Milchlieferstreik

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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illith
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Beitrag von illith » 29. Mai 2008 16:20

@fellball:
danke nochmal für deinen informativen beitrag!
Sera hat geschrieben:Ich gebe Vampy recht. Wenn etwas Teurer wird konsumieren die Leute weniger bzw. suchen nach billigen alternativen.
das kann man so pauschal nciht sagen, es hängt wohl vom produkt ab. mein trainer zb arbeitet bei unilever und erzählte mir neulich noch, dass die null verkaufsrückgang hatten, als die den preis von axe-deo ne ganze ecke höher gesetzt haben. und auf dem deo-gebiet dürfte es ja massiv alternativen geben.
Ich kenne viele die, als Zigaretten Teurer wurden, auf billig Zigarillos umgestiegen sind. Seit die Benzinpreise so gestiegen sindfahren viele jetzt auch langsamer oder bilden Fahrgemeinschaften.
hat da zufällig jemand zahlen, ob die tabak/zigarettenumsätze tatsächlich zurückgegangen sind? würde mich interessieren...
das mit der autofahrerei nehm ich (subjektiv) ganz anders war. alle heulen zwar rum, aber trotzdem wird weiterhin jede winzstrecke mit dem auto zurückgelegt :urgh:
Ich finde es auch scheiße das die Milch im Gully landet. Aber die Bauern haben ein recht darauf für ihre Leistungen anständig bezahlt zu werden. (Und das sagt eine die selbst unterbezahlt ist.)
ich wollte auch keinesfalls den streik an sich kritisieren! aber wie vampy schon andeutete, macht mir das ebenfalls ein schlechtes gefühl zu sehen, wie nahrung vernichtet wird (und zwar nicht durch essen ;) ).
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Gary
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Beitrag von Gary » 29. Mai 2008 17:12

Vampy hat geschrieben:oder dass sich leute keine sprit-monster mehr anschaffen weil der liter jetzt mehr als bier kostet
Der Spruch muss aber älter als 10 Jahre sein. Vor 10 Jahren hab ich das erste mal beides gekauft und da war Sprit schon so 1,5 mal so teuer wie Bier ;-)
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Gary
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Beitrag von Gary » 29. Mai 2008 17:31

[quote="illithdas kann man so pauschal nciht sagen, es hängt wohl vom produkt ab. mein trainer zb arbeitet bei unilever und erzählte mir neulich noch, dass die null verkaufsrückgang hatten, als die den preis von axe-deo ne ganze ecke höher gesetzt haben. und auf dem deo-gebiet dürfte es ja massiv alternativen geben.[/quote]

Ist halt ein Unterschied, ob eine komplette Gruppe von Produkten teurer wird (alle zigaretten) oder ob halt etwas teurer wird, was eh schon teurer war (die Sparer sind also gar nicht die Zielgruppe) und der Kauf eh nur auf Preferenzen beruht. Die Kennziffer nennt sich Preisflexibilität der Nachfrage.
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jinkazama
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Beitrag von jinkazama » 29. Mai 2008 19:49

@ Fellball: Schlag deinen Leuten doch einfach vor, ihre Milch zu Käse oder Joghurt zu verarbeiten! ;) Also wenn die das gut machen und was leckeres dabei rauskommt, können sie das sicher selbst verkaufen.

Dann werdet ihr das einfach los, wenn der Streik vorbei ist, wenn die Solidarität zum Streik euch wichtig ist.

Klar, dafür braucht man vll. die nötigen Maschinen usw., war nur so eine Idee.

Wir habn ja nur 2 Milchkühe, sind in Tirol und haben trotzdem Maschinen um die Milch zu Butter zu verarbeiten - und einen Käsekeller mit Erdboden (aaah herrlich... Vitamin B12 gibt's sonst nicht) Dagegen ist das Supermarkt Zeug nur Müll und schmeckt nach gar nichts. (war nicht gegen deine Familie :D *lol*)

Was ich sagen wollte: Falls möglich verarbeitet die Milch zu was, wenn das möglich ist.
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Fellball
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Beitrag von Fellball » 29. Mai 2008 20:42

jinkazama hat geschrieben:@ Fellball: Schlag deinen Leuten doch einfach vor, ihre Milch zu Käse oder Joghurt zu verarbeiten! ;) Also wenn die das gut machen und was leckeres dabei rauskommt, können sie das sicher selbst verkaufen.
Mmh, da begiebt man sich in Teufelsküche. Es gibt ja Verträge mit den Molkereien, dass man die Milch nur ihnen und nicht privat verkaufen darf.
Ausserdem währe das ziemlich kontraproduktiv, schließlich soll die Milch ja weg vom Markt, damit die Nachfrage auf ein nicht vorhandenes Angebot trifft und die Molkereien und Discounter Druck kriegen.
Klar kann man nen Teil zu Butter oder Eis für den Eigenbedarf verarbeiten, aber sind eben nur Kleckerbeträge. :|

