Totale Verdauungsprobleme nach 4-6 Wochen der Umstellung?

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Rainer
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Beitrag von Rainer » 12. Apr 2016 12:57

Das Führen eines Ernährungstagebuchs erscheint mir sinnvoll, insbesondere ergänzt um die Angaben zur Heftigkeit der Beschwerden.
Den Essig würde ich vor dem Kochen von Hülsenfrüchten weglassen und stattdessen durch eine Messerspitze Natron ersetzen.
Probehalber würde ich Sojaprodukte durch Lupinenprodukte austauschen.
Nüsse und Saaten würde ich entweder ganz weglassen (die vertrage ich selbst auch nicht gut) oder zuvor mahlen, zB. in einer elektrischen Kaffeemühle.
Hoffentlich hilft's!
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Daydream
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Beitrag von Daydream » 12. Apr 2016 13:16

Hi,
als ich vor 2 Jahren von vegetarisch auf vegan umgestellt habe, ging das zuerst problemlos. Als ich aber anfing, viele Nüsse zu essen, hatte ich Blähungen übelsten Ausmaßes.
Dass es am Fett der Nüsse liegen könnte, kam mir nicht in den Sinn. Kaum habe ich die Nüsse weggelassen, war wieder Ruhe im Bauch :D . Egal was ich sonst gegessen habe, ob rohvegang, low carb etc... Nüsse ab und zu in normalen Mengen vertrag ich problemlos, aber diese Mengen damals (tgl. 200-300g) sind mir nicht bekommen.
Be the change, you want to see in the world.
Mahatma Gandhi

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Gerlinde
alte Scheier
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Beitrag von Gerlinde » 12. Apr 2016 22:22

Flo, die Ursache heraus zu finden ist eines,
Abhilfe kann man auch anderweitig unterstützen.

Es gibt entblähende Mittel, die physikalisch wirken, also nicht auf die Verdauung einwirken durch Enzyme &Co, sondern die Gasbläschen zum Platzen bringen.
Manche sind in Gelatinekapseln, sollten auch in einer anderen Formulierung vorhanden sein.
In der Apotheke kann man Dir sicherlich Rat geben.

Heftige Blähungen können auch auf Herz und Lunge drücken und sind daher mehr als nur lästig.

Es gibt auch einen relativ gut schmeckenden Tee, der hilft, es ist eine 3-Kräutermischung mit Fenchel und Kümmel, das dritte Kraut fällt mir gerade nicht ein.

Manche reagieren empfindlich auf Schwefel als Konservierungsstoff, dieser ist gerne in Trockenobst enthalten, muss aber deklariert werden.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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Wuseljule
Sonnenschein
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Beitrag von Wuseljule » 13. Apr 2016 04:33

Anis ist der dritte Bestandteil. Fenchel-Anis-Kümmel-Tee gibt's in jedem Supermarkt und tut meinem Bauch immer sehr gut.
Und alles ist jetzt. Es ist alles alles jetzt.

Flo90
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Beitrag von Flo90 » 13. Apr 2016 09:11

Hey,

habe die Threads/Links jetzt soweit durch und da auch keine leider keine anderen Ideen gefunden als die, die ich bereits ausprobiert habe.

An den Nüssen kann´s eigl. auch nicht liegen, habe ich auch früher schon gerne gegessen und idR esse ich da selten mehr als 1-2Handvoll, was bei meinen Händen etwa 50g entspricht, das würde ich jetzt also nicht als außergewöhnliche Menge bezeichnen.

Das mit dem Natron werde ich mal probieren, danke :) ...

