 2017 18:31

Hallo,
sorry war länger nicht hier.

Also die übliche Vorgehensweise ist eine Medikamentenbehandlung (meist homöopatisch, aber auch einige richtige Medikamente wie z.B. Nystatin dabei, also ein Antimykotikum), und dazu parallel eine absolute Nahrungseinschränkung. KEIN Zucker, KEIN Weißmehl, KEINE Hefe usw .... fast alles, was überall so drin ist.
Man gewöhnt sich aber nach 1-2 Wochen dran und kann damit umgehen.

Die Medikamentenbehandlung ist Standard, aber es gibt viele die das bedenklich finden. Die Anti-Pilz-Medikamente töten den Pilz ab, das hat den Nachteil dass dieser sich "umwandeln" kann und die Darmwand durchbrechen kann (also quasi flüchtet) und sich dann im Körper breitmacht, außerdem gelangen viele Giftstoffe in den Darm, wenn der Pilz auf die harte Tour gekillt wird.
Zudem gehören die Pilze zum Darm und der Körper verhindert die ungesunde Ausbreitung dieser Pilze normalerweise auf natürliche Weise. Vermehren sich diese stark und gewinnen die Überhand, dann hat man das Candida-Problem, dass dann zu entsprechenden Symptomen führt.

Viele Heilpraktiker und Homöopathie-Freunde raten daher zu einer "softeren" Zurückdrängung des Pilzes.
Zu den stark antimykotisch wirkenden Lebensmitteln gehören unter anderem Knoblauch, Kokosöl, Granatäpfel, Oregano(-öl).

Chemiekeule hin oder her, um eine krasse Ernährungsumstellung für 6-8 Wochen kommt man nicht hin, wenn man Erfolge erzielen will.
Zucker, Weißmehlprodukte und Fast Food gehen garnicht, und wenn man auf sowas achten muss, dann merkt man erst mal wo das überall drin ist ...

Zu mir selbst: Ich bin jetzt in Woche 5 (glaub ich) und denke mal ich hab ihn ganz gut in den Griff bekommen.
Ich fühle mich allgemein besser, bin weniger müde, Stuhl hat sich deutlich gebessert. Mal sehen, was die Stuhlprobe demnächst ergibt. Kann nur hoffen dass ich den Mist losgeworden bin.



@ illith: Kartoffeln.. ja, versteh ich auch nicht so recht. Wie man so liest, handelt es sich wohl um "komplexe" Kohlenhydrate, die der Pilz nicht verwerten kann.
Man soll sie auch nur in Maßen essen und nicht zum Grundnahrungsmittel werden lassen in dieser Phase.
Zumindest aber stehen sie überall auf der Liste der erlaubten Lebensmittel.
Leben und leben lassen, argumentieren viele ... und meinen damit leider meistens nur sich selbst.

hansel
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Beitrag von hansel » 18. Apr 2017 19:07

A0000001A hat geschrieben:Hallo,
sorry war länger nicht hier.

Also die übliche Vorgehensweise ist eine Medikamentenbehandlung (meist homöopatisch, aber auch einige richtige Medikamente wie z.B. Nystatin dabei, also ein Antimykotikum),....
Der Teil in den Klammern ("auch richtige Medikamente") lässt mich irgendwie schmunzeln
Die Medikamentenbehandlung ist Standard, aber es gibt viele die das bedenklich finden.
Ja, vor allem wenn "nur" ein Pilzbefall nachgewiesen ist (den haben mind. 50% der Bevölkerung im Darm) und keine eindeutig darauf zurückzuführende Erkrankung.
Zudem gehören die Pilze zum Darm und der Körper verhindert die ungesunde Ausbreitung dieser Pilze normalerweise auf natürliche Weise.
Wie wahr
Vermehren sich diese stark und gewinnen die Überhand, dann hat man das Candida-Problem, dass dann zu entsprechenden Symptomen führt
, die aber auch durch sehr viele andere Umstände bedingt sein können.
Mal sehen, was die Stuhlprobe demnächst ergibt. Kann nur hoffen dass ich den Mist losgeworden bin.


