Food for thought: "Avocado nicht vegan"
- human vegetable
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Food for thought: "Avocado nicht vegan"
Kurzer Artikel: https://www.bento.de/politik/avocado-is ... ressortbox
Es gab ja schon öfter die Frage, inwieweit pflanzliche Lebensmittel, die unter unfairen Bedingungen und/oder mit verheerender Ökobilanz produziert wurden (z. B. konventioneller Kakao, Palmöl) mit veganer Lebensweise vereinbar sind. Das mit den Bienen hatte ich bisher nicht auf dem Schirm, bestimmt auch bei vielen anderen Obstsorten ein Thema...
Wobei ich nicht sagen will, dass man als "echter" Veganer da jetzt gefälligst die Finger von lasssen sollte. Es gibt schließlich keine "Veganer-Polizei", jeder entscheidet selbst, wie weit er geht. Und 100%iger Veganismus (ein komplett menschen- und tierleidfreier Lebensstil) ist als Ideal zwar klasse, aber aktuell wohl nur als einsiedelnder Aussteiger erreichbar.
Das darf aber keine Entschuldigung sein - dennoch sinnvoll, sich wenigstens bewusst zu machen, wo der eigene Konsum problematisch ist. Vielleicht finden sich ja doch häufig Alternativen, und man kann zumindest die Menge/Häufigkeit einschränken.
Es gab ja schon öfter die Frage, inwieweit pflanzliche Lebensmittel, die unter unfairen Bedingungen und/oder mit verheerender Ökobilanz produziert wurden (z. B. konventioneller Kakao, Palmöl) mit veganer Lebensweise vereinbar sind. Das mit den Bienen hatte ich bisher nicht auf dem Schirm, bestimmt auch bei vielen anderen Obstsorten ein Thema...
Wobei ich nicht sagen will, dass man als "echter" Veganer da jetzt gefälligst die Finger von lasssen sollte. Es gibt schließlich keine "Veganer-Polizei", jeder entscheidet selbst, wie weit er geht. Und 100%iger Veganismus (ein komplett menschen- und tierleidfreier Lebensstil) ist als Ideal zwar klasse, aber aktuell wohl nur als einsiedelnder Aussteiger erreichbar.
Das darf aber keine Entschuldigung sein - dennoch sinnvoll, sich wenigstens bewusst zu machen, wo der eigene Konsum problematisch ist. Vielleicht finden sich ja doch häufig Alternativen, und man kann zumindest die Menge/Häufigkeit einschränken.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin
"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson
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Ich finde solche Artikel gehören in die Kategorie "Veganer - bashing".
Am besten wir leben nur noch von Luft und Liebe!
Aber im Prinzip passt vegan gut mit Bio zusammen...
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We live in an age of insanity and confusion - Our existence is senseless without direction - Yet these times of many changes offer us also big chances - To face the future escape our self-destruction by returning to our true values.
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Ja beim fahrradfahren morde ich auch gelegentlich fliegen.........
nein im ernst ich finde es schon wichtig das so zu betrachten. klar, es gibt nix richtiges im falschen, aber wenn man einzelaspekte nicht zumindest mal beleuchtet, wird sich da nie was ändern. Wenn es denn, utopisch betrachtet, irgendwann eine veganere Welt gäbe, kein Schlachtvieh, keine Lege und Milchbetriebe, aber solche Formen der Imkerei fände ich es zugegeben auch nicht cool.
Welche Einschränkungen jeder durchführt, um das eigene Leben moralisch besser zu machen, ist sicher einem selbst überlassen.
Ich für meinen Teil finde reine Konsumkritik ja nicht sonderlich sinnvoll, zumindest nicht politisch. Müsste da schon mehr sein.
Trotzdem kaufe ich, aus gegebenen Gründen, nahezu nie Avocado. Und oft lässt es sich eben doch besser machen, ich finde zb auch dass Avocado weder als "gute Fette" in nem Gericht wos garnicht arsuschmeckt herhalten muss, noch dass irgendwelche Bananen, die ich am ende eh nicht rausschmecke, als Bindemittel fungieren, werden ja schließlich auch durch die halbe Welt gekarrt. So versuche ich halt zu kochen.