Ansonsten führe ich schon seit Oktober (also seit Beginn des Trainings) ein ziemlich exaktes Ernährungstagebuch und genau das war ja die Ursache, weswegen ich irgendwann nicht mehr weiter wusste, woran es liegen sollte.
Denn es gibt einfach keine absolute Gemeinsamkeit, die an allen Tagen auftritt, an denen auch die Beschwerden ganz besonders sind. Mal verläuft der Tag mit Ernährung xy heftig, dann ess ich ein paar Tage später nochmal das gleiche und dann ist es eher moderat. Mal vertrag ich irgendwas gut, dann wieder gar nicht.
Deswegen dachte ich ja anfangs es läge am Obst oder am Soja, weil das idR eine der ersten Mahlzeiten bei mir am Tag war. Entweder eine Portion Obst (immer die Sorten, die ich sonst auch schon seit endlosen Jahren gegessen habe) oder ein Soja-Shake. Vollkommen egal was ich gegessen hab, 1-3h später geht die Sause los. Und an anderen Tagen wiederum deutlich weniger oder erst später.
Manchmal riechen die Dinger auch fast gar nicht, dann bin ich immer schon optimistisch und 2h später kommen dann wieder chemische Kampfstoffe der Güteklasse A raus...

Was ich jetzt aber seit rund 2,5 Wochen auch noch befürchte, dass es einen Einfluss auf alles hat, ist die Tatsache, dass ich mir durch mein Diäten und kcal-Einschränken vermutlich den Weg in eine Essstörung gebahnt habe, denn seit diesen 2,5 Wochen habe ich mittlerweile fast schon im 1-2 Tage-Rhythmus unglaubliche Fress-Attacken, in denen ich gut und gerne 2000-4000kcal reinfeuer, das alles innerhalb von 1-3h, schon beinahe mit totalem Kontrollverlust, ich spüre richtig wie ich fast durchdrehe und nur noch an Essen denke, ich höre nicht einmal auf wenn mir schon schlecht ist. Am Anfang hab ich dann noch versucht, das Ganze durch Hochfahren des Sportpensums am nächsten Tag wieder auszugleichen, sprich 3-4h im Gym bis zur völligen Erschöpfung platt gemacht, einfach nur damit der "Ausrutscher" wieder bereinigt wurde, aber ich merke mittlerweile dass mir dafür nicht nur die Zeit (da Vollzeit arbeiten), sondern so langsam auch die Kraft fehlt, zumal durch dieses exzessive Training die nächste Fress-Orgie fast schon angeheizt wird...
Habe dadurch jetzt 3,5kg in 1,5 Wochen drauf gepackt, klar ist viel davon auch einfach nur Wasser, aber normal ist das trotzdem nicht mehr und v.a. kommen diese ganzen kcal natürlich nicht durch vegane Nahrung rein, sondern nur in Form von Schokolade, Backwaren, Kuchen und was sonst noch süß ist.

Das wird also mit Sicherheit meinen Verdauungstrakt auch etwas beschäftigt haben in den letzten Tagen und ich versuche mittlerweile auch deswegen irgendwie auf eine intuitive Ernährung zu kommen, die durch Hunger geleitet wird und nicht durch Gier und Fressattacken. Auch deswegen hab ich momentan nur bedingt Bock, meine kcals und EW usw. wieder ganz strikt zu tracken, denn ich bin der Meinung, dass dadurch dieses Fass hier erst aufgemacht wurde ~.~ ...

Naja, jetzt geht´s gleich mal zum Arzt...


Edit:
Den Tee trink ich immer wieder gerne, schmeckt gut, wirkt aber sonst auch nicht weiter.
Und von Blähungs-Medikamenten hab ich bis jetzt immer Abstand genommen, bin da nur bedingt der Fan von Tabletten und co.

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Kefir
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Beitrag von Kefir » 13. Apr 2016 09:24

Hallo Flo. Einmal mehr sprichst Du mit Deinem Post genau meine Geschichte an, wie Du vielleicht beim Lesen der Threads bemerkt hast.
Auch ich habe mit der Trackerei, dem Weglassen von Nahrungsmitteln zum Testen, dem Druck gewisse Nährstoffe in genügender Menge aufzunehmen einen Rückfall in meine Essstörung erlebt.
Ich habe darum mit dem Tracken aufgehört. Esse wieder intuitiv und vertraue auf die Anpassungsfähigkeit meines Körpers.
Jetzt nach 10 Monaten kann ich sagen, ich fühle mich richtig wohl, Blähungen sind seltener geworden,jedoch noch immer unberechenbar. Ich mag die neue Kost total gerne. Ernährungsempfehlungen wie wenig Zucker, Fett oder Salz sind höchst gefährlich Fressattacken auszulösen.

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