Darmprobleme und Maßnahmen

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Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » 11. Aug 2020 11:11

Du kannst Kartoffeln auch küchenfertig kaufen (Metro)
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 11. Aug 2020 11:18

Fällt mir extrem schwer, dir Tipps zu geben, weil ich nicht weiß, was du verträgst. Fang mit Lebensmitteln an, die in der Vergangenheit unproblematisch waren.

Ebenso problematisch: Eine Eliminationskost leitet dazu an, Lebensmittel lediglich in "verträglich" und "unverträglich" einzuteilen. In der freien Wildbahn gibt es aber noch andere Einflüsse: Wie viel man von einem Lebensmittel isst, welche anderen Lebensmittel man dazu isst, und wieviel man insgesamt isst. Weil sich die Antworten auf diese Fragen während des Alltags und während einer Eliminationskost evtl. stark unterscheiden, können die Ergebnisse der Eliminationskost oft nicht 1:1 in den Alltag übertragen werden.

Insofern Vorsicht und nicht zu viel erwarten.

Vielleicht ist es gerade eine gute Idee, nicht mit einer superstrengen Monokost zu starten, sondern mit einer Handvoll Lebensmitteln wie oben von dir vorgeschlagen. Solltest du dann immer noch Symptome haben, kannst du weiter schieben und tweaken. Ein Problem könnte sein, dass du die wenigen dir erlaubten Lebensmittel in wesentlich größeren Mengen als im Alltag zu dir nimmst, um deinen Energiebedarf zu decken. Da könnte es dann sein, dass ein in alltäglichen Mengen verträgliches Lebensmittel während der Eliminationsphase negativ auffällt.

Selber fahre ich im Moment sehr gut damit, meine Proteinaufnahme mit Konzentraten auf täglich insgesamt 120-150 g zu pushen - das macht mich dermaßen satt, dass ich meine Energieaufnahme insgesamt auf deutlich unter 2000 kcal drücken kann. Und das wiederum entlastet meine Verdauung immens. Ohne den Proteinpush läge ich wohl bei knapp 3000 kcal, um nicht von Hungergefühlen geplagt zu werden.

So oder so, Ärmel hochkrempeln und loslegen. Dein Mindset sollte etwa das von Thomas Edison sein, der jedes Scheitern nur als einen weiteren Schritt zum letztendlichen Erfolg sah. Wichtig ist, dass du alles supergut dokumentierst, damit du jedes mal wenn du Symptome bekommst nachvollziehen kannst, was der höchstwahrscheinliche Auslöser war. Nur so kommst du weiter, und wenn du eine neue eindeutige Zuordnung treffen kannst geht es dir in dem Moment vielleicht schlecht, aber du hast was gelernt und kannst dich freuen, dieses Fettnäpfchen in Zukunft auslassen zu können.
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illith
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Beitrag von illith » 11. Aug 2020 12:19

Sphinkter hat geschrieben:
11. Aug 2020 09:39
illith hat geschrieben:
11. Aug 2020 00:02
aber Sorbit und Fruktose ist gecheckt?
Nein, ich habe noch gar nichts testen lassen.
ööh ok, das macht mich jetzt etwas baff.
ich bin auch sehr skeptisch bzgl der Arzt-Gilde, aber bei deinem offensichtlichen Leidensdruck wäre doch das absolut Naheliegendste, bestimmte Basics abchecken zu lassen.
besagte Person hatte wie gesagt jahrzehntelang Leidensdruck und jetzt innerhalb von Tagen und Wochen tritt sofort Besserung ein! und wie gesagt, das hätte sie NIEMALS selber rausfinden können.
zB kann in ihrem Fall beim selben Lebensmittel den entscheidenden Unterschied machen, welche Jahreszeit ist, wie das gelagert wurde und noch zig andere Faktoren.

ich hab den Fruktose-Test btw zweimal gemacht, da hat sich überhaupt gar nichts getan.
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 11. Aug 2020 12:41

Wenn es wirklich nur die Kaugummis waren, hätte die Person ja einfach mal die Kaugummis ein paar Tage weglassen können, dann hätte sie höchstwahrscheinlich schon eine Besserung gemerkt. Habe eine ähnliche Geschichte (ebenfalls Sorbitunverträglichkeit) irgendwo als Fallbericht in den Medien gelesen, da war die Verbesserung nach Weglassen der zuckerfreien Lutschbonbons ebenfalls nah an der wundersamen Spontanheilung.

Und darin zeigt sich das Dilemma: Viele unter Unverträglichkeiten leidende Menschen essen ständig das gleiche, weil sie Angst haben, andere Lebensmittel nicht zu vertragen. Wenn sich in den kleinen erlesenen Kreis der als verträglich gelabelten Produkte aber erstmal ein blinder Passagier eingeschmuggelt hat, dann sind sie gef*ckt. Weil sie ihren Speiseplan nicht großartig variieren, kann der sie dann lange Zeit begleiten und ihnen schwerste Probleme machen.