Bezogen auf das Beispiel im prinzip ein Tropfen auf den heißen Stein, weil zb. in unserem System eh alles, je nachdem wo ein Teil des Produktionsablaufes am billigsten ist, durch die halbe welt gekarrt werden muss, trotzdem immerhin ein tropfen. Man sollte bloß nicht glauben dass sich so was relevant verändert, ich tus zumindest nicht. Mein Spiegelbild freut sich trotzdem.
nein im ernst ich finde es schon wichtig das so zu betrachten. klar, es gibt nix richtiges im falschen, aber wenn man einzelaspekte nicht zumindest mal beleuchtet, wird sich da nie was ändern. Wenn es denn, utopisch betrachtet, irgendwann eine veganere Welt gäbe, kein Schlachtvieh, keine Lege und Milchbetriebe, aber solche Formen der Imkerei fände ich es zugegeben auch nicht cool.
Welche Einschränkungen jeder durchführt, um das eigene Leben moralisch besser zu machen, ist sicher einem selbst überlassen.
Ich für meinen Teil finde reine Konsumkritik ja nicht sonderlich sinnvoll, zumindest nicht politisch. Müsste da schon mehr sein.
Trotzdem kaufe ich, aus gegebenen Gründen, nahezu nie Avocado. Und oft lässt es sich eben doch besser machen, ich finde zb auch dass Avocado weder als "gute Fette" in nem Gericht wos garnicht arsuschmeckt herhalten muss, noch dass irgendwelche Bananen, die ich am ende eh nicht rausschmecke, als Bindemittel fungieren, werden ja schließlich auch durch die halbe Welt gekarrt. So versuche ich halt zu kochen.
Bezogen auf das Beispiel im prinzip ein Tropfen auf den heißen Stein, weil zb. in unserem System eh alles, je nachdem wo ein Teil des Produktionsablaufes am billigsten ist, durch die halbe welt gekarrt werden muss, trotzdem immerhin ein tropfen. Man sollte bloß nicht glauben dass sich so was relevant verändert, ich tus zumindest nicht. Mein Spiegelbild freut sich trotzdem.
- human vegetable
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Als Heuristik mag "nur rein pflanzliche Produkte kaufen" ja in den allermeisten Fällen geeignet sein, um Tierleid zu minimieren. Aber in den o. g. Einzelfällen stellt sich heraus, dass diese generelle Richtlinie auch Ausnahmen hat.
Ist ein Glas regionaler Bio-Honig wirklich mit mehr Tierleid behaftet als ein Päckchen konventioneller Kokosblütenzucker? Keine Ahnung, würde mich aber nicht wundern, wenn nicht. Warum ist es dann als ethischer Veganer ok, letzteres zu verzehren, ersteres aber nicht?
Nicht, dass ich jetzt zum Honigverzehr aufrufen will - aber manche Äußerungen in den vorigen Posts könnten ähnlich von Flexitariern gemacht worden sein: "Ich esse doch schon nur noch zweimal im Monat Fleisch, dazu noch von glücklichen Kühen, sauteuer ist das Zeug! Was wollt ihr denn noch? Irgendwann ist Schluss!"
Natürlich kommt man aus dem Dilemma so oder so nicht raus und muss irgendwo die rote Linie für sich ziehen (oder man steigt aus und lebt, bzw. stirbt, als Einsiedler im Wald, siehe oben). Nur kommt es mir so vor, dass viele Veganer das nicht sehen und denken, mit der einleitenden Maxime "Ich konsumiere nur pflanzliche Produkte" wären sie automatisch immer auf der sicheren Seite. Dem ist nicht so.
Ich fahre jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit - die Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist zwar prinzipiell möglich, aber logistisch und zeitlich viel umständlicher. Mag gut sein, dass das die CO2-Einsparungen meiner pflanzlichen Ernährung gänzlich zunichte macht. Dennoch stelle ich mein Transportmittel nicht um, weil das meine persönliche Schmerzgrenze überschreiten würde.
OK, was will ich damit sagen? Weiß' ich selbst nicht so genau, außer vielleicht dem Bibelwort "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein." Veganismus verleiht mir keine moralische Überlegenheit.
