Einweichen und Vorkochen von Hülsenfrüchten

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
Tcrazyjam
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Einweichen und Vorkochen von Hülsenfrüchten

Beitrag von Tcrazyjam » 21. Mär 2019 12:03

Guten Tag,

ich bin "Anfänger" des Veganismus und tue das momentan nun aus religiösen Gründen (Vorosterzeitfasten). Ich hab nun ein riesen Problem: Ich verstehe, dass es vernünftig ist Bohnen und andere Hülsenfrüchte über Nacht einzuweichen, meine Frage ist aber:

Kann ich auch größere Mengen (beispielsweise für die halbe oder noch besser komplette Woche) vorbereiten bzw. zubereiten und dann im Kühlschrank aufbewahren oder wäre das schädlich - worauf müsste ich da achten bzw. wie macht Ihr das?

Es ist nun mal so, dass ich meinen Proteinbedarf decken und auch meine Diät-sowie mein Sportvorhaben (Fitnessstudio) unterstützten will. Ich hab ausgerechnet, dass ich tatsächlich 500 g gemischte Bohnen pro Tag benötige - da ich als Mann darauf bedacht bin, nicht zu viel Soja zu konsumieren (wegen den Isoflavongehalt (ich weiß, dass der Stoff auch protektive Wirkungen entfalten kann, aber es gibt "Grenzwerte")).

Meine Vorstellung/Plan:

2 KG gemischte Bohnen (z.B. 2xPackung grüne Erbsen, 2xPackung Kidneybohnen, 2xPackung Linsen) in 2-3 Behältern 1 Tag lang einweichen und dann kochen, schließlich in Schüssel füllen und in Kühlschrank aufbewahren (müsste jedoch bis zu 5 Tagen haltbar sein und auch keine Antinährstoffe, Schimmelsporen od. dergleichen bilden). So entnehme ich dann pro Tag 500 g Bohnen, das wären dann 100 g Eiweiß. Ich möchte auf 1,5 g /KG Körpergewicht kommen, das wären dann ca. 180 g Proteine.

Ich ergänze aufgrund der fehlenden Aminosäuren (ich glaube Methionin) an 2-3 Tagen Soja, Reisproteinpulver morgens (z.B. mit Früchten) mit Mandelmilch. Dazu dann eben viel gemischtes Gemüse.
Was die Fettsäuren anbelangt: Ich mache es ja erstmal bis Ostern soweit, und ich hab noch Leinöl da /Leinsamen - da wird die ALA zwar schlecht umgewandelt, aber Algenöl hole ich mir nicht.

B12 brauche ich nicht, wird ja lange gespeichert im Körper. Bei anderen Pufa-Fettsäuren passe ich auf, - eventuell Neutralöl (heißt Olivenöl und ab und zu Kokosfett), aber insgesamt doch eher lowfat! ZU den erwähnten Grundnahrungsmitteln Hülsenfrüchte , ...käme noch ab und zu Basmatireis (hab überlegt den der Einfachheithalber zu dem Einweichwasser geben, aber keine Ahnung??) sowie Kartoffeln und eben etwas Früchte.


Denkt ihr, das Einweichen und Vorkochen für die halbe Woche/Woche klappt und ist in Ordnung so? Mir wird es sonst zu viel, ich brauche erstmal Struktur und Klarheit, ich hab mich uz sehr mit Ernährung beschäftigt und empfinde es gerade als sehr belastend....

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illith
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Beitrag von illith » 21. Mär 2019 17:17

hey Tcrazyjam! :)

wegen der Kühlschrankaufbewahrung kann ich dir leider nicht weiterhelfen - aber wäre Einnkochen vlt eine Option für dich?
void @ Einkochen
eigentlich brauchst du nur einige gründlichst ausgewaschene Schraubgläser, die befüllst du dann bis oben hin zusammen mit Kochwasser mit den Hülsenfrüchten, schraubst den Deckel fest drauf, stellst die auf den Kopf und lässt sie so abkühlen :up:
obs geklappt hat, siehst du daran, ob der Deckel sich eingezogen hat.

es ist allgemein immer sinnvoll, über den Tag verteilt verschiedene Proteinquellen zu kombinieren. Soja hat eh schon ein vorzügliches AS-Profil, aber Getreide und Hülsenfrüchten zB ergänzen sich bestens, da die gegenseitig ihre limitierenden AS kompensieren (Hülsenfrüchte - Lysin, Getreide Methionin).

wegen Isoflavonen brauchst du dir btw auch als Mann keine Sorgen machen ;)
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 21. Mär 2019 17:42

hatten wir nicht mal nen thread wo mit diesem impotenz-soja-gedöns aufgeräumt wurde?

reis ins einweichwasser geben ist nonsens, das einweichen macht man ja gerade um die giftstoffe rauszukriegen, man schüttet das wasser also weg.

