Wenn Nichtveganer provokant von Tierprodukten vorschwärmen

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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Rena
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Beitrag von Rena » 22. Okt 2014 12:33

Hmm,doch ich denke,es ist oft schon ne gezielte Stichelei.
Nicht selten endet das "Hmm,Schniiitzel,jammijammi" mit den Worten "Ach,aber das darfst du ja alles nicht..." und nem mitleidigen Blick,den Ich jedenfalls nicht ohne Misstrauen als von Herzen interpretiere.
Wer garniert ist zu doof zum anrichten.

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TrixNanoX
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Beitrag von TrixNanoX » 22. Okt 2014 14:06

Von Leuten, die wirklich offen provozieren distanziere ich mich. Da würde eh nich eine Freundschaft entstehen, weil wir dann auf einem ganz unterschiedlichen Niveu sind, wie man sich gegenüber Menschen verhält die man mag und mit denen man zu tun hat. Ich kann mit solchen Leuten nicht umgehen und ich möchte es auch nicht, weil es mir zu anstrengend ist.
Für den Moment ist ignorieren, die einfachste Methode für mich. Du wirst mit diesen Menschen auch niemals auf einem entsprechenden Niveu diskutieren können.
Im Zweifel kannst du auch ganz offen und nett sagen, dass du über etwas anderes reden möchtest und das gerade sehr unhöflich findest oder dass du doch einfach nur in Ruhe Essen möchtest.
Der Mann der den Berg abtrug, war derselbe, der anfing kleine Steine wegzutragen.

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Simsa
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Beitrag von Simsa » 22. Okt 2014 14:55

Hm, ich nehm das ganze nicht so wichtig.
Die sticheln bei dem Thema, dafür stichel ich sie eben bei einem anderen. Das gleicht sich dann aus. Und nur weil ich versuche, so vegan wie möglich zu leben ist das kein Dauerbrenner oder gar ein wunder Punkt, an dem mich jemand treffen könnte...
Dann hat sich eben jemand anders Lebkuchen gekauft. Ist halt so, kann er mir gerne erzählen. Genauso wenig wie ich möchte, dass sich jemand in meine Ernährung einmischt, möchte ich mich nicht in die Ernährungsweise anderer Menschen einmischen. Und ich sitze ja auch am Mittagstisch und schwärme von meinem Essen, wenn es mal was echt Leckeres gibt.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 22. Okt 2014 18:12

hilfe, veganer behandeln wie alle anderen menschen auch, das geht ja mal gar nicht!
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TheAbolitionist
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Beitrag von TheAbolitionist » 22. Okt 2014 18:49

Für mich nicht so wichtigen Menschen gehe ich bei Sticheleien aus dem Weg.

Mir nahen Menschen erklärte ich meine Einstellung, und vor mir isst niemand was Tierisches, sie kennen meine Meinung dazu. Vor dem Tier und dessen Leid sind sie im Unrecht, was auch niemand ernsthaft anzweifelt.
Es sind Menschen, die nur noch ein einziges Nicht-Argument in der Hand haben: Weil es doch schmeckt.
Womit sie in jeglichem Gespräch letztlich mit leeren Händen dastehen. Und mich eben nicht mehr provozieren.

Menschen im Arbeitsbereich kann man nicht so gut ausweichen, aber bewährt haben sich solche Maßnahmen, wie Flyer dabei zu haben und diese thematisch passend in eine solche Situation einzubinden und vor allem sich komplexe Argumente verinnerlicht zu haben.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 22. Okt 2014 18:58

das ist echt ein guter tipp. geht auch wenn einem jmd neue Klamotten präsentiert: einfach nen Flyer über die Näherinnen in bangladesh in die Hand drücken. an den kaffeeautomaten kann man auch noch ein Plakat mit Infos über die Arbeitsbedingungen auf den Plantagen kleben. und an die Schreibtischlampe eine Chronologie der Ereignisse in fukushimo. schließlich haben wir auch noch Atomstrom.
macht man sich bestimmt total beliebt mit
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 22. Okt 2014 20:21

Fukushimo!
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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4evergreen
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Beitrag von 4evergreen » 23. Okt 2014 01:01

