Honig?!

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 27. Jun 2012 16:32

Freedomeseeker hat geschrieben: Ich mein eig ist es ja nicht vegan, aber ich meine imker sollta man doch eig. unterstützen,oder nicht !?
Ohne bienen könnten wir alle schlileßlich nicht sein .
Nein, es ist eigentlich nicht vegan. Ich habe jedoch dass Gefühl, dass hier viele VeganerInnen trotzdem Honig essen bzw. nicht besonders darauf achten. Imker braucht man trotzdem nicht unterstützen. Schließlich braucht man den Bienen keinen Honig wegzunehmen, wenn man nur Blüten befruchten möchte. Da spart man sich auch eine ganze Menge Arbeit :D

Das wurde hier auch schon sehr oft behandelt, wenn du magst kannst du dir ja nochmal die anderen Threads anschauen?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 27. Jun 2012 16:55

Akayi hat geschrieben: Imker braucht man trotzdem nicht unterstützen. Schließlich braucht man den Bienen keinen Honig wegzunehmen, wenn man nur Blüten befruchten möchte. Da spart man sich auch eine ganze Menge Arbeit :D
wenn der honigverkauf den imker nicht wirtschaftlich unterstützt, wird keiner mehr imker, die müssen schließlich auch von was leben. und wenn es keine bienen mehr gäbe wäre das schade für flora und fauna
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 27. Jun 2012 17:01

Wie gesagt braucht man ja auch keine Imker.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Fleanatic
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Beitrag von Fleanatic » 27. Jun 2012 17:29

Für mich ist (Bienen-)Honig tabu.... Vom Prinzip her könnte man dann auch die Futtervorräte der Eichhörnchen leerräumen. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, erzeugen Bienen Honig als Nahrungsvorrat für die Blütenlose Zeit im Jahr.

Anders siehts da aus wenn man den Honig selber macht. Meine Großmutter macht das aus Löwenzahn. Dann is er vegan und mit gutem Gewissen genießbar 8-)
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void
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Beitrag von void » 27. Jun 2012 17:44

kiara hat geschrieben:
Vampy hat geschrieben:
void hat geschrieben:Wenn der Honig jetzt aber z.B. in Brot oder Keksen drin ist, die sonst vegan sind und die ich lecker finde, dann ist das für mich kein nicht-Kauf-Argument.
honig in fertigprodukten ist allerdings mit ziemlicher sicherheit aus irgendwelchen drittländern billig importiert; die usa sind da glaub ich ein großer exporteur, und da bestäuben die bienen die gentechnik-felder, werden mit pestiziden behandelt usw.
das ist durchaus ein punkt.

außer bei bio-regional-wiesealleheißen-riegeln, glaub ich.
Genau - die Zartbitter-Amaranth-Riegel von Allos sind auch so das einzige Lebensmittel mit Honig, das ich tatsächlich regelmäßig konsumiere ^^ Fruchtschnitten von alnatura fand ich eine Zeit lang auch toll. Würde da aber bei beiden Herstellern nicht von USA-Gentechnik-Honig ausgehen.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 27. Jun 2012 18:00

Akayi hat geschrieben:Wie gesagt braucht man ja auch keine Imker.
aber bienen. und ohne imker gibts weniger bienen
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Hannes Benne
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Beitrag von Hannes Benne » 27. Jun 2012 18:13

Vampy hat geschrieben:
Akayi hat geschrieben:Wie gesagt braucht man ja auch keine Imker.
aber bienen. und ohne imker gibts weniger bienen
Bestäubung
Einer der verbreitetsten Rechtfertigungsversuche für die Imkerei ist die Bestäubung zahlreicher Nahrungs­pflanzen wie Obst- und Beerengehölze, Raps, Son­nen­blumen usw. Der "landwirtschaftliche Wert" be­trüge das zehnfache des Honigertrags[Wal91, S. 81]. Bei näherer Betrachtung erweist sich dies jedoch als halt­loser Vorwand. Zwar wird ein Großteil der Bestäu­bung einiger Pflanzenarten tatsächlich vorrangig auf diese Weise durchgeführt, dies liegt jedoch haupt­sächlich an der Verdrängung anderer bestäubender Insekten wie Hummeln und anderer Wildbienen (etwa 700 Arten leben in Mitteleuropa) durch die Bienen­zucht sowie an deren Infektion mit Krank­heiten, die durch Einführung nicht heimischer Bienen­arten für die Imkerei eingeschleppt wurden. Und selbst wenn mit Etablierung der veganen Gesellschaft durch die Abschaffung der Imke­rei tatsächlich ein gewisser Ertragsrückgang ent­stünde, wäre das wenig relevant, da ja die vegane Nah­rungsgewinnung – durch Wegfall der Umwand­lung des größten Teils der Nahrung (80% des Weltsoja­ertrags, die Hälfte des Getreides) vor allem in Gülle – nur einen Bruchteil an Ertragsflächen be­nö­tigt (wodurch zugleich wieder Lebensraum für Wildbienen geschaffen würde). Und schließlich be­deu­tet ein Wegfall der Imkerei eben nicht, wie unter­stellt wird, ein Verschwinden der Bienen, wie auch die­ses selbstentlarvende Zitat zeigt: "Die Biene braucht zum Überleben nicht den Men­schen. Wenn man sich auf die Beobachtung eines Bie­nenvolks beschränkt, so wird das Volk einige Jahre überleben. Wenn eines Tages der Bienenstock leer ist, so hat das Volk durch Bildung von Schwärmen auf natürlich Art für seine Vermehrung gesorgt und ein Weiterbestehen der Bienen ist gesichert. Einen wirt­schaft­lichen Nutzen kann man aus dieser Bie­nenbeobachtung allerdings nicht ziehen!"[Wal91, S. 96] Und das kann natürlich nicht angehen: "Maßnahmen zur Schwarm­verhinderung" bestehen z.B. im "Stutzen des Flügels" der Königin. "Ein Drittel des linken oder rechten Flü­gels wird mittels einer feinen Schere gekürzt. Sobald der Schwarm mit der Königin den Stock verläßt, dreht diese seitlich ab und fällt zu Boden. Durch die Flug­unfähigkeit der Königin kehrt somit ein Großteil der Bienen wieder in den Stock zurück."[Moo91, S. 39]
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illith
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Beitrag von illith » 27. Jun 2012 18:51