Ich fürchte: Nein...
Macht aber nix:
Candida ist eine Gelddruckmaschine für Ärzte und HP aber stellt bei gesunden Personen normalerweise kein Problem dar. Und wenn doch, sollte man nach der Ursache einer möglichen Immuninkompetenz fahnden.

Etwas älter, gilt aber heute noch:
http://www.dr-moosburger.at/pub/pub041.pdf

Nicht ganz so alt aber aufwändiger zu lesen:
http://www.apug.de/archiv/pdf/bgbl_methkom_candida.pdf

Kleiner Auszug daraus:
Die zuweilen behauptete Assoziation
zwischen einer intestinalen
Candida albicans-Besiedelung und auch
bei Gesunden häufig auftretenden Darmbeschwerden
(z.B.Blähungen und Durchfälle)
oder Beschwerden, wie sie beim
Reizdarmsyndrom auftreten, ist durch
Studien nicht ausreichend belegt. Dies
gilt mehr noch für unspezifische Befindlichkeitsstörungen
und Allgemeinsymptome,
die mit hoher Inzidenz in der Bevölkerung
auftreten, so dass zwischen
positiven Candidabefunden und diversen
Beschwerden häufig Koinzidenzen
bestehen können, denen keine kausalen
Ursache-Wirkungsbeziehungen zugrunde
liegen.
Zuletzt geändert von hansel am 18. Apr 2017 19:36, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag von illith » 18. Apr 2017 19:12

A0000001A hat geschrieben:eine Medikamentenbehandlung (meist homöopatisch
das ist ja ein widerspruch in sich...

A00, alle kohlenhydrate, die kein zucker (und ich vermute keine ballaststoffe) sind, sind komplexe kohlenhydrate - das ist einfach nur stärke, also brot, nudeln, reis...

da mich der vermeintliche widerpruch mit den den kartoffeln interessiert hat, hatte ich die fragestellung in ide veganismus-ohne-esoterik-gruppe auf FB getragen, wo sehr viele kompetente (fach)leute unterwegs sind.
da wurde sich allgemein skeptisch geäußert bzgl dieses no-carbs-ansatz.
als der unterschied bei kartoffeln wurde da immerhin die glykämische last genannt, die bei kartoffeln wohl besonders niedrig sind (treiben also den blutzuckerspiegel nicht so schnell hoch)
Linda, die dort auch ist, hat oft sehr interessante artikel zum thema ernährung und auch zu candida: http://alimonia.net/die-luegen-der-medi ... tun-kannst
(hab den nur überflogen und es trifft auch nciht alles auf deine lage zu, siehe ernährungsempfehlungen)

davon ab freut es mich natürlich zu hören, dass es dir besser geht, wodurch auch immer das jetzt im einzelnen bedingt sein mag!
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Beitrag von A0000001A » 18. Apr 2017 20:37

Hallo ill,
ja bin da auch nicht der Experte. Musste mich verlassen auf das was meine Ernährungsberaterin mir ans Herz gelegt hat, und was ich auf zahlreichen Internetseiten zum Thema Candida Behandlung gelesen habe ...
mit homöopatische Medikamene meine ich z.B. sowas
https://www.myrrhinil.de/
vl. ist "Medikament" der falsche Ausdruck... für mich sind Pillen halt Medikamente ;)

Nur Nystatin ist halt echt harter Stoff, und mit Ampho-Moronal kam ich auch nicht gut klar.
Hatte plötzlich Schluckbeschwerden und Fremdkörpergefühl im Hals bekommen.... alles checken lassen, nix .... hab dann mal bei Ampho-Moronal ähnliche Nebenwirkungen im Beipackzettel gelesen und es abgsetzt und seit dem sind die Beschwerden fast wieder weg.

