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von human vegetable » 24. Mär 2018 07:39
Kommt mir vor, als würden vegane Ersatzprodukte meist nicht als Grundnahrungsmittel vermarktet (wie die entsprechenden tierischen Produkte, z. B. Pflanzendrinks vs. Milch; fake meats vs. Fleischprodukte), sondern als "Luxusprodukte" wenn man sich mal was "gönnen" will.
Das ermöglicht es den Produzenten, wesentlich höhere Preise zu verlangen. Ein Luxusprodukt zeichnet sich ja gerade dadurch aus, dass es teuer ist; der unverhältnismäßig hohe Preis wird von Konsumenten nicht kritisch hinterfragt, sondern als naturgegeben hingenommen.
Andererseits ist klar, dass durch dieses Marketing die absoluten Verkaufszahlen niemals an die "traditionellen" tierischen Äquivalente rankommen - wer möchte denn für Grundnahrungsmittel die täglich massenhaft verzehrt werden plötzlich das x-fache ausgeben.
Leider können wir Konsumenten die Marketingpraktiken der Anbieter kurzfristig nicht beeinflussen. Die beste Lösungsstrategie scheint mir Information zu sein: Viele Menschen glauben, eine bedarfsdeckende vegane Ernährung sei nur mit "Superfoods" und teuren Spezialprodukten möglich. Dass die tatsächlich völlig überflüssig sind, und es mit billigen, unverarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln wie Vollkorngetreiden, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse sogar noch viel besser und gesunder geht, ist im mainstream noch nicht angekommen.
Wenn diese Einsicht sich verbreitet, dann wird vegane Ernährung für ganz andere Bevölkerungsschichten interessant. Auch verliert sie das nervige Hipster-Statussymbol-Flair. Ich lese und höre viel zu oft in den Medien: "Gesundes Essen muss man sich leisten können." Käse - andersrum wird ein Schuh draus: Wer auf unverarbeitete Pflanzenkost umschwenkt, hat plötzlich mehr Geld in der Tasche, und lebt dabei auch noch gesunder.
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human vegetable am 24. Mär 2018 10:57, insgesamt 4-mal geändert.
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