Intermittent Fasting

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
Benutzeravatar
Xanthippe
Beiträge: 828
Registriert: 24.04.2018
Wohnort: Schweiz

Beitrag von Xanthippe » 6. Mai 2018 15:38

Ist denn nicht der Sinn hinter diesem Fasten, weniger Kalorien aufzunehmen und damit abzunehmen?
Wer das nicht möchte, muss dann natürlich genug Kalorien aufnehmen um nicht abzunehmen und dies dann natürlich in der vorgegebenen Zeit.

Benutzeravatar
VegSun
möchte das nicht.
Beiträge: 10633
Registriert: 19.08.2014

Beitrag von VegSun » 6. Mai 2018 15:51

Also ich ging bisher davon aus, dass man dem Körper damit eine Ruhepause gibt, damit er sich ganz auf die Verdauung konzentrieren kann und zu generieren. Nicht unbedingt abnehmen
"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

Benutzeravatar
human vegetable
Beiträge: 1863
Registriert: 25.05.2016
Wohnort: bei Trier

Beitrag von human vegetable » 6. Mai 2018 16:59

vegsun, auch ohne Kalorienzählen wird dein Körper nach einer Eingewöhnungsphase über Hunger- und Sättigungsgefühl die Energiezufuhr so regulieren, dass es "passt".

Mag sein, dass du durch die Begrenzung der Esszeit ein paar kg abnimmst, insbesondere wenn du vorher oft weniger aus Hunger als aus Gewohnheit/Esslust gegessen hast.

Wenn du gezielt eine größere Menge abnehmen willst, wird das allein aber vermutlich nicht ausreichen, und du wirst die Energiezufuhr zusätzlich begrenzen müssen. Ob du das über Kalorienzählen, portion control oder calorie dilution (Verringerung der kcal-Dichte über verstärkten Konsum von wasserreichen Lebensmitteln wie Suppen, Obst, Gemüse etc.) machst, ist Typfrage. Wobei sich die verschiedenen Methoden gut ergänzen.

Aber wie du selbst schreibst, auch ohne Abnehmwunsch finde ich diese Art zu essen sehr angenehm. Mein Körper hat sich problemlos an die zwei großen Mahlzeiten morgens und mittags gewöhnt, und ich habe praktisch keine Hunger- oder Völlegefühle mehr. Abendlicher Sport ist kein Problem, auch wenn ich direkt davor/danach nix esse.

Gesundheitlich könnte ein frühes Essfenster vorteilhaft sein - morgens ist die Insulinsensitivität höher. In einigen Studien hatten Menschen, die den Großteil ihrer täglichen Energiezufuhr bis zur Mittagszeit aufnahmen, bessere Blutwerte als "Abendesser". Wie chestnut sagt, entscheiden sich die meisten Menschen aber eher für ein Essfenster in der zweiten Tageshälfte, vor allem aus sozialen Gründen.

Das Gesamtpaket muss halt zu den individuellen Lebensumständen und Prioritäten passen - wenn es das nicht tut, dann wird man es nicht langfristig durchziehen, auch wenn es noch so tolle Resultate verspricht. Viele Wege führen nach Rom, und wenn einer davon zu steil und steinig wird, dann sollte man sich einen anderen suchen.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

Benutzeravatar
VegSun
möchte das nicht.
Beiträge: 10633
Registriert: 19.08.2014

Beitrag von VegSun » 6. Mai 2018 17:24

Oh, ich meinte eher intermitted fasting mit größerem Abstand zu den Mahlzeiten wie 48/48 oder 72/72.

Ich möcht dabei aber keine Nährstoffdefizite bekommen.

Hatte eine zeitlang auch nur abends gegessen, also langsam es essen von größeren Mahlzeiten. Möcht das aber anders machen, vor allem um drn Zähnen mehr ruhe zu geben. Danach versäumte ich oft das putzen. :(
"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

Benutzeravatar
human vegetable
Beiträge: 1863
Registriert: 25.05.2016
Wohnort: bei Trier

Beitrag von human vegetable » 6. Mai 2018 19:07

Dazu kann ich nix aus eigener Erfahrung sagen.

Aber dauerhaft 2-3 Tage abwechselnd zu Fasten und zu Essen kommt mir definitiv wie zuviel des Guten vor, kann mir nicht vorstellen dass sich das mit alltäglichen Belastungen (geschweige denn Sport) gut verträgt.

Mehrtägiges Fasten wird soweit ich weiß aber nur in größeren Zeitabständen empfohlen (höchstens einmal pro Monat, oder sogar noch seltener). Da fallen die ausgelassenen Kalorien insgesamt kaum ins Gewicht.

Was man auf alle Fälle nicht tun sollte ist das Ende des Fastens mit einem Festmahl begehen - im Gegenteil, man soll zunächst nur sehr leichte Kost zu sich nehmen, um die Verdauung langsam wieder in Gang zu bringen.

