Für andere unvegan Kochen?

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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veganboy1971
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Beitrag von veganboy1971 » 21. Jan 2010 13:10

SxEric hat geschrieben:
haahaha..
als ob das fressen das wichtigste wäre..
Genau das meine ich ja. Wenn ich mit Freunden oder Bekannten zusammen sein möchte und ich diese zu mir nach Hause einlade, dann geht es mir hauptsächlich um den Gedankenaustausch und die Gemeinschaft. Wenn dann einer mal eine ironische Bemerkung über das Essen macht, und man das kurz abhandelt, dann ist ja gut. Aber wenn jemand anfängt zu lästern oder das angebotene Essen ernsthaft in Frage stellt, dann ist es ja offensichtlich, dass es demjenigen nicht an einer positiven Erfahrung gelegen ist.

Nun kann natürlich jemand einwenden: Wenn du Leute einlädst, dann müssen die dein Essen akzeptieren, und wenn du eingeladen wirst, dann isst du nicht deren angebotenes Fleisch? Hier muss man das angeblich schlechtere Geschmackserlebnis meines kritischen Gastes den ethischen Argumenten auf meiner Seite gegenüber stellen. Was wiegt schwerer?

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 21. Jan 2010 14:12

ich finde, es gehört sich aus Gastfreundschaft dass 1. der Gastgeber bemüht ist, es seinen Gästen angenehm zu machen und 2. der Gast bemüht ist, die Bemühungen des Gastgebers zu honorieren und ein angenehmer Gast zu sein.
soll heißen: der gastgeber kümmert sich drum dass er nem Veggie kein steak vorsetzt, für nen nicht-biertrinker ne limo bereitstellt und zwischendurch mal fragt ob alles in ordnung ist.
der gast gibt sich mühe nett zu sein und auch wenn das essen nicht sooo dolle schmeckt zumindest davon zu kosten bzw. wenn er was grundsätzlich gar nicht essen will/kann (allergie, hassessen, ethische gründe) das von vornerein klarzustellen damit sich der gastgeber drauf einrichten kann.
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GluecksPilz
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Beitrag von GluecksPilz » 22. Jan 2010 15:26

veganismus ist ja idR ethisch begründet. mich persönlich wiedert es einfach nur an, fleisch zuzubereiten, weil es so stinkt.

außerdem denke ich, da alle nicht vegetarier in meiner gegenwart immer betonen, dass sie ja nicht viel fleisch essen etc, dass sie dann ja auch an einem abend mal gemüse etc essen können

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kirsche
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Beitrag von kirsche » 22. Jan 2010 17:16

ich finde es in diesem zusammenhang immer wieder interessant: wenn jemand aus gesundheitlichen gründen auf bestimmte lebensmittel verzichtet, dies ohne große diskusionen akzeptiert wird. der verzicht auf lebensmittel aus ethnischen gründen oftmals nicht. für omnivoren sind halt lebewesen nicht gleich lebewesen.
wenn ich bei einem omnivoren zum essen eingeladen bin und dem/der es quasi hupe ist, daß ich vegan lebe, so daß ich quasi 'nur' die beilagen mit den restlichen gästen teilen darf, kann die akzeptanz/freundschaft nicht allzu groß sein. anders rum, wenn ich einen omnivoren zum essen einlade, könnte die/der alles angebotene essen. wer schreibt denn vor, daß eine speise erst dann vollständig ist, wenn auch tierische bestandteile enthalten sind? wenn omnivoren sich gegenseitig zum essen einladen, zb zu erbsensuppe. dann gibt es zwar möglicherweise meinungsunterschiede über den geschmack, allerdings doch wohl seltener eine generelle diskussion über den/die köchIn als ganzes.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 22. Jan 2010 17:29

kirsche hat geschrieben:ich finde es in diesem zusammenhang immer wieder interessant: wenn jemand aus gesundheitlichen gründen auf bestimmte lebensmittel verzichtet, dies ohne große diskusionen akzeptiert wird. der verzicht auf lebensmittel aus ethnischen gründen oftmals nicht. für omnivoren sind halt lebewesen nicht gleich lebewesen.
Der Unterschied liegt aber auch darin, dass man jemandem schlecht per Diskussion davon überzeugen kann doch bitte nicht an einem allergischen Schock zu leiden. Es bleibt nichts anderes übrig, als das zu akzeptieren, und in der Regel wird der/diejenige ja auch entsprechend für ihren/seinen erzwungenen Verzicht bedauert. Genau diese Dinge sind bei einem ethischen Verzicht nicht gegeben.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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kirsche
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Beitrag von kirsche » 22. Jan 2010 17:35

ja, stimmt. die/der gastgeberIn möchte nicht, daß sein gast zb einen allergischen schock erleidet. allerding macht sie/er sich wohl keinen großen kopf, wenn für sein gericht ein anderes lebewesen (zb. das verschnitzelte schwein) sterben muße.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 22. Jan 2010 17:40

Nein, natürlich nicht. Es ist auch ein Unterschied, ob man ein Schwein zu Schnitzel verarbeitet, oder ob mein Gast auf meinem Küchenboden erstickt, weil ich ihm/ihr Haselnüsse serviert habe.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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kirsche
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Beitrag von kirsche » 22. Jan 2010 17:58

genau, ich möchte weder den gast, noch das schwein töten. und ich mache darin keinen unterschied, da beides vermieden werden kann.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 22. Jan 2010 20:37

andere leute verstehen das halt nicht so, weil sie es jahrelang bedenkenlos gemacht haben/machen und dann irgendwie aus allen wolken fallen.
wenn man irgendwas aus ethischen gründen ablehnt erntet man oft erstaunte blicke bzw. unverständnis - zb bei aldi einkaufen, bildzeitung lesen, Blondinenwitze - die meisten peilen gar nicht dass das verwerflich ist.
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Beitrag von Akayi » 22. Jan 2010 21:29

Es ist auch wesentlich schwerer, jemanden von einer persönlichen Ethik zu überzeugen, denn ihm/ihr klar zu machen, warum z.B. Bild lesen verkehrt ist.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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