Palj hat geschrieben:Cool bleiben scheint bei weitem die beste Variante zu sein.
Anders hat geschrieben:Bei Leuten, an denen dir eigentlich was liegt, würde ich sagen, stell klar, wie du das empfindest, dass es unhöflich und sinnlos provokant ist. Und ob sie das erreichen wollen. Sollten sie dennoch nicht aufhören sagt das wohl schon einiges über deren Sicht auf eure Beziehung. (Von Respekt usw. ist da dann wohl nicht viel geblieben.)
Bei so losen Bekanntschaften, Arbeitskolleg_innen würde ich eher nüchtern sagen, dass sie mich damit doch in Ruhe lassen sollen, wenn ich da nicht einfach auf Durchzug schalten kann.
Kommt auch auf die Situation an. Bei manchen kann man ja auch mit nem lockeren Spruch kontern und gut is. Son bisschen um die erwartete Reaktion von "verklemte_r Veganer_in" nicht zu erfüllen (auch wenn ich voll verstehen kann, dass solche Leute echt nerven und grob unhöflich sind).
Rena hat geschrieben:Ich frage dann meist,in relativ neutralem,aber interessiertem Ton,warum es demjenigen so wichtig ist mir das zu zeigen.
Gruftmoggele hat geschrieben:Dennoch, wenn es dir so großen Stress bereitest und du dir dann im Anschluss soviele Gedanken machst, solltest du nächstes Mal vielleicht einfach kurz sagen "Sry, interessiert mich gerade nicht, ich wills nicht hören"
Rena hat geschrieben:Hmm,doch ich denke,es ist oft schon ne gezielte Stichelei.
Nicht selten endet das "Hmm,Schniiitzel,jammijammi" mit den Worten "Ach,aber das darfst du ja alles nicht..." und nem mitleidigen Blick,den Ich jedenfalls nicht ohne Misstrauen als von Herzen interpretiere.
Diese Art von Reaktionen hab ich u. a. auch gemeint; so als ob man eine ansteckende Krankheit hätte. :urgh:
TrixNanoX hat geschrieben:Von Leuten, die wirklich offen provozieren distanziere ich mich. Da würde eh nich eine Freundschaft entstehen, weil wir dann auf einem ganz unterschiedlichen Niveu sind, wie man sich gegenüber Menschen verhält die man mag und mit denen man zu tun hat. Ich kann mit solchen Leuten nicht umgehen und ich möchte es auch nicht, weil es mir zu anstrengend ist.
Für den Moment ist ignorieren, die einfachste Methode für mich. Du wirst mit diesen Menschen auch niemals auf einem entsprechenden Niveu diskutieren können.
Im Zweifel kannst du auch ganz offen und nett sagen, dass du über etwas anderes reden möchtest und das gerade sehr unhöflich findest oder dass du doch einfach nur in Ruhe Essen möchtest.
TheAbolitionist hat geschrieben:Mir nahen Menschen erklärte ich meine Einstellung, und vor mir isst niemand was Tierisches, sie kennen meine Meinung dazu. Vor dem Tier und dessen Leid sind sie im Unrecht, was auch niemand ernsthaft anzweifelt.
Es sind Menschen, die nur noch ein einziges Nicht-Argument in der Hand haben: Weil es doch schmeckt.
Womit sie in jeglichem Gespräch letztlich mit leeren Händen dastehen. Und mich eben nicht mehr provozieren.
Vielen Dank für Eure guten Tips und Denkanregungen! :) Denke auch ich muss da mehr an mir arbeiten und lernen über solchen Kommentaren einfach drüberzustehen bzw. wenn es trotz Aussprache weitergeht meinen Kontakt (mangels Respekt) zu reduzieren. Ging mir ja auch wie gesagt nicht um ganz normale Aussagen a la "Hab grad Burger/Käse/Huhn gegessen" sondern eher um dieses gezielte Provozieren um meine Lebensweise lächerlich zu machen.
Pentessilea hat geschrieben:Mich macht es schon regelmäßig traurig, wenn ich bei Freunden und Familie solche Reaktionen höre, die zeigen, dass ihnen das Leid der Tiere egal ist. [...] Ich habe das Thema schon lange an der Backe. Ich mache Tierschutz und erlebe immer wieder schlimme Geschichten. Es interessiert keine S*u. Stimmt nicht, meinen Freund wohl und eine weitere Freundin. Die anderen hören bestenfalls "zu" und halten mich für bescheuert. Dass ich mir die Arbeit mache, was das für Geld u. Zeit kostet und Dreck macht, etc. Auch da ist Null Mitgefühl, null Verständnis. Von einem "Find ich ja gut, was du machst" ganz zu schweigen. Find ich schwer zu ertragen manchmal. Ich finde es auch taktlos, ja. Und es ist für mich ein weiteres Zeichen, dass ich mich oft wie unter einer Glasglcoke fühle und nicht sonderlich das Gefühl habe, in dieser Welt zuhause zu sein. Befremdlich.
Tut mir Leid, dass Du auch so negative Erfahrungen gemacht hast, obwohl du dir so Mühe gibst! :| Umso wichtiger dass man (z. B. hier) weiss dass man nicht auf verlorenem Posten steht und es Leute (jeden Tag mehr) gibt, denen das was bedeutet. Ist ja leider nicht jeder in einen Freundeskreis eingebettet in dem das ganz normal ist.