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Sera
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Beitrag von Sera » 29. Mai 2008 21:25

@ illith
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, konsumierten die Bundesbürger im vergangenen Jahr 251 Millionen Zigaretten am Tag, ein Minus von rund 30 Prozent im Vergleich zum Jahr 2000. Zugleich wurden aber täglich 18 Millionen Zigarren und Zigarillos verqualmt - im Vergleich zu sieben Millionen Stück in 2000. Der tägliche Konsum von Feinschnitt und Pfeifentabak verdoppelte sich sogar auf 61 Tonnen beziehungsweise vier Tonnen pro Tag.
http://www.medical-tribune.de/patienten/news/22561/

Ich selbst habe Preiserhöhungen im Reformhaus miterlebt. Die Leute haben trotzdem weiter die Artikel gekauft. Wie mit Axe Deo wird aber auch nur eine bestimmte Zielgruppe betroffen. Bei Tabak und Benzin sind die meisten sozialen schichten betroffen. Deswegen kann man so was nicht vergleichen.

Mit dem veränderten Fahrverhalten spreche ich aber auch nur von Leuten aus meiner Umgebung. Und da hat sich viel getan.

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jinkazama
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Beitrag von jinkazama » 29. Mai 2008 22:36

Fellball hat geschrieben:
jinkazama hat geschrieben:@ Fellball: Schlag deinen Leuten doch einfach vor, ihre Milch zu Käse oder Joghurt zu verarbeiten! ;) Also wenn die das gut machen und was leckeres dabei rauskommt, können sie das sicher selbst verkaufen.
Mmh, da begiebt man sich in Teufelsküche. Es gibt ja Verträge mit den Molkereien, dass man die Milch nur ihnen und nicht privat verkaufen darf.
Ausserdem währe das ziemlich kontraproduktiv, schließlich soll die Milch ja weg vom Markt, damit die Nachfrage auf ein nicht vorhandenes Angebot trifft und die Molkereien und Discounter Druck kriegen.
Klar kann man nen Teil zu Butter oder Eis für den Eigenbedarf verarbeiten, aber sind eben nur Kleckerbeträge. :|
verstehe, stimmt.

Dass die Milch weggeschüttet wird, ist in der Tat traurig. So eine Verschwendung.
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Beitrag von Lyla » 30. Mai 2008 10:42

Ich fands nur unglaublich sick als ein im TV gezeigter Landwort meinte "ja, sicher tuts mir weh die Milch jetzt hier an die Kälber zu verfüttern"
und ich dachte nur "da gehört die aber rein, verdammt". o.O
Wenn man aber nur noch eine Meinungsfreiheit zulassen will, die geschmacklose[...] schmerzhafte Inhalte nicht umfasst, sollte man [...] nicht mehr von Meinungsfreiheit sprechen. Von Demokratie vielleicht auch nicht mehr.[Udo Vetter, Lawblog]

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Beitrag von illith » 30. Mai 2008 14:08

Lyla hat geschrieben:Ich fands nur unglaublich sick als ein im TV gezeigter Landwort meinte "ja, sicher tuts mir weh die Milch jetzt hier an die Kälber zu verfüttern"
*muahahaha* jaja, verkehrte welt - kälber, die kuhmilch trinken.......
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.:M:.
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Beitrag von .:M:. » 30. Mai 2008 19:23

Was mir absolut nicht klar ist, warum hier von "gerechter Entlohnung für die Arbeit der Bauern" gesprochen wird? Hallo? Die Arschlöcher beuten Lebewesen aus (über die Hintergründe muss ich hier wohl nicht referieren?), wenn die pleite gehen, weil keiner mehr Milch kauft interessiert mich das einen Scheiß bzw. ich finde es gut, die sollen irgendwas arbeiten, wofür keiner gequält, vergewaltigt, ausgebeutet und getötet wird und gut ist... Mal ehrlich, wenn ich was ich meine an einem billigen anderen, den SpeziesiteInnen unter uns einleuchtenderem Beispiel klar machen sollte: Angenommen es gäbe noch aktive Sklaverei in den USA und dort würde Baumwolle produziert, welches Recht hätten Sklavenhalter, Baumwolle zu verbrennen, damit SIE mehr Kohle scheffeln können? Und ich glaube behaupten zu können, dass es nochmal einen Unterschied macht, ob du "nur" versklavt bist, oder ob noch Vergewaltigung, Zwangszucht und Kindesentzug dazu kommt...
Es gibt eine Wissenschaft des Regierens, aber keine des Nicht-regiert-werden-Wollens

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