Eine Art Kompromiss wäre "Eat Stop Eat", ein System von Brad Pilon, das ein bis zwei 24stündige Fastenfenster pro Woche promotet (d. h. zwei von drei täglichen Mahlzeiten werden ausgelassen - mit einer Schlafperiode davor, danach oder dazwischen gibt das dann insgessamt 24 h). Und dann gibt es noch die 5:2 Diät, wo man an fünf Wochentagen "normal" isst und an zwei Tagen extrem kalorienreduziert. In der Praxis kommen ESE und 5:2 fast auf dasselbe raus. Wenn du auf solche Art Gewicht verlieren willst solltest du das erzielte kcal-Defizit definitiv nicht ausgleichen, und wenn du ansonsten vollwertig isst sind Defizite nicht zu befürchten.
Zuletzt geändert von human vegetable am 6. Mai 2018 19:16, insgesamt 1-mal geändert.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

Benutzeravatar
nincy
Beiträge: 159
Registriert: 28.09.2014
Wohnort: Minden

Beitrag von nincy » 6. Mai 2018 19:15

Mehrtägiges fasten habe ich mehrfach "probiert", es aber nie lange durchziehen können.

Ich frage mich aber grade wie die gesunden Darmbakterien mit einer längeren Hungerkur wohl umgehen? Man sollte diese ja mit Ballaststoffen füttern, so hält man die Zahl der guten Darmbakterien hoch genug, was der Darmgesundheit sehr dienlich ist. Vermindern diese sich nach einer mehrtägigen Fastenzeit und muss man diese wieder "anzüchten"? Daher vielleicht die vorerst leichte Kost-empfehlung ? (das konnte ich ja immer am wenigsten gut :D)

Benutzeravatar
Taekki
Chuckeline Norris
Beiträge: 4054
Registriert: 24.05.2013

Beitrag von Taekki » 6. Mai 2018 23:29

Meine Tochter macht grade das 10in2 Fasten, also 1 Tag essen, 1 Tag fasten. Sie macht es zum abnehmen, gesundheitliche Effekte sind zweitrangig. Als sie mir davon erzählte habe ich ein wenig im Internet nachgesehen:
@vegsun: 48/48 oder sogar 72/72 ist demnach nicht empfehlenswert, da der Körper nach einer länger als einen Tag dauernden Fastenperiode den Stoffwechsel umstellt auf Hungern. Das würde angeblich nicht passieren, wenn man 24/24 macht. Dann nimmt man nur die positiven Effekte mit (erhöhte Fettverbrennung z.B.) und lässt die negativen weg.
Sagen die Leute.
Ich finde es überdenkenswert und werde es glaube ich ausprobieren.
Das Glück besteht nicht darin, dass Du tun kannst, was Du willst, sondern darin, dass Du immer willst, was Du tust. (Leo Tolstoi)

Benutzeravatar
VegSun
möchte das nicht.
Beiträge: 10633
Registriert: 19.08.2014

Beitrag von VegSun » 6. Mai 2018 23:37

Ich versteh das mit dem 24/24 wohl falsch....

Dachte man isst nur alle 24 h bzw. eine Mahlzeit am Tag und zwischendurch auch nichts.

An 24 h essen und dann 24 b warten les ich nun, das war mir neu.
"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

Benutzeravatar
nincy
Beiträge: 159
Registriert: 28.09.2014
Wohnort: Minden

Beitrag von nincy » 7. Mai 2018 12:12

Ob es wirklich einen Hungerstoffwechsel gibt, da streiten sich die Geister, aber nach einigen Tagen fasten stellt sich nicht der Stoffwechsel um.
Man muss nur bedenken das wenn man abnimmt auch immer Muskelmasse verliert (da die meisten dann ja nicht trainieren oder weniger, oder sowieso nie trainieren) und man damit auch seinen Grundumsatz senkt. Denn das was Kalorienverbraucht sind unsere Muskeln!!
Ausserdem sind die ersten 1-3 Kg Wasser, was der Körper verliert und auch das nimmt er dann meist wieder auf (z.b. reg ja Salzkonsum das Wassereinlagern an, nimmt man kein Salz zu sich, lässt der Körper dieses Wasser raus und umgekehrt.).

Benutzeravatar
human vegetable
Beiträge: 1863
Registriert: 25.05.2016
Wohnort: bei Trier

Beitrag von human vegetable » 7. Mai 2018 15:00

Grau ist alle Theorie. Fastenneulingen würde ich empfehlen, sich erstmal mit kürzeren Fastenfenstern zu begnügen, und sich langsam zu steigern. So kann man sich langsam an die eigenen Grenzen tasten.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

Antworten