Fleischesser die wahren Klimaretter?

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
Sphinkter
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Fleischesser die wahren Klimaretter?

Beitrag von Sphinkter » 22. Sep 2019 23:18

Könnte man fast meinen, wenn man auf IG der Karnivoren Gemeinde folgt. Veganer zerstören mit ihrer Ideologie und Monokulturen die Natur.
Gras gäbe es überall, Auch an Hängen, wo man nichts anbauen kann. Der Co2 Ausstoss wäre nicht so hoch.



Was ist von der Argumentation zu halten?
An Bergen kann man ja bekanntlich Trauben und Obst anbauen. Kühe brauchen im Winter auch eine Zufütterung.

Weitere Kontras?

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illith
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Beitrag von illith » 22. Sep 2019 23:42

es werden immer die wundervollen Weiden angeführt - aber was will man da groß draufstellen bzw von ernähren außer Kühen? und wieviel Anteil am Weltkalorienaufkommen haben Rindfleisch und Milch?
ich zitiere Hans hier aus der Kommentarspalte:
Hans hat geschrieben:Man stellt auf Basis der FAO-Daten schnell fest, dass Rindfleisch kaum mehr als ein Prozent zum Weltkalorienaufkommen beiträgt (vgl. https://www.nationalgeographic.com/what-the-world-eats/), und Milchprodukte ca. 5% – dies allerdings unter Zufütterung von gut 30% der weltweiten Weizenernten und unter Einsatz von Soja. Wieviel bliebe davon übrig, liesse man die Zufütterung dieser hochwertigen Proteinquellen weg und setzte nur auf Weidehaltung?
https://thevactory.de/veredelungsverlust
ok, Schafe und Ziegen kämen auf jeden Fall noch dazu.

außerdem vorhin beim Cardio geguckt:
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 23. Sep 2019 00:11

jetzt verbreitet den quatsch nicht auch noch. die amis meinen doch eh in weiten teilen, dass es keinen klimawandel gibt, die nächste stufe ist dann halt, ja und selbst wenn, dann sind die anderen aber schuld. von daher abwarten
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Paul
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Beitrag von Paul » 23. Sep 2019 00:50

Hm, das haut doch logisch betrachtet überhaupt nicht hin. Das ist kein Argument gegen Veganismus.

Natürlich gibt es in Gebirgen sicher Flächen, die landwirtschaftlich nur zu nutzen sind als als Weideflächen. Oder in Mooren.

Aber dort könnte man auch einfach Tiere halten, die sich dort wohlfühlen und sich dort ausleben können und gut ..

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illith
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Beitrag von illith » 23. Sep 2019 01:35

man müsste ja auch gar nicht alle Fläche auf der Welt landwirtschaftlich nutzen, wenn wir nicht zusätzlich zu 8 Milliarden Menschen auch noch 80 Milliarende Nutztiere mit durchfüttern würden.
Aufforstung, Renaturierung, Biotope.... wären auch nicht die schlechteste Idee.
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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 23. Sep 2019 06:00

Und durch Wald würde nämlich eine Wiese zu einer Senke und wäre keine Carbonquelle mehr. Und gerade Hänge sind eh schon so erosionsanfällig, dass man damit am besten gar nichts macht und die potentielle Vegetation zurück kommen lässt. (Bodenerosion -> soil organic carbon wird frei -> geht als Emission in die Atmosphäre)

Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 23. Sep 2019 08:30

Ja, die glauben ihren Mist anscheinend auch. Auf Hügel kann man ja zumindest Obst anbauen. Winzer beweissen das ja seit 100en von Jahren. Kühe stehe da doch eher auch schlecht. Und das Methan der Tiere für 7,6 Millarden Menschen, lässt man unter den Tisch fallen?!
Veganer würden Monokulturen unterstützten, aber ist das so? Im Biodynamischen Anbau werden Monokulturen doch vermieden.
Unglaublich, dieser Dr. Baker meint einen "heiligen" Krieg gegen den Veganismus führen zu müssen. Er kämpft für eine gesunde Welt, indem er einen puren Fleischkonsum empfiehlt...nur Steaks sonst nicht. Wie abgedreht kann die Welt noch werden???
Ich habe auch den Eindruck, dass Karnivore/Paleo Jünger gut mit trumpschen Klimaverleugner zusammenpassen.


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illith
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Beitrag von illith » 23. Sep 2019 16:11

pathetischer ging's wohl grade nicht...

das ist witzig, mein Online-Game ist ja veganer Clicktivism auf FB. da lässt sich immer gut beobachten, welche Sache jetzt grade wieder in der AV-Szene angesagt ist - also weil ein bestimmtes "Argument" dann auf einmal gehäuft überall aufpoppt, bei denen.
so auch "Monokultur" kürzlich - mir ist nicht mal klar, was die damit überhaupt meinen?! xD wie denken die, wird 'Vieh'futter angebaut?^^
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Tortuga
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Beitrag von Tortuga » 23. Sep 2019 16:30

In den USA ist die Situation aber eine ganz andere als hierzulande. In den Staaten gibt es noch extensive Rinderhaltung im ganz großen Stil und zwar bevorzugt in Gegenden, in denen es wenig Niederschläge gibt. Das heißt, Ackerbau wäre nur mit intensiver Bewässerung möglich - und das Wasser dafür ist schlicht nicht da. Die Rinder sind ganzjährig draußen und es wird auch nicht zugefüttert.
In dem Fall ist tatsächlich die Rinderhaltung aus ökologischer Sicht sinnvoller als Ackerbau. Oder anders gesagt, die Rinder füllen jetzt die Nische aus, die früher von den riesigen Büffelherden besetzt war. Mit Deutschland oder Europa kann man das überhaupt nicht vergleichen.

vegabunt
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Beitrag von vegabunt » 23. Sep 2019 21:18

Tortuga hat geschrieben:
23. Sep 2019 16:30
In den Staaten gibt es noch extensive Rinderhaltung im ganz großen Stil und zwar bevorzugt in Gegenden, in denen es wenig Niederschläge gibt. Das heißt, Ackerbau wäre nur mit intensiver Bewässerung möglich - und das Wasser dafür ist schlicht nicht da.
In Jordanien haben sie zB. solche genialen Projekte im mehrheitlich privaten Rahmen realisiert:
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=W69kRsC ... 39&index=2[/youtube]

Was im kleinen geht natürlich auch im grossen Stil:


Wie wir anhand solcher Beispiele sehen, ist es sogar in den trockensten Regionen der Welt möglich, mit dem vorhandenen Regenwasser klug zu haushalten und aus Stein, Staub und Sand fruchtbaren Boden und ganze Gärten zu kreieren. Und dies sogar in relativ kurzer Zeit. (ca. 10-20 Jahren)

Da gerade Rinder extrem viel Wasser brauchen, frage ich mich bezgl. der tatsächlichen ökologischen Wirtschaftlichkeit solcher Tierhaltung. Oft werden hierfür extra Brunnen gebohrt, die Grundwasserreserven aufbrauchen, die kaum mehr zu unseren Lebzeiten aufgefüllt werden. Ich stelle daher die Behauptung in Frage, dass solche Regionen nur mit überproportionaler Tierhaltung nutzbar gemacht werden können.

Und der Artgenosse sagt zum Thema Weidefleisch:



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