human vegetable hat geschrieben: ↑24. Okt 2019 19:00
Mehr Medienkompetenz ja, mehr Meinungsdiktatur nein.
Genau das halte ich nur mit einer besseren Bildung für möglich. Zensur ist sicher nicht wofür ich einstehe, ganz im Gegenteil!
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Ich bemerke da leider bereits jetzt deutliche Unterschiede schon nur zw. der Schweiz und D. Gewisse Themen sind bei euch nicht mehr öffentlich diskutierbar, ohne gleich mit den Abwertungen "Nazi" oder "linksversifft" oder "Ökofaschist" gesellschaftlich geächtet zu werden. Echte Problemlösungen auszudiskutieren wird damit überaus schwierig bis unmöglich, die Spaltung der Gesellschaft schreitet indes voran; so meine Sicht von aussen und gute Freunde aus ganz D bestätigen mir das. Zudem steigt der Militäretat in D drastisch, ebenso die "humanitären Auslandmissonen", immer mehr Feindbilder werden von der Presse aufgebaut, das bereitet mir echt Sorge!
human vegetable hat geschrieben: ↑24. Okt 2019 19:00
Frage mich, ob eine "technische Lösung" zumindest Linderung verschaffen kann: Was wenn soziale Netzwerke ihre Algorithmen sensibel für klare fake news, emotionalisierende Sprache etc. machten und entsprechende posts unabhängig von Inhalt und politischer Affinität aussortierten?
Wer entscheidet, was die Leute lesen dürfen? Mit so einer technischen Zensur wären wir sofort im totalitären System.
Ganz heikle Sache, ich teile da die Bedenken von Slarti.
Ich sehe keine andere praktikablere Möglichkeit als eine bessere Medien-Kompetenzen des Einzelnen und dafür möglichst grosse Inhaltevielfalt. Nur so können (oder lernen) die Leute wieder zuverlässiger unterscheiden, was Mumpitz und was ernsthafte Information ist. Und sehen selber, was gewisse Qualitätsmedien oft und gerne verschweigen... da zu regierungsnahe und unkritisch berichtet wird.
Solange den eigenen Leuten nicht zugetraut wird mit den ganzen Informationen und unterschiedlichen Blickrichtungen umzugehen, kann sich da jedoch nicht viel ändern... dabei sehen wir ja gerade am Beispiel der Anstalt im ZDF, die Leute wollen förmlich mehr echte Zusammenhänge sehen, der einseitig aufbereitete Nachrichten-Brei gerät immer mehr in Kritik und Verruf.
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Ich kann mich noch gut an die Medienlandschaft von vor 30 Jahren erinnern, da gab es zB. diverse Zeitungen mit komplett verschiedenen Ansichten, manchmal sogar auf der selben Zeitungs-Seite vertreten, das war spannend zu lesen. Und wir haben uns deshalb ja nicht zerfleischt oder die Augen ausgekratzt
, sondern eben miteinander diskutiert und Argumente ausgetauscht, was anderes macht ja auch keinen Sinn. Den Konsens haben wir vielleicht nur selten gefunden, aber jeder hat dazugelernt, wie der andere denkt .
Eine respektvolle, offene Diskussionskultur ist heutzutage leider nicht mehr so häufig anzutreffen, viel zu schnell wird der Mund verboten, weil das Gegenüber die oder weitere Fakten nicht hören will, welche nicht in sein Weltbild und den immer enger werdenden Meinungskorridor (links wie rechts) passen. Dafür geschieht eine meiner Ansicht nach sehr ungesunde da kurzfristige Aktionismus-Politik und halbherziges Löcherstopfen... echte Zukunftsvisionen sehe ich leider viel zu wenig und wenn, dann auch da nur verhalten und mutlos, aktuelles Beispiel Klimapaket.
slartibartfaß hat geschrieben: ↑25. Okt 2019 01:05
Was "Traumatisierungen vor allem in der frühen Kindheit (...)" an der Stelle zu suchen haben, verstehe ich nicht.
Kann ich gut nachvollziehen, scheint auf den ersten Blick abwegig, unsere gesellschaftlichen Probleme dort suchen zu wollen.
Wer zuviele/ zu heftige Frühstörungen (=Traumata) erlitten hat, fällt viel eher auf irrational politische, kulturelle und medialen Fehldarstellungen herein und kann sich das auch später nicht einfach so eingestehen, selbst wenn die Fakten auf dem Tisch liegen.
Das Verhalten ist geprägt aus der Kindheit, weil wir damals schon von Eltern, Lehrern usw. gelernt haben, dass wir nach bestimmten Normen und Ansichten zu funktionieren haben, ohne es kritisch hinterfragen zu dürfen, ansonsten drohte der Liebesentzug oder noch Schlimmeres. Es gibt zuviel Erziehung statt echte Beziehung. Nicht wenige Menschen mussten so aufwachsen und sind sich daher gewohnt, eine "Lösung" von aussen präsentiert zu bekommen. Gefühlsstau ist die unweigerliche Folge, narzisstische Störungen die Regel. Das nehmen wir jedoch kaum wahr, Stichwort Normopathie.
Wirklich eigenes & freies Fühlen, Denken und Handeln aus der eigenen Identität heraus statt nur Identifikation wird schwierig oder ist nur mit erheblicher Arbeit an und mit sich selbst möglich. (Stichwort: Selbstfindungsprozess)
Die übersteigerte Emotionalität in manchen Tagesthemen lassen dem Gefühlsstau zumindest für einen kurzen Moment freien Lauf, auch wenn es nur "Stellvertreter" sind (Übertragungen), in welchen die angestauten Gefühle zum Ausdruck kommen.
Die Empfänglichkeit für "einfache Lösungen von aussen" wird jedoch ungemein grösser.
Dadurch dass das eigene Fühlen unterbunden wird/wurde, sind auch solche riesigen Auswüchse wie die Tiermisshandlungen, Umweltverschmutzung im grossen Stil möglich. Wir müssten kolossal umdenken lernen. Sich die eigenen und so lange antrainierten Fehler zuzugestehen, ist aber nur für die wenigsten möglich, also ist Ablehnung der Ausweg: "Das kann doch nicht sein.." & "Haben wir schon immer so gemacht..". Ich sehe da durchaus Parallelen in der Fleischkonsumfrage, viele wollen/ können sich dem nicht in der Konsequenz stellen, die es eigentlich bräuchte, um in ein besseres Handeln zu kommen.
Beziehe mich hierbei hauptsächlich auf die Forschungen von H-J Maaz, Franz Ruppert, Historiker Michael Hüter und den Neurobiologen G.Hüther. Ich gebe aber unumwunden zu, es übersteigt meine Fähigkeiten, soviele psychologische und soziale Erkenntnisse auf nur ein paar wenige Sätze einzudampfen und dennoch ausreichend umfassend erklären zu können.