Zusätzlich nehm ich mir die "natürlichen" Hausmittel wie oben aufgezählt (Knoblauch etc.) sehr zu Herzen.
Will eig. weg von dem Chemie Zeug ... ist auch sicher nicht vegan :oops:
Leben und leben lassen, argumentieren viele ... und meinen damit leider meistens nur sich selbst.

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Beitrag von hansel » 18. Apr 2017 22:08

Auf die Gefahr hin, geteert und gefedert (wäre das vegan?) zu werden, behaupte ich mal:
Eine auf Candida zurückführbare ERKRANKUNG ist bei dir NICHT nachgewiesen. Es sei denn, bei dir ist eine Darmspiegelung mit Gewebeentnahme vorgenommen worden, nach der dann histologisch eine entsprechende Entzündung bewiesen worden ist.
Ein alleiniger Nachweis von Hefezellen auch in größerer Zahl (wie hoch war die übrigens?) aus einer Stuhlprobe ist NICHT ausreichend, da sie bei den meisten von uns den Darm besiedeln.

Und auf Grund dieser mickrigen Beweislage solltest du Nystatin und Amphotericin B nehmen?
Mir fehlen die Worte.
(Nebenbei: Diese Medikamente sind schon vegan, da selbst aus Pilzen gewonnen. Sollten aber wirklich nur bei einer PilzERKRANKUNG genommen werden.
Myrrhinil ist übrigens nicht homöopathisch)

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Beitrag von A0000001A » 18. Apr 2017 22:14

Hallo hansel,
danke für deine Hinweise, das erschüttert mich etwas.
Ich hatte 3 Stuhlproben abgegeben. Eine zeigte 10.000 Pilzkulturen, die nächste 100.000 und die dritte 1 Million.
Laut Ernährungstante wäre 1 Million ein extrem hoher Wert.
Jetzt kommt aber dazu dass die Kotproben von mir wohl unsachgemäß gelagert wurden (Arzthelferinnen hatten mir keine Hinweise gegeben). Hatte die bei Zimmertemperatur gelagert, die älteste dürfte bei Abgabe ca. 4-5 Tage alt gewesen sein, die jüngste 1 Tag.
Jetzt ist ja quasi nicht ausgeschlossen, dass die mit 1 Million die älteste war und der Wert so hoch war weil die Probe schlecht gelagert wurde und zu alt war ? (sterben die in dem Fall ab oder vermehren sich?)

Konkrete Beschwerden hatte ich nicht, war ein "Zufallsbefund" weil ich mich mal ganz durchchecken lassen wollte (hatte ein schlechtes Körpergefühl und dauerhaftes Unwohlsein)
Symptome lediglich starke Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Depression (können aber auch von wo anders her rühren), sowie schlechter Stuhl und Blähbauch.
Seit ich die Therapie mache haben sich diese Symptome etwas verbessert, vor allem der Stuhl ist top.
Stuhl und Blähbauch Verbesserung könnte natürlich auch von zuckerfreier Ernährung kommen, da ich generell Fructose-Intoleranz Probleme habe und ich in den letzten 1-1,5 Jahren glaubt, diese im Griff zu haben (begünstigt soweit ich weiß auch Candida da Zucker im Darm nicht richtig verarbeitet werden)

Jetzt bin ich in einer Zwickmühle - ich habe ja selbst schon viel negatives gehört über die Medikamente - auf der anderen Seite will ich den Behandlungserfolg nicht riskieren.
Was würdest du mir konkret empfehlen, hansel? Absetzen, Diät weitermachen ?
Leben und leben lassen, argumentieren viele ... und meinen damit leider meistens nur sich selbst.

