Artikel über ex-vegane Youtuber

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 5. Jun 2019 06:47

Ich denke zwar, dass deine Argumentation ein Körnchen Wahrheit enthält, aber sie schießt auch über das Ziel hinaus.

Denn es ist ja auch durchaus möglich, sich vegan UND FODMAP-arm zu ernähren, wie z. B. in dem Buch "vegan low FODMAP" das ich (hier oder anderswo?) schon verlinkt habe, dargestellt wird (bei Interesse verlinke ich gerne nochmal).

Also ist der Grund für die Probleme nicht vegane Kost per se, sondern lediglich eine individuell ungeeignete Lebensmittelauswahl (oft beeinflusst duch den Wunsch, besonders "hippe" Produkte wie Superfoods, Rohkost etc. zu konsumieren).

Das deckt sich so zumindest mit meiner persönlichen Erfahrung: Einerseits habe ich mehrmals Experimente mit dem zeitweiligen begrenzten Verzehr tierischer Produkte gemacht, und dabei niemals eine gesundheitliche Verbesserung oder sonstige "Erweckungserelebnisse" wie von den youtubern beschrieben verspürt. Andererseits haben sich meine Probleme aber stark gebessert, nachdem ich die trigger foods ausgemacht hatte und diese konsequent gemieden/gegen andere vegane Produkte ausgetauscht hatte (z. B. statt glutenhaltiger Getreide nur noch Pseudogetreide).
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 5. Jun 2019 08:27

Hallo HV,
will dir noch per PN schreiben aber auf dem Handy.... :(
Ich denke hier liegt ein grosses Korn.
Wir sind Ernährungsnerds die ihre Ernährung analysieren. Viele kaufen sich ein Buch wie 801010, hat immerhin ein Doktor geschrieben (in Deutschland wäre das bestenfalls ein Heilpraktiker). Dann klappt so eine Kost nicht und der nächste Mist wird ausprobiert. Ich verfolge gerade eine Exveganerin auf IG. Sie hat noch die ganzen Postings von der Veganzeit drin. Ab 2015, sehr interessant
Erst 801010, dann eine Greger Kost mit Vollkorn, Hülsenfrüchten, viel Gemüse. Dann vegan Keto.
Und Darmprobleme, die nicht weggehen.
Vergiss nicht HV, wir können durch unsere akademische Ausbildung, schonmal Quellen besser einordnen. Ich denke viele scheitern da und glauben einem Doktor der Bücher schreibt. Unter der Kornivorenkost geht es ihrem Darm aktuell super, na klar, null Kohlenhydrate und null Fodmaps.

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illith
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Beitrag von illith » 5. Jun 2019 09:48

Kornivor :D :D
sowas ist meine Mutter :mg:
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 5. Jun 2019 10:06

illith hat geschrieben:
5. Jun 2019 09:48
Kornivor :D :D
sowas ist meine Mutter :mg:
Ist schon interessant. Ich folge ja auch deinem IG Profil und wahrscheinlich selektive Wahrnehmung, hast du auch Junkfood (Eis, Ersatzprodukte) auf dem Teller.
Ich habe die Hypothese, dass unser moderner Darm bei Vielen gar nicht mehr auf so eine Vollwert Pflanzenkost ausgelegt ist und sich auch nicht dran gewöhnt.
Wer sich 100% clean ernährt, überläd seinen Darm.
Immerhin sind ja Stoffe gegen Frassfeinde in Pflanzenkost.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 5. Jun 2019 13:49

Sphinkter, was du über diese bloggende Veganerin berichtest, unterstreicht meinen Punkt: Mit 80-10-10 ging's ihr schlecht, mit vegan keto (aktuell) gut. Also scheint ihr Problem nicht vegane Kost per se, sondern nur die jeweils gewählte Lebensmittelauswahl. Wäre sie von 80-10-10 auf Paleo umgestiegen, hätte sie wohl über die mirakulöse Wirkung von Knochenbrühe oder Innereien gejauchzt.