M&L
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Beitrag von M&L » 24. Okt 2014 11:24

Mein soziales Umfeld besteht zu 95% aus Leichenfressern. Der Begriff Leichenfresser ist natürlich total abwertend und böse, wird aber genauso wie Laubfresser in meinem Freundeskreis benutzt. Ich habe festgestellt, dass ein humorvoller Umgang mit Omnivoren der einfachste Weg ist. Ich stecke ein und ich teile aus. Ebenso benutze ich viel Selbstironie. Wenn ich z.B. irgendwo nichts zu Essen bekomme, dann bleibe ich locker und sage "Na gut, dann käue ich eben was wieder" oder "Ich hab da hinten ne Wiese gesehen". Auf die Weise haftet an mir eben auch nicht das Label des bekehrenden, militanten Veganers und sogar bei neuen Kontakten werden Diskussionen schnell im Keim erstickt.

Natürlich lässt es sich auch nicht vermeiden, dass man mit Menschen behelligt wird, die einem ständig vorschwärmen, wie geil der Müll ist, den sie sich gerade reinschaufeln. Hierbei hat es sich bewährt das ach so tolle Essen, auf dass sie nicht verzichten können kulinarisch zu kritisieren. Die Klassiker sind ja Burger, Hähnchen, Döner und all der andere Müll, der die Arterien verfettet. Die meisten von uns erinnern sich vermutlich noch, wie das Zeug schmeckt und können entsprechend argumentieren. Ich hatte letztens z.B. den Fall, dass mir jemand penetrant von McD-Burgern vorgeschwärmt hat. Ich habe ihm erzählt, dass ich unlängst mit ein paar Köchen und Barkeepern in einer Bar gesessen habe und ein Koch ein paar Burger von Arbeit mitgebracht hat. Die Patties kommen in seinem Restaurant frisch aus dem Fleischwolf und waren nie gefroren. Die Brötchen werden exklusiv für dieses Restaurant produziert und er wird mit frischem saisonalen Salat dekoriert. Die Soße enthält keine Geschmacksverstärker, Aromen oder Zusatzstoffe. Der Burger hat allerdings auch 12€ und nicht 3,50€ gekostet. Qualität hat eben ihren Preis. Ich habe weder gemeckert, noch bekehrt und trotzdem hat er fortan die Fresse gehalten, weil ihm schlagartig bewusst war, dass er gerade von billigem Müll schwärmt. Gerade bei Arbeitskollegen hat sich diese Methode bewährt, weil man dadurch höflich bleibt und diese McD-"Gourmets" trotzdem ruhig stellt. Auf diese Weise wurde ich selbst sogar vor 5 Jahren von zwei Kollegen zum Umdenken bewegt. Ich war zwar nicht der, der gepöbelt hat, aber ich saß daneben und musste es mir mit anhören.

Bei total lernresistenten Mitmenschen helfen nur noch drastische Methoden. Gerade im Arbeitsleben ist man oft an Idioten gefesselt. Zum Glück sind diese auch bei den anderen selten sonderlich beliebt. Sofern man selbst halbwegs sozial kompatibel ist, bietet es sich an Kollegen für sich zu gewinnen. Selbstgemachte Leckereien wirken dabei Wunder. Wenn sie mal wieder ihre blöden Sprüche klopfen, dann gibt es oft Gegenfeuer von mehreren Seiten.
Auf Partys, bei denen man nicht auf die Gunst der Störenfriede angewiesen ist, kann man solche Diskussionen ganz einfach mit einem "Entschuldige mich kurz!" beenden. Wenn man dann geht und sich direkt zur nächsten Gruppe gesellt, dann kapiert das sogar der sozial inkompetenteste, dass einem sein Gelaber am Arsch vorbei ging.
¯\_(ツ)_/¯

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