Vampy hat geschrieben:
Akayi hat geschrieben: Imker braucht man trotzdem nicht unterstützen. Schließlich braucht man den Bienen keinen Honig wegzunehmen, wenn man nur Blüten befruchten möchte. Da spart man sich auch eine ganze Menge Arbeit :D
wenn der honigverkauf den imker nicht wirtschaftlich unterstützt, wird keiner mehr imker, die müssen schließlich auch von was leben. und wenn es keine bienen mehr gäbe wäre das schade für flora und fauna
das ist wohl etwas kurz gedacht.
oder glaubst du, die ganzen obst-produzenten würden in so einem fall traurig den kopf hängen lassen und ihren laden dicht machen, wenn es keine imker mehr gäbe, deren bienen ihre blüten befruchten? (spoiler: ich denke nicht)
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Re: Honig?!

Beitrag von Vampy » 27. Jun 2012 19:08

klar, wenn man keine vogelhäuschen mehr aufhängt, sterben meisen vielleicht auch nicht aus. aber es wird schon deutlich weniger geben. wenn man tieren eine perfekte behausung zur verfügung stellt, dann schafft das günstige lebensbedigungen und die population erhöht sich.
und diese milchmädchenrechnung von wegen "wenn alle veganer sind..." ist 1. blödsinn, weil das halt nunmal leider nicht passieren wird (zumindest nicht in den nächsten 100 jahren), außerdem ist die vegane nahrungsgewinnung auch nicht so viel effizienter. außerdem geht es ja nicht nur um ertragsrückgang, sondern auch um wildpflanzen, die weniger werden und möglicherweise aussterben.
ich glaube auch nicht, dass zuchtbienen eine konkurrenz für wildbienen sind - das problem ist nicht, dass zu wenig futter/lebensraum da ist, sondern dass die lebensräume der wildbiene vernichtet werden, die halt anspruchsvoller ist, als honigbienen:
Der Hauptgrund für das Aussterben der Wildbienen ist die Vernichtung ihrer Lebensräume, und damit sind vor allem ihre Niststätten gemeint: Viele (und meist seltene) Arten sind angewiesen auf ausgedehnte Flugsandfelder und Binnendünen, Salzlacken, offene Lehm-, Sand- und Kiesgruben, Ruderalflächen, Böschungen, ungestörte Wald- und Feldränder, ungeschotterte Wege, mürbes und morsches Totholz, hohle und markhaltige Stengel etc. Alle diese Nistmöglichkeiten waren in früheren Zeiten in großer Ausdehnung und Zahl vorhanden, werden aber seit dem 18. Jahrhundert als unprofitabel oder schlicht "unschön" angesehen und folglich "begrünt", zugeschüttet, befestigt und asphaltiert, verbrannt, kompostiert. Das Werk der Ausrottung wird im großen wie im kleinen Maßstab betrieben:
Industriell bewirtschaftete riesige Monokulturen erfordern bekanntlich einen ebenso riesigen Biozid-Einsatz, also Herbizide und Pestizide. Was uns die Chemieindustrie und die ihr hörigen Minister und Bürokraten als "Pflanzenschutz" verkaufen, ist real eine Vernichtungsorgie auch gegen "nützliche" Insekten und gefährdete Wildpflanzen. Zwar sind alle Bienen gesetzlich geschützt, aber das steht, wenn die "ordnungsgemäße Landwirtschaft" ihre Bedürfnisse anmeldet, nur auf dem Papier. Den Massentod der Hummeln und Solitärbienen erfaßt und untersucht ohnehin niemand – man ahnt ihn allenfalls, wenn Honigbienen betroffen sind und ihre Besitzer, die Imker, Protest anmelden.
http://www.wildbienen.de/wbf-bist.htm
unsere normalen nutzpflanzen in monokulturen würden die wildbienen also gar nicht anfliegen.

@illi
nee, vielleicht würden sie getechnisch verändertes obst anbauen, das man nicht bestäuben muss. oder irgendne maschine nehmen... vielleicht würden sie dann aber auch nen bienen-bringer bestellen, der n paar wochen lang da nen kasten bienen hinstellt. dann gibts zwar obst, aber alle anderen pflanzen bleiben auf der strecke. dann haben wir irgendwann nur noch riesige monokulturen von nutzpflanzen und sonst nichts.
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Beitrag von Akayi » 27. Jun 2012 19:15

Du meinst das ernst?
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