Allerdings statest du dann im letzten post: "Wer sich 100% clean ernährt, überläd seinen Darm." Da widerspreche ich gleich aus mehreren Gründen:

1) Was heißt eigentlich "clean"? Je nach den individuellen Glaubenssätzen gibt es da sehr widersprüchliche Meinungen, und keine allgemein kompromissfähige Definition. Nach paleo-Ansicht sind z. B. Vollkorn, Hülsenfrüchte und selbst viele Gemüsesorten nicht clean, da sie "Antinährstoffe" enthalten.

2) Patentrezepte gibt es in Ernährungsdingen nicht. "One man's meat is another man's poison." Aus der Erfahrung der Bloggerin jetzt eine allgemeine Heilsphilosophie zu basteln, ignoriert wiederum die individuellen Unterschiede. Ich habe mich z. B. auch über Monate mit veganer Ketokost abgeplagt und habe alles versucht, diese an mich anzupassen, aber ohne Erfolg/Besserung (im Gegenteil).

Und ob nun ein wissenschaftlicher Hintergrund wirklich so eine große Hilfe dabei ist, die individuell beste Kostform zu finden, ist zwiespältig. Ein unkritischer Wissenschaftsglaube kann auch dazu verleiten, die jeweils aktuell moderne Theorie dogmatisch zu verfolgen, und das eigene Bauchgefühl dabei komplett auszublenden. Man ist dann so verkopft, dass man auf den Körper nicht mehr hört, und ganz bewusst gegen die eigentlich unüberhörbaren Warnungen des eigenen Körpers verstößt (zumindest geht es mir oft so, wenn ich mal wieder eine "fixe Idee" habe).

In dem Moment, wo man Bauchgefühl und intellektuelle Analyse integrieren kann, wird ein Schuh draus.
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Beitrag von Sphinkter » 5. Jun 2019 14:27

Da war ich anscheinend unklar, auch unter vegan Keto ging es ihr schlecht. Erst Karnivore soll den Durchbruch gebracht haben, zwei weitere Beispiel hätte ich sofort parat.

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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 5. Jun 2019 14:35

OK, da habe ich dich missverstanden. Mit "Karnivore" meinst du eine sehr fleischlastige, KH-arme Ernährung?
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Beitrag von Sphinkter » 5. Jun 2019 14:41

Die essen nur Tierprodukte. Fleisch, dazu aber auch Ei und Käse. Wen es interessiert, hier das Profil.

https://instagram.com/carnivorekay?igshid=4cyfgzjj6h88

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 5. Jun 2019 14:44

human vegetable hat geschrieben:
5. Jun 2019 13:49
Und ob nun ein wissenschaftlicher Hintergrund wirklich so eine große Hilfe dabei ist, die individuell beste Kostform zu finden, ist zwiespältig. Ein unkritischer Wissenschaftsglaube kann auch dazu verleiten, die jeweils aktuell moderne Theorie dogmatisch zu verfolgen, und das eigene Bauchgefühl dabei komplett auszublenden. Man ist dann so verkopft, dass man auf den Körper nicht mehr hört, und ganz bewusst gegen die eigentlich unüberhörbaren Warnungen des eigenen Körpers verstößt (zumindest geht es mir oft so, wenn ich mal wieder eine "fixe Idee" habe).
Ich glaube dass Kenntnisse übers wissenschaftliche Arbeiten eigentlich vor "fixen Ideen" feien sollte. Also man fällt nicht mehr auf jede Neuigkeit und jeden Trend rein, weil man vorliegende Studien deuten kann und problematische Datenlage auch als solche erkennt.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 5. Jun 2019 14:50

Schon spannend 21. Juli 2015 ist ihr erster Raw Till 4 Post. Sie spricht von Inner Freedom, Happiness und bereut es nicht schon früher gemacht zu haben.
Dann kommen viele Keywords mit Starchsoluten, ab 2017 Whole Food Platbased und 2018 der Break mit Eier, Käse, Fisch und jetzt nur noch Tierprodukte.
Zuletzt geändert von Sphinkter am 5. Jun 2019 15:26, insgesamt 2-mal geändert.

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