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Verfasst: 19. Jun 2023 10:55
von Akayi
Und die Tatsache dass man dir sagt dass das moralisch verwerflich und inhaltlich falsch ist führt zu keinem Umdenken. Du hast Recht, alle anderen Unrecht?

Das sagt aus dass du ein extrem abgebrühter, selbstgefälliger Mensch sein musst. Als der Holocaust stattfand war ich nicht geboren.

Verfasst: 19. Jun 2023 11:53
von Lovis
:shock:

Du bist also "alle anderen"? :skeptic:

Das ist an Überheblichkeit und Fehleinschätzung nicht zu überbieten.

Du hast mich gefragt, ob meine Reaktion auf den Holocaust ist, zuzusehen und auf Eier zu verzichten. Auf meine Frage nach deiner Reaktion antwortest du, dass du zu der Zeit noch nicht geboren warst. :?: Hä? :kk:

Verfasst: 19. Jun 2023 18:40
von Rosiel
Also erstmal finde ich es an dieser Stelle müßig und nicht wirklich zielführend zu diskutieren, wer von uns was im Dritten Reich getan oder auch nicht getan hätte. Keiner von uns hat damals gelebt und kann sich vorstellen, wie es ist in so einem Regime zu leben und wofür man das eigene Leben riskiert hätte oder auch nicht.
Lovis hat geschrieben:
16. Jun 2023 11:16
Wenn du mir den Grund erklärst, werde ich darüber nachdenken.
Ich finde diese Begriffe aus mehreren Gründen problematisch. Zum einen ist wie hier ja auch angeführt der Holocaust ein singuläres Ereignis in der Geschichte und ein in Relation setzen oder es als Vergleich heranführen ist immer eine Relativierung/Gleichsetzung. Das kommt allein schon von der Begrifflichkeit - und damit spreche ich dem Ganzen eben die Singularität ab.
Davon abgesehen waren die Ziele des Holocaust (totale Vernichtung) und das Ausbeuten von sog. Nutztieren (maximaler Gewinn/Produktion) verschieden.
Wie auch Du empfinde ich beides als schwere Verbrechen und finde beides sehr, sehr schlimm, aber sie stehen eben unabhängig von einander und haben nichts miteinander zu tun. Ich halte auch die schweren Missstände in der Tierhaltung, das grausame Transportieren und Töten von jungen Tieren und alles was damit einhergeht für furchtbar genug, um Menschen abzuholen, die dafür empfänglich sind. Und damit kommen wir auch schon zum nächsten Punkt:
Menschen, die dafür nicht empfänglich sind, stempeln einen dann eben als militant und übertrieben hab, gerade wenn man versucht mit extremen Vergleichen zu argumentieren. Damit gereicht man dem Veganismus und Tierschutz dann auch eher zum Nachteil bzw. rückt sie in ein falsches Licht (als etwas Extremes/nicht alltagstaugliches), als Menschen abzuholen. Wir werden nicht gerne mit eigenem Fehlverhalten konfrontiert und machen dann eher dicht, als zuzuhören. Meiner Erfahrung nach holt man Menschen eher mit Ruhe und nicht konfrontativ ab. Ich verstehe, dass das ganze Thema Tierausbeutungsindustrie extrem frustrierend ist und dass es einen echt fertig machen kann, wenn man sich viel damit beschäftigt und einem niemand zuhört oder Menschen, die einem nahe stehen, trotzdem weiter Tiere konsumieren. Und da ist der Griff zu krassen Vergleichen naheliegend.

Darüber hinaus gibt es mMn aber auch noch die "woke" Seite: Beim Heranziehen von Holocaustvergleichen/NS-Begriffen eignet man sich die jüdische Geschichte/das Erleben an und das steht v.a. mir als ausgerechnet weißer Deutschen nicht zu. Ich weiß, dass es einer Handvoll Juden, Holocaust-Überlebenden und/oder Nachfahren egal ist bzw. sie eine Parallele angemessen finden, beim Großteil ist das aber nicht zutreffend und es wird als zutiefst verletzend empfunden und das wäre definitiv nicht meine Absicht.
Bei der Aneignung dieses Geschichtsaspektes ist auch die Frage: wo aufhören? Wenn für Hühner das Erleben gleich ist wie das der Juden im Holocaust bzw. das Erleben generell relativ ist, dann kann ich einem Corona Leugner auch nicht absprechen, dass er Hygienemaßnahmen mit KZ Deutschland betitelt. Und damit wären wir dann auch bei meinem letzten Punkt: mit häufigem Heranziehen von NS-Begriffen mache ich sie alltagstauglich, beliebig und banal. Damit trägt man dann auch unfreiwillig zur Alltagstauglichkeit von Rassismus und Antisemitismus bei.

Ich möchte an der Stelle sehr folgendes Video (v.a. ab Minute 3) empfehlen, auch wenn es am Anfang um Corona geht:

Verfasst: 19. Jun 2023 19:24
von slartibartfaß
Sehr schön, vielen Dank für diesen Post. Er ist u. a. auch ein schönes Beispiel hierfür:
Rosiel hat geschrieben:
19. Jun 2023 18:40
Meiner Erfahrung nach holt man Menschen eher mit Ruhe und nicht konfrontativ ab.

Verfasst: 20. Jun 2023 10:12
von Lovis
Vielen Dank, liebe Rosiel! Damit kann ich etwas anfangen! :heartflag:

Verfasst: 22. Jun 2023 12:55
von Rosiel
 ! Nachricht von: Rosiel
Ich habe jetzt die letzten drei Beiträge in den Mod-Bereich verschoben, bis wir uns dazu entschieden haben, was damit passieren soll. Und damit will ich das Rumgehacke auch beendet wissen. Ich denke jede:r hatte die Gelegenheit den eigenen Punkt klar zu machen.

Verfasst: 1. Jul 2023 17:42
von Wunderblümchen
Bei plan b geht es um Pflanzung von essbaren Waldgarten
https://www.zdf.de/gesellschaft/plan-b/ ... n-102.html

Verfasst: 1. Aug 2023 21:57
von Nullpositiv

Verfasst: 4. Nov 2023 13:38
von Wunderblümchen
Lief heute Morgen im Fernsehen auf BR "Sehen statt hören" wo eine Frau ihre Ernährung auf vegan am umstellen ist, weil sie sich "gesund und nachhaltig" ernähren möchte.
https://www.ardmediathek.de/video/sehen ... MWIxNjgzYg

Verfasst: 30. Dez 2023 09:11
von Wunderblümchen
.https://www.ardmediathek.de/video/nordm ... jA4OTQ4NjQ

https://xn--schnelles-grnzeug-e3b.de/
Endlich geht’s ans Eingemachte: Fermentiertes Gemüse hat es in die Alltagsküche geschafft.

https://www.gaumenkino-koeln.de/post/sc ... -jeden-tag

Das Buch hätte hauptsächlich vegane Rezepte, aber nicht nur.