Maschine vs. Tier

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 27. Jan 2018 20:17

Mmmja. Der Mann meiner Cousine (Forstwirt) hat auch noch mit Pferden rücken gelernt. Und er hat mir mal erzählt, dass er das Pferd mal verdroschen hat, weil es nicht wollte und dass ihm selbiges später den Baumstamm auf die Füße rollen ließ und er es deswegen nie wieder gemacht hat (also das Pferd schlagen). Zu diesem Lerneffekt brauchts aber auch ein Tier, dass zu solchen Transferleistungen fähig ist. Will sagen, ein anderes Pferd wäre also weiter geschlagen worden - so viel mal zur Holzrückeromantik.

Der hiesige Bauer, der auch noch mit Pferden rückt, hielt seine Tiere bis vor kurzem noch in Ständer/Anbindehaltung. Aber das ist ja so toll, wenn man einem Tier beim Arbeiten zuschauen kann...

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somebody
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Beitrag von somebody » 27. Jan 2018 21:45

Holzrückerei stellt aus Pferdeperspektive keine natürliche Tätigkeit dar. Alleine deshalb ist Einsatz von Pferden zur Holzrückerei abzulehnen.

Nachfrage der Wirtschaft nach Nutztieren führt zu der aus Perspektive des Tierschutzes unerwünschten Produktion von Nutztieren, die im Fall von Holzrückpferden zu nicht artgerechten Tätigkeiten genutzt werden.

Einsatz von Pferden zu Holzrückarbeiten dürfte Tierquälerei darstellen.

Harvester existieren in unterschiedlichen Bauarten & Größen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Holzvollernter

Falls das Umfeld &/oder die Bodenbeschaffenheit im Einzelfall keinen Harvestereinsatz zulassen bzw kein geeigneter Harvester zur Verfügung steht, muss auf andere technischen Hilfsmittel zurückgegriffen werden. Vor einigen Tagen konnte ich im lokalen Stadtwald beispielsweise Einsatz von Kleintraktoren bei der Beiseitigung neuer Sturmschäden beobachten.
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Sabotagehase
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Beitrag von Sabotagehase » 28. Jan 2018 02:20

Ok gut ich glaub ich hab da als Münchner ein etwas anderes terrain vor augen im Bezug auf terrain^^
Und Kleintraktoren... mh.... interessant, davon wusste ich noch nix. aber ab ner bestimmten unwegsamkeit haben die dann auch verschissen, oder? Sorry, das thema fuchst mich jetzt

hansel
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Beitrag von hansel » 28. Jan 2018 05:24

Es gibt auch einen anderen Grund, warum die Langholztransporte von unseren Straße fast verschwunden sind:
Man braucht kaum noch gewachsenes Vollholz:
Auch weitspannende Holzdecken werden heute als sog. Konstruktionsvollholz aus vielen kleinen verzinkten Stücken verklebt.
Damit wird (bei Beachtung der technischen Richtlinien) ein verzugsfreies und maßhaltiges Baumaterial nahezu jeder Größe geschaffen.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 28. Jan 2018 06:21

Sabotagehase hat geschrieben: Allerdings möchte ich ja abseits des veganismus die welt auch irgendwie verbessern. Und was, wenn ich zb aus einer Perspektive argumentieren möchte, die andere Wirtschaftssysteme als den Kapitalismus o.ä. vertritt und da die Holzfrage auch beantworten möchte, rein vom Bedarf und nicht nur vom Gewinn her?
Ja, das ist zweifelsohne richtig und wichtig. Ich denke nur dass es auch wichtig ist, solche Überlegungen offen miteinzubeziehen. Innerhalb der herrschenden Profitlogik kann und wird es keine liebevolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Tieren geben. Die Tatsache, dass Umwelt und Tiere genau wie Menschen darunter leiden ist in meinen Augen das trifftigste Argument gegen die Idee vom "Wirtschaftsraum" Wald.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

hansel
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Beitrag von hansel » 28. Jan 2018 09:35

Akayi hat geschrieben: Die Tatsache, dass Umwelt und Tiere genau wie Menschen darunter leiden ist in meinen Augen das trifftigste Argument gegen die Idee vom "Wirtschaftsraum" Wald.
Entfernt man sich nicht dann aber auch vom Werkstoff und vom (nachwachsenden) Ernergielieferanten Holz ?

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 28. Jan 2018 12:47

Nö, man kann ja gezielt (schnellwachsende) Bäume in Plantagen pflanzen.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 28. Jan 2018 12:49

mir ist klar, dass das dann natürlich keine gleichberechtigte Beziehung ist. aber wenn Lebens- und Arbeitsbedingungen für das Tier so gut wie möglich gestaltet sind, wäre es für mich nicht unbedingt ausgeschlossen. /privatmeinung
#untilsomearefree ?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Rosiel
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Beitrag von Rosiel » 28. Jan 2018 17:46

Akayi hat geschrieben:Nö, man kann ja gezielt (schnellwachsende) Bäume in Plantagen pflanzen.
Das war jetzt ironisch, ne?

hansel
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Beitrag von hansel » 28. Jan 2018 23:02

Rosiel hat geschrieben:
Akayi hat geschrieben:Nö, man kann ja gezielt (schnellwachsende) Bäume in Plantagen pflanzen.
Das war jetzt ironisch, ne?
Tschuldigung, Fullquote
@Akayi: Wunderbar, damit wäre auch das Schuhproblem gelöst: Pappeln als typische Schnellwachser (die tatsächlich in monotonen Plantagen für die Energiegewinnung angebaut werden), eignen sich hervorragend für Holzschuhe. Für Konstruktionsholz weniger.
Allenfalls für Pappelsperrholz, wo aber mehr Kunstharz als Holz drin ist. - Aber da kann die Industrie noch was leisten.

@Rosiel: Ironisch?, eher nicht.
Endlich wird mal eine Hauptursache teutscher Fehlentwicklung benannt: Der Deutsche Wald. - Weg damit.
( Und ich dachte schon, man sollte nur etwas gegen die etwas eintönigen märkischen Kiefernwälder tun)

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