Um nicht in diese Falle zu gehen, sollte man seine Kost und wenn auch nur kurzfristig immer mal wieder komplett auf den Kopf stellen, neues ausprobieren und gerade täglich konsumierte Lebensmittel immer mal wieder ein paar Tage auslassen. Mag sein, dass es einem kurzfristig dann oft schlechter geht, aber mit der Zeit ist man immer besser in der Lage, trigger foods zu identifizieren. Wenn man wirklich immer nur das gleiche isst, wird man völlig betriebsblind und verliert jeden äußeren Bezugspunkt, d. h. man kann gar nicht mehr einschätzen, wieviel Völlegefühl, Gasbildung etc. nun "normal" sind.

Tests sind eine zweischneidige Sache: Einerseits kann man natürlich Glück haben wie die besagte Person, insbesondere wenn man eine "typische" Unverträglichkeit hat. Andererseits sind viele der angebotenen Tests Selbstzahlerleistungen, woran sich schon zeigt, dass es hier einen fließenden Übergang zwischen Schul- und Alternativmedizin gibt, die nicht wirklich wissenschaftlich abgesichert ist. Insbesondere Tests auf LebensmittelUVs sind extrem kontrovers, viele Fachorganisationen sprechen sich stark dagegen aus. Insofern ist hier schon ein mündiger und gut informierter Patient gefragt, um sich von einem geschäftstüchtigen Arzt, Heilpraktiker o. ä. nicht ausnehmen zu lassen wie eine Weihnachtsgans. Alles was übernommen wird und der Arzt für diagnostisch sinnvoll hält, würde ich bedenkenlos machen, aber wenn man diese rote Linie überschreitet tut sich ein Fass ohne Boden auf...
Zuletzt geändert von human vegetable am 11. Aug 2020 12:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von illith » 11. Aug 2020 12:46

also in diesem Fall waren es sicher nicht ausschließlich die Kaugummis - Sorbit ist ja in extrem vielen Sachen drin. aber die waren vermutlich der schwerwiegendste Posten, weil die Person die den ganzen Tag lang und jeden Tag gekaut hat.
... und gerade die sind vermutlich auch unter dem Radar durchgeflogen - Kaugummis *isst* man ja nicht^^

und ja, bei der Unverträglichkeitskiste gibt es viel shady Zeug - aber ich glaub diese Atemtests auf Sorbit/Fruktose/Laktose sind doch ziemlich solide, oder?
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Beitrag von Sphinkter » 11. Aug 2020 13:07

illith hat geschrieben:
11. Aug 2020 12:19
ööh ok, das macht mich jetzt etwas baff.
ich bin auch sehr skeptisch bzgl der Arzt-Gilde, aber bei deinem offensichtlichen Leidensdruck wäre doch das absolut Naheliegendste, bestimmte Basics abchecken zu lassen.
Ich weiss, das es nicht verständlich ist. Aber meine Erfahrungen sind extremer Natur. Ich weiss die Notfallmedizin sehr zu schätzen. Aber ausser bei Notfällen, werde ich mich nicht mehr in die Hände von Ärzten begeben.
Das kann jetzt jeder halten wie er will, aber meine Entscheidung.

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Beitrag von Sphinkter » 28. Aug 2020 19:28

human vegetable hat geschrieben:
11. Aug 2020 12:41
..
Hey HV, aber auch die anderen.
Kann mir jemand erzählen, warum McDougall in seiner Eliminationsdiät nur Süsskartoffel, aber keine "normalen" Kartoffel drin hat?

Tieferer Sinn :kk:

https://www.drmcdougall.com/misc/2014nl ... ncases.htm

Ganz unter im Link

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 29. Aug 2020 05:53

Ohne da jetzt nochmal nachzustöbern würde ich drauf tippen, dass es ihm um das enthaltene Provitamin A geht.

Wenn man längere Zeit kein oder nur wenig frisches Obst und Gemüse isst, ist Vitamin A kritisch. Allerdings speichert sich Vitamin A gut, und bei kurzen Experimenten im Bereich von Tagen bis Wochen sollte eine Minderzufuhr unproblematisch sein.

In einzelnen Posts beschäftigt sich McDougall aber allen Ernstes mit länger andauernden (Süß-)Kartoffelmonodiäten, und da wäre das ein Thema.
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Beitrag von Sphinkter » 29. Aug 2020 09:23

Wer sich für die Eliminationsdiät interessiert, aus dem Buch von den Nelson Zwillinge von Mcdougall und Barnard zusammengestellt.

Rice, especially brown rice.

Cooked green vegetables, such as broccoli, spinach, Swiss chard, lettuce, collards, string beans, asparagus, spinach. Cooked yellow and orange vegetables, such as carrots or sweet potatoes, beets, beet greens, chard, artichokes, celery, summer squash.

Cooked noncitrus fruits, such as apricots, berries, cherries, cranberries, papaya, plums, prunes.

Drink only plain water or carbonated water, such as Perrier.

Avoid all other beverages, including coffee and teas of any kind. We want to err on the side of caution. Salt is the only condiment allowed—this means no salad dressings, lemon juice, mustard, vinegar, sugar, or other condiments.

Bei Kaffee wäre ich raus, ansonsten bin ich gerade am Überlegen das mal durchzuziehen.
1 Monat ist wohl so dass Minimum, bevor man neue Lebensmittel einführt und die in grossen Mengen.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 29. Aug 2020 10:28

Was wäre denn dein Ziel? Nach deinen Wasserstandsmeldungen haben sich deine Verdauungsprobleme doch schon wesentlich reduziert.
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