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Beitrag von hansel » 18. Apr 2017 23:26

1 Million (10^6) Hefen/g Stuhl bewegt sich zwar schon im höheren Bereich, es kommt aber nicht auf die Zahl an, sondern auf den Zustand des Patienten. Bei Immungeschwächten ( z.B. nach Transplantationen) können schon 10.000 fatal sein.
Ich zitiere mal den Gastroenterologen Thomas Rösch vom UKE (Eppendorf):
"Die Entwicklungen um die Pathogenität von Pilzen im Darm und ihre pathogenetischen Effekte in den Schlagzeilen der einschlägig interessierten Laienpresse der vergangenen 10 Jahre, insbesondere in von kommerziellen Aspekten getragenen Publikationen bis hin zu Selbsthilfegruppen der „Pilzgeschädigten“ tragen etliche Charakteristika einer Massenhysterie."

Bis zu dem Nachweis einer PilzERKRANKUNG würde ich keinesfalls Nystatin oder Amphotericin nehmen.
Diätetisch wird zu ballaststoffreicher aber zuckerarmer Kost geraten, wobei sich der Pilz wohl davon nicht sonderlich beeindrucken lässt. Er ist eben auch ein "normaler" Darmkeim.
Angeblich können auch die diversen Lactobacillus - Arten, (z.B. L. acidophilus) die Hefenzahl reduzieren.
Aber auch mit diesen "Probiotika" wird viel Schindluder getrieben.

So schwer es fällt: Ich würde das alles ignorieren und nach anderen Ursachen für deine Beschwerden suchen. - Aber locker und nicht krampfhaft.

Ganz gute Zusammenfassung:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/67172 ... nserregern

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Beitrag von A0000001A » 19. Apr 2017 12:00

Da ich jetzt seit 4 Wochen diese Medikamente nehme, werd ich dann wohl Nystatin mal absetzen. Amphomoronal ist ja schon abgesetzt.
Die Darmbakterien und div. harmloseren Sachen wie Myrrhinil oder DarmInForm Multi kann ich ja noch ne Weile weiternehmen, das geht denke ich eher in Richtung Darmsanierung (oder sehe ich das falsch?). Würde ich dann aufhören wenn die Packungen alle sind, in ca 1-2 Wochen und es dann ausklingen lassen.
Die zuckerarme Ernährung möchte ich generell fortführen, das ist Teufelszeug in großen Mengen.
Ansonstrn nehm ich derzeit noch VitD und Zinkcitrat, sowie B12.
Leben und leben lassen, argumentieren viele ... und meinen damit leider meistens nur sich selbst.

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Beitrag von hansel » 19. Apr 2017 19:43

A0000001A hat geschrieben: Die Darmbakterien und div. harmloseren Sachen wie Myrrhinil oder DarmInForm Multi kann ich ja noch ne Weile weiternehmen, das geht denke ich eher in Richtung Darmsanierung (oder sehe ich das falsch?).
Den Begriff "Darmsanierung" gibt es in der Medizin eigentlich nicht.
Dazu müsste man erst mal wissen, was einen "gesunden" Darm wirklich ausmacht.
Die Zusammensetzung der Darmflora kann (jedenfalls im Dickdarm) extrem variabel sein, ohne dass Abweichungen gleich ein Krankheitswert zukommen muss. Man würde also an Parametern rumschrauben, ohne den Ausgangswert oder den "Normalzustand" zu kennen. Glücklicherweise greifen die meisten Mittel nicht wirklich in das Biotop des Dickdarms ein.
Im Dünndarm, der sowohl mengen- als auch artbezogen eine sehr viel geringere Besiedlung aufweist, kann eine Fehlbesiedlung dagegen eher ein Krankheitswert bedeuten. Das zu diagnostizieren ist jedoch entweder sehr aufwändig (Dünndarmspiegelung mit Probenentnahme) oder nicht sehr spezifisch (Atemtests).

Zu den in letzter Zeit z.B. bei Reizdarmsyndrom propagierten Diäten wie Low-FODMAP kann ich nicht viel sagen. Das wäre vielleicht einen Versuch wert, allerdings erst nach einem Atemtest.
Auf jeden Fall möchte ich bezweifeln (kann es aber auch nicht ausschließen), dass Candida albicans die Ursache deiner Beschwerden darstellt.

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