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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 4. Jul 2020 15:15

Passt hier vielleicht gerade noch rein, weil Soja schon öfters angesprochen wurde: Neues Video von Niko Rittenau zum Thema.


Neben detaillierter Widerlegung der angeblichen Gegenargumente gegen Soja-Konsum liefert Niko hier aber auch eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der Idee der "Antinährstoffe" und legt nahe, dass viele der so titulierten Kandidaten völlig zu Unrecht verunglimpft werden.
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 4. Jul 2020 15:25

human vegetable hat geschrieben:
4. Jul 2020 12:02
Hast du schonmal versucht, mehr Kalorien über fettreiche pflanzliche Produkte wie Nüsse, Kerne, Avocados, Oliven etc. zuzuführen, dazu ein bisschen Gemüse (möglichst Salat und andere nicht-blähende Sorten) und Sojaprodukte wie Tofu?
Mein Low Carb Versuche sind leider alle missglückt.
Ich habe immer viele Nüsse ins Programm genommen, etwas Öl und Hummus. Die Nüsse haben immer wieder "verlässlich" zur Verstopfung des Todes geführt.
Ich war dann immer wieder froh auf meiner Vollwert Low Fat Ernährung, dass der Output so wunderbar war. Leider auch viel Gas.

Die einzige Portion wäre vielleicht eine Variante mit vielen Ölen, Kichererbsennudeln (die vertrage ich recht gut) und viel Gemüse. Ggf. Tofu. Das könnte so eine Art Low Carb bis 200g Carbs am Tag werden. Weit weg von Keto, aber eher Low Carb.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 4. Jul 2020 17:45

Wenn du einzelne Lebensmittel kennst, mit denen du gut klarkommst, würde ich auf den systematischen Überbau pfeifen und darauf meine Ernährung aufbauen.

Mag sein, dass das Ergebnis makro-mäßig dann weder low fat noch low carb ist, aber darauf kommt es meiner Meinung nach nicht an. Am wichtigsten ist, dass der Hauptteil der Energie durch halbwegs cleane pflanzliche Produkte kommt - und clean meine ich in dem Sinn, dass es keine sogenannten "CRAP foods" (calorie rich and processed, in Jeff Novicks Definition) bzw. "ultra-processed foods" sind.

Da gibt es eine ziemlich praktische Klassifikation, mit der sich Lebensmittel je nach Verarbeitungsgrad in vier Gruppen einteilen lassen: https://www.bbc.co.uk/food/articles/wha ... essed_food

Interessant: Selbst Gruppe 3 ist in Maßen völlig OK, nur Gruppe 4 sollte minimiert werden.

Folgender link ist auch nicht schlecht, geht einige Studien über UPF und deren Auswirkungen durch: https://www.health.harvard.edu/blog/wha ... 0010918605

Du hast zwar schon mehrmals die Twinkie diet erwähnt - ich denke aber, dass es langfristig kaum machbar ist, eine hochverarbeitete Kost zu essen und gleichzeitig nicht zuviel Energie aufzunehmen, denn die UPFs sind ja mit Absicht so gemacht, dass man sich überfrisst - und den Konzernen nebenbei die Taschen füllt.
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 4. Jul 2020 17:56

Super Input, lese das alles.
Bei der Twinkie Diet hat der Professor ja Mittags grosse Portionen Gemüse gegessen und einen Proteinshake. Ohne dies wäre die Nummer vielleicht aus dem Rudsr gelaufen.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 4. Jul 2020 20:03

Ah, wusste gar nicht dass er "geschummelt" hat. Naja, das erklärt einiges.
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illith
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Beitrag von illith » 4. Jul 2020 20:39

Gemüse als Cheat-Meal - auch gut :D
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Beitrag von Sphinkter » 5. Jul 2020 07:02

Ja. Erklärung: Am Mittagstisch wollte er seinen Kinder ein Vorbild bleiben und hat viel Gemüse gegessen.

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Beitrag von Sphinkter » 5. Jul 2020 07:42

human vegetable hat geschrieben:
4. Jul 2020 17:45

Interessant: Selbst Gruppe 3 ist in Maßen völlig OK, nur Gruppe 4 sollte minimiert werden.
Ich verstehe nie, wo man (weisse) Pasta, Reis und Weissbrot einsortieren soll. Oder noch ein Unterschied zwischen Weissbrot (Hoher GI) und Pasta (Mittlerer GI)?
Auswirkungen dieser Carbs aufs Mikrobiom?
Es wird soviel (von einander ab-)geschrieben, aber diese Frage bleibt offen.

Dr. Bulsiewicz vergleicht ja (weissen) Reis, Nudeln, mit Brot und Zuckerflocken.
Think white bread/rice/pasta and sugary cereals. These are not healthy carbohydrates!

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 5. Jul 2020 12:14

Natürlich ist diese Klassifikation mal wieder nur ein Modell, das die Realität vereinfacht und nicht 1:1 abbildet.

Wie ich es verstehe:
Gruppe 1 - weitgehend unverarbeitete, ganze Lebensmittel (da würde ich selbst Haferflocken noch dazuzählen - das ist so die Grenze)
Gruppe 2 - konzentrierte/extrahierte/aufwändiger zubereitete Lebensmittel (z. B. Öl, Fruchtsaft)
Gruppe 3 - Kombinationen von Lebensmitteln der Gruppe 2 (z. B. traditionell gebackenes Brot: Mehl, Hefe, Salz)
Gruppe 4 - Lebensmittel, denen zusätzlich noch künstliche Zusatzstoffe zugefügt wurden/die es in vorindustrieller Zeit gar nicht gab

Die von dir genannten Lebensmittel würde ich in Gruppe 2 einsortieren, da sie nur eine Zutat enthalten (bis auf Backwaren, wo Hefe etc. dazukommt - das wäre Gruppe 3).

Allerdings werden manche Unterschiede nicht wiedergegeben - z. B. kann der GI eines Lebensmittels aus Gruppe 1 durchaus höher sein als der eines anderen aus Gruppe 4.

Aber ich fürchte, wir kommen vom Thema ab. Deine Priorität ist ja die Verbesserung deiner Verdauungsprobleme, und dem würde ich erstmal alles andere unterordnen. Jetzt bin ich ja doch wieder dabei, einen "systematischen Überbau" zu rechtfertigen, der dich am Ende wieder in eine Sackgasse führt.

Nochmal, meine 2 ct:
- Iss' vor allem solche Lebensmittel, die du bekanntermaßen gut verträgst
- bevorzuge eher unverarbeitete und wenig energiedichte Produkte

Und noch meine 2 Hausmittel gegen Bauchschmerzen und Blähungen:
- zu Beginn der Mahlzeit 2-3 Tropfen Pfefferminzöl
- wenn möglich, in die Mahlzeit 1-2 TL Essigessenz einschmuggeln (für mich auch ein kulinarischer Vorteil)
In Kombination beruhigt beides meine Verdauung ungemein.
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Beitrag von human vegetable » 6. Jul 2020 13:00

Cooler Artikel über den derzeitigen Forschungsstand bzgl. Mikrobiom: https://getpocket.com/explore/item/how- ... -evolution

Die Frage, inwieweit eine Ernährungsumstellung ausreicht, um das Mikrobiom zu regenerieren, wird kontrovers diskutiert. In unbestimmter Zukunft werden vermutlich Präparate mit "ancestralen Mikroorganismen" zur Verfügung stehen, um fehlende Kulturen zu ersetzen.
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