Und: Wem es um ein Leben in Einklang mit Mensch, Tier und Umwelt geht, für den sollte Veganismus nicht die einzige Baustelle sein.
Ist ein Glas regionaler Bio-Honig wirklich mit mehr Tierleid behaftet als ein Päckchen konventioneller Kokosblütenzucker? Keine Ahnung, würde mich aber nicht wundern, wenn nicht. Warum ist es dann als ethischer Veganer ok, letzteres zu verzehren, ersteres aber nicht?
Nicht, dass ich jetzt zum Honigverzehr aufrufen will - aber manche Äußerungen in den vorigen Posts könnten ähnlich von Flexitariern gemacht worden sein: "Ich esse doch schon nur noch zweimal im Monat Fleisch, dazu noch von glücklichen Kühen, sauteuer ist das Zeug! Was wollt ihr denn noch? Irgendwann ist Schluss!"
Natürlich kommt man aus dem Dilemma so oder so nicht raus und muss irgendwo die rote Linie für sich ziehen (oder man steigt aus und lebt, bzw. stirbt, als Einsiedler im Wald, siehe oben). Nur kommt es mir so vor, dass viele Veganer das nicht sehen und denken, mit der einleitenden Maxime "Ich konsumiere nur pflanzliche Produkte" wären sie automatisch immer auf der sicheren Seite. Dem ist nicht so.
Ich fahre jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit - die Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist zwar prinzipiell möglich, aber logistisch und zeitlich viel umständlicher. Mag gut sein, dass das die CO2-Einsparungen meiner pflanzlichen Ernährung gänzlich zunichte macht. Dennoch stelle ich mein Transportmittel nicht um, weil das meine persönliche Schmerzgrenze überschreiten würde.
OK, was will ich damit sagen? Weiß' ich selbst nicht so genau, außer vielleicht dem Bibelwort "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein." Veganismus verleiht mir keine moralische Überlegenheit.
Und: Wem es um ein Leben in Einklang mit Mensch, Tier und Umwelt geht, für den sollte Veganismus nicht die einzige Baustelle sein.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin
"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson
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Ja. Ich kenn inzwischen genügend die den Begriff "Veganismus" nicht alls "pflanzenbasierte Ernährung" interpretieren sondern mit Vegan LEBEN auch andere Fragestellungen miteinbeziehen. Ist ja auch wichtig. Das ist zugegeben das, was mich an zb dem reinen "Gesundheits-Veganertum" stört, aber eben auch an vielen, dann doch oft moralisch überheblichen anderen Veganern. Veganismus geht eben sowohl mit Ausbeutung von Tier und Mensch, indirektem töten von Tieren, ausnutzen... ist halt immer ne abwägung.
Ich hörte auch neulich, dass ein Baumwollbeutel 7000x benutzt werden muss, um energietechnisch besser zu sein, als Plastiktüten. Will ich jetzt energieeffizient sein (weniger CO2) oder kein Plastik im Meer bzw. Microplastik überall? Schwierig. Mein Ansatz wäre ja eine ökologischere, wassersparendere, regionalere Alternative zu Baumwolle zu finden, allerdings liegen meine Interessen dann doch nicht im eintreten in die Stoffindustrie, wie blöd^^
So ist es halt immer. Ich denke es ist eben wichtiger etwas zu veränden, als nur den Konsumenten zu spielen, der zwischen "Übeln" wählen muss
Ich hörte auch neulich, dass ein Baumwollbeutel 7000x benutzt werden muss, um energietechnisch besser zu sein, als Plastiktüten. Will ich jetzt energieeffizient sein (weniger CO2) oder kein Plastik im Meer bzw. Microplastik überall? Schwierig. Mein Ansatz wäre ja eine ökologischere, wassersparendere, regionalere Alternative zu Baumwolle zu finden, allerdings liegen meine Interessen dann doch nicht im eintreten in die Stoffindustrie, wie blöd^^
So ist es halt immer. Ich denke es ist eben wichtiger etwas zu veränden, als nur den Konsumenten zu spielen, der zwischen "Übeln" wählen muss