wenns dir zu viel aufwand ist, dann zumindest erbsen vlt als tk kaufen? dürfte nicht so viel teurer sein, es gibt 1kg-großpackungen, sodass auch der plastikmüll überschaubar ist. oder halt doch auf proteinpulver zurückgreifen, das ist einfach am bequemsten.
hast du überhaupt erfahrung mit so viel hülsenfrüchten? 500g sind schon ne hausnummer, und gerade als sportler stell ich mir das mit den "nebengeräuschen" eher unangenehm vor, und bei solchen mengen kommst du um die wohl nicht drumherum...
btw für "normale" sportambitionen reichen eigentlich auch 1g EW pro kg körpergewicht.
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RoadOfBones
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Beitrag von RoadOfBones » 21. Mär 2019 23:03

Ich koche immer Linsen oder Bohnen am Wochenende auf Vorrat für die Woche. Linsen halten da besser als Bohnen.
Tipp: Vollkorngetreide nicht vergessen, zb Dinkel oder Buchweizen
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Tcrazyjam
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Beitrag von Tcrazyjam » 22. Mär 2019 03:40

Bitte erlaeuter das mal genauer, wieviele linsen weichst du ein am wochenende und tust du die buchweizenkoerner mit ins wasser?
halten die im kuehlschrank dann solange (1 woche)????

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RoadOfBones
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Beitrag von RoadOfBones » 22. Mär 2019 17:20

200g etwa über Nacht, dann 10 bis 15min gekocht.
Abkühlen, in den Kühlschrank.
So sichere ich und eine tägliche Versorgung.
Kommt meist über alle Speisen,besonders Salat.
Das mit dem Buchweizen war eher separat gemeint, dass man halt Vollkorngetreide essen soll.... Der wird sowieso auch nicht eingeweicht
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 22. Mär 2019 20:42

Das Einwweichen ist meiner Erfahrung nach nicht unbedingt nötig (ich machs nicht und koche im Schnellkochtopf). Wenn man an Hülsenfrüchte gewöhnt ist, würde ich's lassen.

Die sogenannten "Antinährstoffe" (vor allem Protease-Inhibitoren) werden beim Kochen eh zerstört, da mussst du dir keine Sorgen drum machen. Beim Einweichen gehen (sofern du das Einweichwasser wegkippst) viele der enthaltenen Oligosaccharide verloren. Das macht die Bohnen zwar einerseits bekömmlicher, für einen "trainierten" Darm sind aber gerade diese als ungelöste Ballaststoffe wertvoll. Ich haue mir an vielen Tagen ca. 700 g getrocknete Hülsenfrüchte rein (gekocht etwa 3fache Menge) ohne dass meine Umwelt mir aufs Dach steigt.

Trotzdem koche ich nicht vor - ohne Einweichen und mit Schnellkochtopf ist das Aufsetzen nicht viel aufwändiger als Wasser kochen, nur muss man die Zeit halt im Vorhinein einplanen. Die Hülsenfrüchte vor dem Verzehr einige Stunden abkühlen zu lassen steigert den Gehalt an resistenter Stärke, was die Darmgesundheit noch weiter fördert.

Die Investition in einen Schnellkochtopf lohnt sich als Veganer der proteinbetont essen will unbedingt - es muss auch keine Nobelmarke sein, Aldi tut's auch. Wenn du massig vorkochen willst, lohnt sich evtl. ein größeres Modell mit 10-12 l Volumen.
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Beitrag von slartibartfaß » 22. Mär 2019 20:57

bei gekochten Hülsenfrüchten nach einer Woche im Kühlschrank wäre ich skeptisch. Vielleicht die eine Hälfte in den Froster?
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Beitrag von somebody » 23. Mär 2019 10:41

@Tcrazyjam

Tcrazyjam, um in die Nähe der möglicherweise problematischen Zufuhr an Isoflavonen zu gelangen, müsste zB täglich über 1 Kilogramm Tofu gegessen werden.

Gekochte Hülsenfrüchte sollen unter sehr günstigen Umständen ca 1 Woche im Kühlschrank in luftdicht verschlossenen Behältnissen unbedenklich lagerfähig sein. Unter Sicherheitsaspekten werden maximal 3 - 4 Tage empfohlen.


@Vampy

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Ars
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Beitrag von Ars » 24. Mär 2019 16:37

Ich weiche Hülsenfrüchte (bei mir Kidneybohnen und Kichererbsen) in einer grossen Menge für 24 Stunden ein und koche sie am nächsten Tag weich. Danach packe ich jeweils etwa 300 Gramm ab und friere alles separat ein. Das bedingt natürlich einen Tiefkühler. Wenn man das hat spart es aber enorm Zeit. Vielleicht wäre das eine Lösung?

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