Fruganismus/Frutanismus

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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Kavau
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Beitrag von Kavau » 2. Okt 2011 17:54

Ich finds auf alle fälle interessant^^
Ich merke ja beim Kochen immer wieder wie solche "einschränkungen" wie vegetarismus und veganismus die Kreativität in der küche fördern, deswegen werd ichs vieleicht mal ausprobieren. Also nur aus kulinarischen Gründen^^
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Murphy
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Beitrag von Murphy » 2. Okt 2011 18:02

Ich halte die Einschränkung für unnötig. Ich akzeptiere nur indirekte teleologische Gründe, eine Pflanze nicht zu töten, nämlich in ihrer Funktion in einem Ökosystem und als Behausung für Tiere.

Es ist mir zwar klar, dass eine problematische Umsetzbarkeit eine Forderung nicht aushebelt, aber wenn man eine ethisch frugane Lebensweise überdenkt - kein Holz, also keine Holztische, keine Holzmöbel, kein Parkett, kein Wein (Korken!) usf. Ui.
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illith
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Beitrag von illith » 2. Okt 2011 18:39

stimmt, das hab ich noch gar nicht bedacht - ist das üblich bei fruganerInnen, dass die das auch auf den non-food-bereich ausweiten?

ich weiß nicht, ob ichs schon geschrieben hab, aber fruganismus wäre vom herz her meine "passende" ernährungsweise. aber dafür bin ich zu hedonistisch (wenn man das so nennen kann). wie es vom gesundheitlichen aspekt her aussehen würde, kann ich nicht so richtig beurteilen.
finds aber ganz interessant, wie es offenbar innerhalb der sport-szene stellenweise so einen kleinen raw-food-trend gibt (ja ich weiß ja, das ist nicht gleichzusetzen mit frutariertum, aber hat sicher eine ziemliche schnittmenge, denk ich). Attila scheint auch grade in die richtung zu gehen (also aber nicht komplett) und auf youtube sah ich auch ein paar entsprechende videos. die sahen zum teil richtig gut aus. wobei ich da jetzt nicht weiß, wie lang die das schon durchziehen....
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Murphy
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Beitrag von Murphy » 2. Okt 2011 19:15

stimmt, das hab ich noch gar nicht bedacht - ist das üblich bei fruganerInnen, dass die das auch auf den non-food-bereich ausweiten?
Wie ein typischer Fruganer das handhabt, weiß ich nicht, aber das lässt sich herleiten. Wenn das ethisch begründet ist, zwingend (sonst lebte man ja eine Doppelmoral), wenn es ökologisch begründet ist, vermutlich auch (gerade bei Tropenholz und bei Monokulturen), bei nur gesundheitlicher Begründung eher nicht.
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kiara
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Re: Fruganismus/Frutanismus

Beitrag von kiara » 2. Okt 2011 20:38

also was ich, sagen wir, "nicht ganz an den haaren herbeigezogen finde", ist, dass man kulturpflanzen vermeidet und eher jäger-und-sammler-zeugs isst (dazu würden aber auch knollen etc gehören). denn das argument, dass weizen und getreide und hülsenfrüchte nicht gegessen werden "wollen", hat ja insofern einen wahren kern, als dass sich diese pflanzen ja mehr oder weniger aktiv gegen den konsum schützen (mit pieksenden rillen, harten schalen, giftigen inhaltsstoffen die nur durchs erhitzen kleinzukriegen sind...).

aber dann würde man sich von den eiweißen so stark einschränken, dass man dann wiederum tierprodukte essen müsste imo.
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Murphy
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Beitrag von Murphy » 2. Okt 2011 22:18

Es wurden einfach nur die Pflanzen ausselektiert, die den Schutz nicht haben - indem sie gefressen wurden. Überlebt haben die, die diese Mechanismen haben. Da gibt es weder Wollen noch Interessen, Leiden, Empfindungen.

Fruganer geben häufig Nüsse als Eiweißquelle an. Ich weiß aber nicht welche, manche waren frugan, andere nicht ^^
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Beitrag von kiara » 2. Okt 2011 23:38

Lantha hat geschrieben:Es wurden einfach nur die Pflanzen ausselektiert, die den Schutz nicht haben - indem sie gefressen wurden. Überlebt haben die, die diese Mechanismen haben. Da gibt es weder Wollen noch Interessen, Leiden, Empfindungen.
Ja, genau. Aber ein Mechanismus, der vom Menschen als etwas empfunden wird (als schön oder schlecht) muss ja nicht wirklich ein Empfinden beinhalten. Zum Beispiel schönes Wetter. Wetter hat keine Gefühle, aber die meisten Menschen haben positive Gefühle gegenüber schönem Wetter, weil es für einen vorteilhaft ist. Ähnlich könnte man durch Selektion sich verteidigende Pflanzen als "schützenswert" empfinden, wenn das bei einem dazu führt, dass man u.U. dadurch einen Vorteil hat. (Hoffentlich war das jetzt nicht zu wirr.)
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Beitrag von Murphy » 2. Okt 2011 23:55

Wirr imo nicht.

Aber du argumentierst mit den Interessen von Menschen, d.h. dein Argument wäre, dass es Interessen von Menschen (auch Tieren?) zuwiderliefe, wenn du eine Pflanze tötest. Das stimmt in manchen Fällen, aber in den Fällen, in denen Tiere und Menschen und ihre Interessen keine Rolle spielen, sagen wir, Unkraut am Straßenrand rupfen, das kein Tier fressen wollen würde und kein Menschen missen würde, wäre es da in Ordnung? Afaik würde ein ethischer Frutarier das verneinen.

Der Grund dafür ist vermutlich eine teleologische Sichtweise, siehe hier (runter scrollen zum teleologischen Argument), deren Bedingung für morlische Berücksichtung Zwecke sind. Was einem Zweck diene, habe einen Eigenwert.
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Beitrag von illith » 3. Okt 2011 00:34

Lantha hat geschrieben:Fruganer geben häufig Nüsse als Eiweißquelle an. Ich weiß aber nicht welche, manche waren frugan, andere nicht ^^
erdnüse wahrscheinlich nicht, ab das sind ja auch keine nüsse.

ansonsten ist vlt die frage, wie weit man geht - nur das leben der pflanze schützen (dann würden alle 'echten' nüsse gehen) oder auch deren "intention" (dann gingen nüsse wohl eher nicht, weil man damit ihre 'saat' vernichtet)
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Beitrag von Nullpositiv » 3. Okt 2011 07:26

illith hat geschrieben:
Lantha hat geschrieben:ansonsten ist vlt die frage, wie weit man geht - nur das leben der pflanze schützen (dann würden alle 'echten' nüsse gehen) oder auch deren "intention" (dann gingen nüsse wohl eher nicht, weil man damit ihre 'saat' vernichtet)
Dann wären aber auch alle anderen Pflanzenteile raus, da z.B. hinter den Blätter ja auch eine 'Intention' steht.
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